Von Frauen und Pferden

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Niki

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Nenn mich Whinnnihhhh! So ungefähr muss das erste lebend gefangene Fohlen zu Ayla, der ersten volleMannzipierten Frau in der Menschheitsgeschichte, gesagt haben.
Nur mal angenommen, Auel hat recht. Dann fing unsere Liebe also vor, sagen wir mal 15000 Jahren irgendwo im Nirgendwo an.
Der Beginn einer wunderbaren Beziehung, Pferd und Frau.
Einige archäologischen Hinweise hat man kürzlich in den zentralasiatischen Steppen ausgebuddelt, weil man endlich den Spuren der griechischen Überlieferung folgte. Bis in die innere Mongolei sollen die tollkühnen Reiterinnen aus den skytischen Steppen vorgedrungen sein, sogar blonde Kinder hinterlassen haben.
Nun wird es aber mal Zeit, ein paar Sachen Richtig zu stellen, dachte ich.
Erstens, nicht jede Frau auf einem Pferderücken ist notgedrungen emanzipiert und nicht jede Emanze reitet.
Immerhin, seit Abschaffung der Zelter und Frauensättel weht auch uns wieder ein frischer Wind um die Nas.. untenherum, meine ich. Erst recht, seit es in Mode gekommen ist, der natürlichen Behaarung mit Ladyshave, und für die ganz (ent)ha(a)rten unter uns, mit Wachs ans Fell zu gehen.
Da bekommt man direkt ein ganz anderes Feeling für das Tier das unten.
Und auch hier gilt, nicht jede blanke Muschi gehört zu einer Emanze und nicht jede emanzipierte Muschi ist eine Frau, oder so ähnlich.
Irgendwann zwischen Ayla und Alice wurde uns Frauen dann die Kandare angelegt. Was für ein Glück, kann Mann da nur sagen, ohne Kandare keine Emanzipation, weil wir dann ja gar nichts gehabt hätten, wovon wir uns emanzipieren hätten müssen.
Zweitens! Nur schlecht war das gar nicht, damals. Klar, die doofe Seitensitzerei auf dem Pferderücken machte keinen Spaß, auf den ersten Blick! Aber, nur mal angenommen, so ein sanftmütiger Zelter mit einer gezwungenermaßen sanftmütigen Frau obendrauf unternahm den sanftmütigen Versuch einer Flucht, weil ein, oder zwei oder gar drei bestenfalls vier verwegene Lanzenträger hinter ihnen her waren. Dann stürzte das die holde Maid in arge Gewissenskonflikte. Sämtliche Honoratioren hatten ihr von Kindesbeinen an eingetrichtert, dass ein Mädchen schamhaft auf dem Pferd zu sitzen hatte, wo käme Mann denn sonst hin, wenn jeder man auf den Trichter draufkommen könnte, mit dem Hingucken und so. Um bei unserer Verfolgungsjagd zu bleiben. Die hatte sich inzwischen insoweit oder besser nah entwickelt, dass die sanftmütig dahinhoppelnde Dame schon langsam den würzigen Geruch der Lanzen samt ihrer Träger in ihre Nas.. bekam. Entweder, sie wagte den fürchterlichen Schritt mit dem Schritt und klappte selbigen auseinander, um dem Tier unter sich endlich mal die Spore geben zu können, oder sie tat das, was man ihr eingetrichtert hatte, stillhalten …
Das Ergebnis war immer dasselbe, die Dame musste die Beine breit machen, eintrichtern hin und her, her und hin. Wie gesagt, sooo schlimm war das gar nicht, damals.
Doch jetzt mal ernsthaft.
Liebste Geschlechtsgenossin, Du ahnst sicher bereits, womit ich Dir kommen will. Richtig, mit einer Bitte um Entschuldigung. Doch ich befürchte, es könnte diesmal schwierig werden mit Deiner Großmütigkeit. Nur all zu gut ist mir Deine tiefe Liebe zu den Pferden bewusst.
Aber! Bist Du Dir da ganz sicher? Kann es nicht sein, dass das Animalische an den Männern so reizvoll ist, die wild reitend von einem Scharmützel zum nächsten ziehen und den Duft von Freiheit, Marlboro und totem Fisch an sich haben? Jede Mä.-Taille hat zwei Seiten. Vielleicht ist das ja Schuld daran, wenn Du Dich nicht entScheiden kannst, von vorn und von hinten beträchtigt kann das zu höchsten Wonnen oder auch zu tiefstem Einschnitten führen. Gutes OhMen. Böses Omen! Der Geruch dieser Tiere war das erste, was wir tausende von Jahren in der Nase hatten, wenn der geliebte Gatte von Krieg und Beutezug nach Hause zurückkehrte. Hoffentlich beladen mit Geschmeide und schönen Stoffen, wenigstens. Aber diese Hetzerei! In die Schmiede, die Nieten schnell wieder eingefädelt in die Dosenhose. Der Alte mit seinem kleinen Schlüsselchen immer. Zum Glück ist morgen wieder Krieg. Gar nicht sooo schlimm, damals.
Und wie sieht es heute aus?
Alles reitende Amazonen, die sich mit ihren göttlichen Kurven und Pölsterchen auf dem Pferde halten sooo hingebungsvoll, so offen, „glücklicher“ Gaul, und sonst? Sooo schön ist das gar nicht, heute.
 

Limba

Mitglied
Hi Niki,
lass Dich mit dieser Perversiflage lieber nicht von den Mädels erwischen, die hauen Dich mit der Reitpeitsche.
Ich finde: erfrischend und mal etwas völlig anderes mit Deiner Art und Weise, Worte so eigenwillig in den Dienst Deiner Sprache zu stellen. Man muss es halt mögen, ich befürchte allerdings..., da ja viele Mädels sich hier tummeln...
Wollen wir mal zu Deiner Ehrenrettung annehmen, dass Niki weiblich ist?
Gruß Limba.
 



 
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