Vom Lieben und vom SEIN

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Vom Lieben und vom SEIN

Wie schwer
kommt mir die Liebe daher
weil ich verlernte
geliebt zu sein
für das
was ich BIN.

Wie schwer
fällt mir das zu SEIN
was ich bin
weil ich nicht gelernt habe
zu SEIN
da ich nicht geliebt wurde
für mein SEIN
und auch nicht
für mein Werden
weil ihr es auch nicht konntet.

Wie schwer
fällt es mir, geliebt zu sein
denn bisher genügte es nie
zu SEIN
und wie kann etwas anderes
jemals genügen?
Und wenn mein SEIN
nicht genügt
wie kann ich etwas tun
ohne mich zu verleugnen?
Wie kann ich bestehen
vor euch
ohne mein SEIN?
Und ihr voreinander?

Doch ich kann nicht anders
als SEIN.
Darum liebt mich
oder liebt mich nicht
oder findet Wege
zu eurem SEIN
denn auch ihr
könnt nichts anderes
und braucht nicht anderes
vor mir und vor allem
als SEIN
um geliebt zu sein
denn nur so
können wir einander begegnen
jeder in seiner Abgeschiedenheit.
 

Intonia

Mitglied
Hallo freifrau von löwe,

du versuchst, etwas Einfaches kompliziert darzustellen (übrigens eine typisch deutsche Unart) und hast etwas Wichtiges vergessen. DU bist der Mittelpunkt des Kosmos. Alles was von dir ausgeht, kommt zu dir zurück. In diesem Fall Liebe. Warum sollte man dich lieben, wenn du keine Liebe aussendest?
Und du bestimmst, wer du sein möchtest. Wenn du etwas anderes darstellst, als du bist, ziehst du die falschen Menschen an. Die beste Voraussetzung, sich das Leben schwer zu machen.

Ganz liebe Grüße
Intonia
 
liebe kostet alles

hallo intonia,

ich danke dir für deinen beitrag. auf deine worte hin, habe ich das gedicht noch einmal gelesen und versucht, nachzuempfinden, was du meinst.

es ist gut möglich, dass ich etwas komplizierter ausdrücke, als es sein muss - das könnte ich nachvollziehen.

allerdings finde ich all das, was du mir in deiner antwort an mich vermitteln möchtest auch darin. mein lieben als auch meine umkehr zur selbstverantwortung und zu selbstbestimmung sowie auch meine aufgabe eines scheinbaren.

und nebenbei gesagt... es nützt so gar nichts, DAS jemand anderem zu sagen. man weiß es oder wird selber bis zu diesem punkt leben müssen, an dem man es von selber weiß. bis dahin ist man blind und taub und schläft tief und fest.

verschiedene menschen werden verschiedene wegen haben, denn sie kommen aus unterschiedlichen richtungen und verhältnissen und agieren und reagieren verschieden. ich BIN der mittelpunkt MEINES kosmos und weiß, dass ich alles nur als ich selber erleben kann - so wie es ein jeder ist und nur so kann.

dieses gedicht in eine reflektion auf etwas vergangenes und auf etwas, das im werden ist und sein ziel bereits kennt.

ganz liebe grüße zurück

eve
 

strolch

Mitglied
nein

es ist für mich nicht kompliziert, sondern sagt:


[blue]Wie schwer
kommt mir die Liebe daher
weil ich verlernte
geliebt zu sein
für das
was ich BIN.[/blue]

ich weiß nicht was passiert ist, was war, aber ich denke mal - es gibt was, wo es schwer dich so zu lieben wie du warst oder auch du meintest, es ist nicht möglich, weil du dich nicht angenommen hast in deinem SEIN.

jemanden zu lieben, der sich selbst nicht annimmt - ist schwer.
einfach, weil er sich so krampfhaft bemüht so zu sein, wie er sein will.

lacht, ist auch nicht gerade einfach gesagt eben.

höre lieber auf, sonst denke ich zusehr quer.

nein du triffst es mit deinem gedicht

lg brigitte
 
danke für die wertung!

es ist vielleicht nicht mehr oder nicht weniger gewesen als bei allen anderen menschen, die niemals ohne bedingung geliebt wurden.

es geht in dem gedicht vor allem darum, dass man, so lange man diese erfahrung nicht machte, ohne bedingung, geliebt zu sein, man selber nie in der lage ist, sich selber - geschweige denn einen anderen so zu lieben, dass man das DASEIN oder das SOSEIN liebt. sondern nur der übliche "kuhhandel" funktioniert: gibst du mir, geb ich dir was oder wenn du "lieb" bist, wirst du geliebt.

... einige gedanken dazu und ein danke an brigitte.
 

gareth

Mitglied
Um ein Haar, Freifrau,

hätte ich jetzt Intonia geantwortet, auf ihre so einfach erscheinende Einlassung der vorgeblich möglichen, wirklichen Selbstbestimmung, aber es ist wohl nicht wirklich nötig, denn wer eine Weile gelebt hat weiß darum, wie kompliziert und vereinsamend die Verflechtungen der Beziehungen und die Ansprüche der Menschen aneinander und die Wirkung der erfüllten und der unerfüllten Wünsche und Bedürfnisse und die Gründe für jeden einzelnen dafür sind. Die blanke Wirklichkeit hinwegzubehaupten ist ein traumhaft einfaches, nutzloses, und unwirkliches Tun, aber es geht ja um Deinen Text, zudem ich allerdings nur einige wenige Bemerkungen machen will

Was Du schreibst ist sehr anspruchsvoll und wahr. Er beschreibt für mich eines der komplexesten menschlichen Probleme in richtiger Weise. Und es gibt gewöhnlich kein Happy End, so wie in diesem Text auch.

Ich wollte lediglich zunächst das, der sehr schönen Einleitung Wie schwer kommt mir die Liebe daher folgende Wort "verlernte" keinesfalls akzeptieren, weil es vorauszusetzen scheint, dass ich zunächst erlernt habe, geliebt zu sein für das was ich bin. Du siehst...

Andererseits bin ich mir nicht ganz sicher, ob man zwingend nur etwas verlernen kann, das man vorher erlernt hat. Man kann möglicher Weise auch angeborene Verhaltensweisen verlernen. Und es ist mir auch einfach kein anderes Wort eingefallen, das dafür stehen könnte. Nur langwierige Umschreibungen, wie z.B. "weil es mir verweigert wurde" oder "weil ich nicht zufällig in meinem Leben auf einen reifen, kommunikations- kritik- und anpassungsfähigen Menschen getroffen bin, der sich seiner eigenen Bedürfnisse im Hinblick auf seinen Wunschpartner völlig bewusst war, für den ich die Richtige gewesen wäre, aber durch das Nichtzusammentreffen eben rein zufällig und völlig ungerechter Weise keine Chance hatte", solche komplizierten Sachen eben :eek:)

Und so muss mein Kommentar in erster Linie eine Anerkennung bleiben und keine gute Analyse.

Freundliche Grüße
 
philosophische betrachtung wert

lieber gareth,

lass mich dich knuddeln dafür, dass du es geschafft hast, alles schön verdichtet in deinen kommentar zu stellen.

und danke auch, dass du scheints genau verstanden hast, was ich meine. das "verlernte" traf genau auf den punkt, dass man eben verlernt, wie lieben geht, wenn man vom elternhaus auf ausschließlich mit bedingungen umgehen muss bis weit hinein ins erwachsenenalter. ich denke, dass wir das eigentlich können, wenn wir so frisch "geschlüpft" sind.

und ich weiß, dass du um die trag- und reichweite des themas weißt ;-)

liebe gruß
 



 
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