S
Sam_Naseweiss
Gast
Ich sitze im Zug
muß von A nach B
alle müssen da hin
irgendwie traurig, ich weiß
einige nennen das Leben
Der Zug hält
Mir gegenüber setzt sich ein
junges Mädchen auf einen freien Platz
sie hat einen kurzen Rock und einen engen
schwarzen Pullover an
in meinen Gedanken lasse ich sie ihren Rock
nach oben ziehen
manchmal erfüllen sich Träume, meistens nicht
plötzlich steht sie auf und öffnet meine Hose
eine Sprungfeder mit so einem kleinen Teufel vorne dran springt heraus und grinst frech
das passiert mir öfters
Naja, der Zug fährt weiter
er fährt immer weiter
von A nach B eben
es gibt immer ein A nach B
nicht etwa ein Kreis von A nach B
nein, immer nur ein A nach B
komisch eigentlich
Aber über das Wetter denken wir ja auch nicht nach
der Schmerz ist da, der Regen fällt
komm mir jetzt bloß nicht mit der Sonne,
die gelegentlich scheinen würde usw
Wörter, Sätze
wenn wir Dinge oft in den Mund nehmen,
werden sie immer dünner,
lösen sich auf,
der Mund ist ein Verdauungsorgan
der Speichel umhüllt alles,
macht es schlüpfrig, bekömmlich und löst es schließlich auf
das Zeug dringt in unser Blut und damit werden dann all die anderen Organe gefüttert,
die gierig nach ihrem täglich Brot sind
Ich öffne das Fenster
das ist Freiheit
ich meine, ich hätte es auch zu lassen können
dann wird's muffig und das gefällt den Organen nicht
denn die brauchen ja ihre Sauerstoff-Dosis
um all den Müll zu verbrennen, den wir so zu uns nehmen
Also, ich mache das Fenster auf,
nach einer Weile wird's aber ungemütlich
es zieht - mein Nacken wird steif
und ich mache es wieder zu
man muß eben Kompromisse eingehen
ist eben so eine Sache mit der Freiheit
Auf's Klo gehe ich im Zug nie,
wegen den Bakterien und so
außerdem versaut die Fäkalienspur, die der Zug
hinter sich herzieht, die Natur
die Natur ist der einzige Trost für den, der empfindet und die Zusammenhänge sieht
man muß einmal eine Fliege beobachten
die während einer Prüfung an der Decke kriecht
völlig belanglos ist für sie, wo man sein Kreuz macht oder
wie man die Buchstaben anordnet
jaja, ein wenig naiv,
aber der Nebel im Wald...
ach, Perlen vor die Säue
Der Schaffner ist immer eine Besonderheit
ich bin immer etwas angespannt, wenn er kommt
stelle mir vor, ich hätte keine Fahrkarte
nur, um dann den Augenblick und die Erleichterung
zu genießen, wenn ich die Karte dann hervorhole
wenn ich sie dann nicht sofort finde, fange ich aber auch gleich an zu schwitzen
der Zug hält...
mitten auf der Strecke
das ist nun wirklich merkwürdig, das macht er nie
die Fahrgäste werden nervös, stehen auf
und das Abteil wird leer
ich bleibe locker, ruhig
aber nach einer Zeit werde ich doch ungeduldig
und schaue nach
doch der Zug ist leer
draußen kann man nichts sehen - Nebel
wo kommt der denn her,
hatte ich doch gar nicht bemerkt?
die Tür ist weit offen
ich steige aus...
muß von A nach B
alle müssen da hin
irgendwie traurig, ich weiß
einige nennen das Leben
Der Zug hält
Mir gegenüber setzt sich ein
junges Mädchen auf einen freien Platz
sie hat einen kurzen Rock und einen engen
schwarzen Pullover an
in meinen Gedanken lasse ich sie ihren Rock
nach oben ziehen
manchmal erfüllen sich Träume, meistens nicht
plötzlich steht sie auf und öffnet meine Hose
eine Sprungfeder mit so einem kleinen Teufel vorne dran springt heraus und grinst frech
das passiert mir öfters
Naja, der Zug fährt weiter
er fährt immer weiter
von A nach B eben
es gibt immer ein A nach B
nicht etwa ein Kreis von A nach B
nein, immer nur ein A nach B
komisch eigentlich
Aber über das Wetter denken wir ja auch nicht nach
der Schmerz ist da, der Regen fällt
komm mir jetzt bloß nicht mit der Sonne,
die gelegentlich scheinen würde usw
Wörter, Sätze
wenn wir Dinge oft in den Mund nehmen,
werden sie immer dünner,
lösen sich auf,
der Mund ist ein Verdauungsorgan
der Speichel umhüllt alles,
macht es schlüpfrig, bekömmlich und löst es schließlich auf
das Zeug dringt in unser Blut und damit werden dann all die anderen Organe gefüttert,
die gierig nach ihrem täglich Brot sind
Ich öffne das Fenster
das ist Freiheit
ich meine, ich hätte es auch zu lassen können
dann wird's muffig und das gefällt den Organen nicht
denn die brauchen ja ihre Sauerstoff-Dosis
um all den Müll zu verbrennen, den wir so zu uns nehmen
Also, ich mache das Fenster auf,
nach einer Weile wird's aber ungemütlich
es zieht - mein Nacken wird steif
und ich mache es wieder zu
man muß eben Kompromisse eingehen
ist eben so eine Sache mit der Freiheit
Auf's Klo gehe ich im Zug nie,
wegen den Bakterien und so
außerdem versaut die Fäkalienspur, die der Zug
hinter sich herzieht, die Natur
die Natur ist der einzige Trost für den, der empfindet und die Zusammenhänge sieht
man muß einmal eine Fliege beobachten
die während einer Prüfung an der Decke kriecht
völlig belanglos ist für sie, wo man sein Kreuz macht oder
wie man die Buchstaben anordnet
jaja, ein wenig naiv,
aber der Nebel im Wald...
ach, Perlen vor die Säue
Der Schaffner ist immer eine Besonderheit
ich bin immer etwas angespannt, wenn er kommt
stelle mir vor, ich hätte keine Fahrkarte
nur, um dann den Augenblick und die Erleichterung
zu genießen, wenn ich die Karte dann hervorhole
wenn ich sie dann nicht sofort finde, fange ich aber auch gleich an zu schwitzen
der Zug hält...
mitten auf der Strecke
das ist nun wirklich merkwürdig, das macht er nie
die Fahrgäste werden nervös, stehen auf
und das Abteil wird leer
ich bleibe locker, ruhig
aber nach einer Zeit werde ich doch ungeduldig
und schaue nach
doch der Zug ist leer
draußen kann man nichts sehen - Nebel
wo kommt der denn her,
hatte ich doch gar nicht bemerkt?
die Tür ist weit offen
ich steige aus...