Vorstadt vor weihnachten

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sinkend dekoriert
die abendsonne
den himmel
mit rosa wolken
ich habe vor allem
eiskalte füße
auf dem friedhof
und am fernsehturm
züngeln rote lichter
aus reihenhäusern
blicken erleuchtete
fenster in vorgärten
auf die venus von milo
tanzenden putten und
schlafende löwen

ein krankenwagen
zuckt blaulicht
in die sackgasse
stunden zersägen zeit
hunde pinkeln
an weiße zaunpfähle
und irgendwo
brüllt jemand
den ohnehin
keiner versteht
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,
die Tristess in deinen Bildern passt gut zu einem gewissen Vorstadtmilieu. Ein wenig fehlt mir aber der Weihnachtsbezug des Titels und wo kommt die Venus von Milo her (lächel).
LG
Manfred
 
H

HFleiss

Gast
Noch eines deiner herrlich zutreffenden Milieuschilderungen, gar nicht naturalistisch, sondern schön verfremdet. Wunderbar.

Gruß
Hanna
 
Liebe/r Perry,
danke für deine Anmerkungen.
Vorweihnachtliche Anspielungen sind m.E. die rosaroten Wolken am (Vorweihnachts-)Himmel und die roten Lichter, die aus den Fenstern züngeln.
Eine verkleinerte oder auch maßstabsgetreue aus Marmorimitat gefertigte Nachbildung der antiken kopf- und armlosen Venus von der griechischen Insel Milos findet man hier in unserer Gegend ziemlich oft in Vorgärten.

Herzliche Grüße
Karl
 

Milko

Mitglied
Dörfer in der Stadt

Guten Abend,
gefällt , hat Charme mit Stil zur Betrachtung des enstehendes Wortes "Vorstadt vor weihnachten."
mit Bewohnern die keiner "wahr nimmt" in ihrer Existenz, für mich doch erinnert es an die Stadt Berlin und ihre Stadtteile als Dörfer/Vorstadt zur nächsten Vorstadt,

besser geht kaum als "Vorstadt....wie Wunderbar (gesetzt)((für mich))
---wenn jemand der Weihnachtsbezug fehlt , dem setze doch ein Datum (in Klammern) DEZ.2tausendsechs

but also f.e.
Ist es nicht "Potsdam"????????????????????
gm
 
Lieber Milko, lieber Papyrus,
da ich in der Vorstadt von Lübeck geboren und dort 20 Jahre gelebt habe, lässt mich die Stimmung dort nicht los.
Danke für eure positive Kritik.
Karl
 

Dorothea

Mitglied
Röte genügt für Weihnachten?

mir gefällt die Schilderung gut wegen ihrer fast naturalistischen Wiedergabe des Vorstadtmilieus. Der Weihnachtsbezug ist in der Tat etwas dünn. Trotzdem gern gelesen!
 



 
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