Vollmond

Vollmond

Gedicht verschwommen
warten auf Nebelhörner
grüner Star zu stark

Dieses zusätzliche Kilo auf der Waage
vom Blei in ihren Köpfen
ausgepustete Gehirne
rupfen Friedensfedern aus Tauben

Hallo, eufemiapursche

Mein, zugegeben spontaner, erster Impuls war, bei deinen beiden Texten hier die kaiserlichen Rocksäume in Augenschein zu nehmen...

Auch nach weiterem Bedenken meinerseits zeigen sich beide Kurzgedichte sehr zögerlich, mir überhaupt irgendetwas zu sagen, das mich meinen ersten Impuls vergessen ließe. Gut, es muss mir nichts gefallen wollen oder mir etwas Wichtiges mitteilen können. Und Kurzlyrik liest sich schnell. Diese hat allerdings auch keine lange Halbwertzeit in meinem Gedächtnis.

In einschlägigen Anzeigen steht zuweilen: "nichts muss, alles kann." Hier ist mir auch das Können zu unsichtbar. Leider.

Schöne Grüße von blaustrumpf

Neumond

Giraffe zerschossen
warten auf Geier
kleiner Star zu schwach

Meine minimalistich-realistische Ergänzung zu Deinem surrealistischen Werk.

Gruss

Silbersichel Senryû

Schnitter in Wüsten
gedörrte Sterne verstrahlt
die Hoffnungsblüte

Versuch einer von vielen Interpretationen

Hallo Femi,

ich finde die Gedichte sehr spannend. Sie enthalten beide sehr viel.
Gedicht verschwommen -- enthält auch Dichte verschwommen, Verdichtetes, Gedichtetes verschwommen, nicht mehr klar zu sehen, verschwimmt wie im Nebel, da bieten Nebelhörner Führung aus dem Labyrinth.
Der Grüne Star aber lässt das Augenlicht zu sehr schwinden. Das Offensichtliche, selbst das sehr Große ist nicht mehr, Die Nebelhörner kommen zu spät, die Gefahr schlägt zu.