Vom nicht auf die Bäume kommen

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Marot

Mitglied
Vom nicht auf die Bäume kommen

Olli und Christian gewidmet

Man sieht den Baum, auf seinem Hügel stehn.
Er steht schon immer über diesem Hain.
Man fühlte sich bestimmt nicht mehr so klein,
könnt man die Welt aus seiner Krone sehn

Sie gäbe dann ein völlig anderes Bild:
Man sähe alles, nicht den Ausschnitt nur.
Man säh die ganze, weite, schöne Flur
und wüsste, was im Leben zählt und gilt

Man würde auf den starken Gabeln stehn,
sich halten, am bewährten, alten Holz.
Man wär ihm gleich, erhaben, stark und stolz
und von der ganzen Heide angesehn

Wie schön es wäre, käme man hinauf,
als Teil des Ganzen, nur mit bestem Blick.
Es scheitert nicht an Können und Geschickt,
nur sitzt auf jedem Ast schon einer drauf.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Das Geschick hätte ausgereicht ;) und warum bist Du nicht beim stehen geblieben.
Sonst find ichs ganz originell.

St.
 

Marot

Mitglied
Vom nicht auf die Bäume kommen

Olli und Christian gewidmet

Man sieht den Baum, auf seinem Hügel stehn.
Er steht schon immer über diesem Hain.
Man fühlte sich bestimmt nicht mehr so klein,
könnt man die Welt aus seiner Krone sehn

Sie gäbe dann ein völlig andres Bild:
Man sähe alles, nicht den Ausschnitt nur.
Man säh die ganze, weite, schöne Flur
und wüsste, was im Leben zählt und gilt

Man würde auf den starken Gabeln stehn,
sich halten, am bewährten, alten Holz.
Man wär ihm gleich, erhaben, stark und stolz
und von der ganzen Heide angesehn

Wie schön es wäre, käme man hinauf,
als Teil des Ganzen, nur mit bestem Blick.
Es scheitert nicht an Können und Geschickt,
nur sitzt auf jedem Ast schon einer drauf.
 

Marot

Mitglied
Hi Leute

@ Andreas: Ja ich verstehe was du meinst, aber ich sehe nicht wie ich das "man" raus nehmen kann ohne erstens dabei seltsame grammatikalische Kompromisse zu machen und zweitens, die Zentrierung auf das lyrische ich beizubehalten.
Weißt du, durch das "man" wird der Versuch der Allgemeingültigkeit erzeugt und durch die ständige Wiederholung und das bestehen auf dem man ohne ein ich ins spiel zu bringen wird indirekt das Ich betont, und genau darum geht es mir bei einem solchen Text.

@ Sta-tor: Können und Geschick sind für mich in ihrer gemeinsamen Phrasenhaftigkeit absolut untrennbar. Klar drücken sie das selbe aus, aber nur gemeinsam erzeugen sie Ironie.

Beim "stehen" bin ich nicht geblieben, weil ich in dem ganze text umgangssprachliche abkürzungen verwende wie "säh" oder "würd" und mir komisch vorkäme dann mit dem "en" zu kommen wo die Verkürzung in der modernen Umgangspsrache praktisch selbstvertsändlich ist. Abgeshen davon gefällt es mir besser und rettet meine männliche Kadenz ;)

@Walter: Ups danke. Habe es gleich geändert, war ein Tippfehler oder Word hat es gut gemeint hat. Ich denke aber ich werde ein neues Word suchen, weil anders als beim "stehen" gefällt mir hier die Kürzung eigentlich nicht so wirklich. Sieht einfach seltsam aus.
Was hätst du von "neues?"

Ansonsten danke euch fürs Lesen und Bemängeln und das es scheinbar gefallen hat.
Gruß Marot
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Kleine Missverständnisse

Ich meinte doch nur, dass das [red]t[/red] bei Geschick stört und beim "stehen" meinte ich, dass Du die ganze Zeit vom "auf Ästen und Gabeln [blue]stehen[/blue]" sprichst, zum Schluss aber "[blue]sitzt[/blue]" schon überall jemand.
Entschuldige meine undeutlichen Ausführungen.

Viele Grüße
Sta.tor
 

Marot

Mitglied
ach so, lol das "Geschikt" habe ich schon wieder übersehen vielen dank für den hinweiß wird sofort geändert.

Was das sitzen angeht: Dindest du wirklich das das besseklingen würde? Ich dachte eigentlich gerade, dass der kontrast vom stehen des lyrischen icha und dem Sitzen der anderen semantsich interessant ist. weil sitzen mehr zum ausdruck bringt, dass jemand etwas besetzt. Es wirkt fauler und gibt denke ich den eindruck wieder, dass das Lyrische Ich geblockt wird von den anderen die auf dem Baum hocken und ihm keinen platz machen.
Er will natürlich stehen weil er ja nach oben strebt, sie aber sitzen ihm im Weg.


Danke für die guten Hinweise und für die Anregung.
Gruß Marot
 

Marot

Mitglied
Vom nicht auf die Bäume kommen

Olli und Christian gewidmet

Man sieht den Baum, auf seinem Hügel stehn.
Er steht schon immer über diesem Hain.
Man fühlte sich bestimmt nicht mehr so klein,
könnt man die Welt aus seiner Krone sehn

Sie gäbe dann ein völlig andres Bild:
Man sähe alles, nicht den Ausschnitt nur.
Man säh die ganze, weite, schöne Flur
und wüsste, was im Leben zählt und gilt

Man würde auf den starken Gabeln stehn,
sich halten, am bewährten, alten Holz.
Man wär ihm gleich, erhaben, stark und stolz
und von der ganzen Heide angesehn

Wie schön es wäre, käme man hinauf,
als Teil des Ganzen, nur mit bestem Blick.
Es scheitert nicht an Können und Geschick,
nur sitzt auf jedem Ast schon einer drauf.
 



 
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