Vollmond

wolfsfrau

Mitglied
Wieviel Vollmonde
müssen noch durch
mein Fenster scheinen
wieviel Tränen
müssen noch über
meine Wangen fliesen
wie lange hält
mein Herz diese Trauer aus

Du hast in mir eine
neue Seele geformt
du hast in meine Eiszeit
eine Lilie gepflanzt
Dein Tod macht mich sprachlos

ich rauchte bis meine Lunge schrie
ich malte bis meine Hände schmerzten
ich schrieb Gedichte
über deine Liebe zu mir
über meinen Schmerz
über deinen Tod
bis mir die Augen trüb wurden

Doch alles brachte
dich nicht zurück
in meine Zeit
ich dachte sogar
über Zeitmaschinen nach
jeden Strohhalm
ergriff ich
der vielleicht alles ungeschehen
machen konnte

wir kannten
uns schon sehr lange
hin und wieder trafen wir uns
deinen Geburtstag vergaß ich nie
wie ich mich aus meiner alten Welt
verabschiedete
warst du immer öfter an
meiner Seite
wir gingen ins Kino
wir gingen klettern
wir kochten zusammen
wir lasen dieselben Bücher
du spieltest Musik für mich
- wir waren Kumpels -
bis ich dir Liebessand
in die Augen warf
meine Seele kanntest du schon
es war an der Zeit
die Frau zu entdecken
nach unseren Nächten
strahlten wir wie Königskinder
ich vermiss dich so
 
Liebe wolfsfrau

Dein Text ist ergreifend,
Deine Bilder schmerzhaft,
Deine Qualen nachempfindbar,
Dein Verlust spürbar.

Doch der Mensch der von Dir ging,
hat Dich nicht verlassen,
weil er Dir so viele Erinnerungen
hinterlassen hat.
Das ist vielleicht nicht trostspendend,
aber es befreit zu wissen,
dass man nicht im Streit,
sondern in Liebe die Zeit geteilt hat.

Ich habe im Januar einen sehr lieben,
mir sehr nahen Menschen verloren,
es tut sehr weh - dennoch weiß ich
um den Lauf des Lebens und muss
akzeptieren, muss loslassen,
die Liebe fortbestehen lassen,
die in mir verweilt.

es grüßt Dich lieb
Stephan
 

wolfsfrau

Mitglied
Hi Anamida

Vielen Dank für deine Zeilen. Mit den Absätzen hast du recht ein bischen unübersichtlich. Die Traurigkeit vergeht schon wieder hoff ich. Kelten da kommt noch info muß erst recherschieren.

Hi Stefan

Danke für deine Worte. Kannst ja dann auch mit mir mitfühlen.
Loslassen können da muß ich noch dran arbeiten.

Viele liebe Grüße
an euch beide
die Wolfsfrau
 
L

loona

Gast
Hey Wolfsfrau...

Treffer, versenkt. Die Entwicklung nachgezeichnet, ohne dabei in zwei Dimensionen zu bleiben, Dich geöffnet, ohne Dich plump in den Vordergrund zu stellen. Ich finde den Text so besonders, wie Du jenes, was Du darin in Worte fasst.

Vielleicht liegt's gerade an der gewählten Reihenfolge, erst das Jetzt und den Schmerz greifbar zu machen und dann den Hintergrund "nachzuliefern". Umgekehrt wäre es wohl trivial gewesen.

Berührte Grüße

loona
 



 
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