Von Höhen und Tiefen

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Lingwood

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Hilfe mich drückt`s im innern so stark,
Die Toilette ist zu, mich trifft bald der Schlag.
Ich renne hinauf zur Toilette ins Bad,
das Klo ist frei, ich schreite zur Tat.
Ein Buch ich auf dem Fenster fand,
und aus dem Abgrund der Abgang stank.
Da saß ich nun auf dem Thron des Lebens,
und schlug das Buch auf, was nicht vergebens,
Denn Spannung empfing mich von Anfang an,
noch ehe das Rinnsaal zu laufen begann.
So las ich weiter und weiter die Geschichte,
von Hänschen Maier und seiner Brigitte.
Dabei zog es mich immer mehr in den Bann,
ich rutsche auf der Brille zum Buche nah ran.
Die Ringe meines Bauches sie wölbten sich,
weil meine Haltung die eines Klappstuhls glich.
Zusammengekauert am Toilettenrand,
verfolgte ich tief was geschrieben stand.
Nicht mal das Kribbeln in Beine und Po,
bemerkte ich beim sitzen so fest auf dem Klo.
Das Buch schon bald sein Ende fand,
als ich von der Toilette sank.
Denn durch mein Rutsch zum gefliesten Boden
begann das Buch nach oben zu stoben.
Mit Schwung verschwand es im gähnenden Loch,
als ich aus der Tiefe nach oben kroch.
 



 
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