Vorweihnachtszeit

anbas

Mitglied
Vorweihnachtszeit

Panflötenspieler
Rocken die Weihnachtszeit
Die stille Nacht
Hat längst verloren
In den Läden
Weit und breit
Jinglet uns
Das Christkind um die Ohren

Bettler bitten uns
Um eine kleine Spende
Ohne Quittung
Für die Steuer
Heiligabend
Die Kollekte
Macht das Jahr
Dann wieder sündhaft teuer

Fußgängerzone
Hektik Gedränge
Stoisch begleitet
Durch Panflötenklänge
Weihnachtsmärkte
Menschenmassen
Fest der Liebe

Ich lern' hassen
 

Tula

Mitglied
Hallo Andreas

Ich sehe jedes Jahr in den Foren zweierlei typische Beiträge: die einen verkitschen das Fest und die anderen verschmähen es im wahrsten Sinne des Wortes. Ist Weihnachten wirklich nur Heuchelei und die Negation einer herzlosen Realität? Man muss sich doch vom billigen (und teuren) Kommerz nicht unbedingt beeinflussen lassen.

Unsofern wünschte ich mir bei diesem wie bei anderen Weihnachts-Gegengedichten mehr inhaltliche Balance. Wobei natürlich auch diese jeder dort sucht wo er/sie es für richtig hält.

So hat mich das Gedicht also inspiriert :)

LG
Tula
 

anbas

Mitglied
Hallo Tula,

ja, man kann auch ausgewogene Weihnachtsgedichte schreiben. Und in vielen anderen Lebensbereichen suche ich und sehne ich mich nach mehr Balance und Ausgewogenheit.

Doch bei solchen Gedichten wie diesem hier, das aus meiner Sicht jetzt nicht unbedingt bitter ernst und überzeugt kritisch daher kommt, sondern eher eine sarkastische bis ironisch-satirische Note hat, würde Ausgewogenheit nicht unbedingt passen.

Ich bin übrigens kein Weihnachts-Hasser. Ich lästere auch gerne mal über Dinge, die ich mag und die mir wichtig sind. Das hilft mir hin und wieder, nicht alles ganz so ernst zu nehmen und eine gewisse Lockerheit zu behalten. Allerdings gibt es auch da bei mir Grenzen, bloß sind diese manchmal - trotz aller Bemühungen - schneller erreicht, als es mir lieb ist ;).

Aber es ist schön, dass ich Dich inspirieren konnte. Hab Dank für Deine Rückmeldung.

Liebe Grüße

Andreas
 

Tula

Mitglied
Hallo nochmal

Ein etwas verspäteter Nachtrag:
Die letzte Zeile war mir einfach zu stark. Der Hass als Antonym für Liebe ok, aber man könnte die weihnachtliche scheinheilige Nächstenliebe auch dahingehend ironisieren, dass man selbst ganz unweihnachtlich etwas anderes liebt, z.B. Döner Kebab, die Frau des Nachbarn :) oder deinen Kaktus ... was auch immer, ganz ohne Hass

Jedenfalls einen nachweihnachtlichen Wunsch, den Panflötenspielern demnächst erfolgreich auszuweichen ...

LG
Tula
 

anbas

Mitglied
Hi Tula,

danke für die guten Wünsche und Deine Anregungen. Ich werde sie mir durch den Kopf gehen lassen - doch werden sie vermutlich eher in ein neues Gedicht einfließen, als dass ich dieses hier ändere.

Alles Gute fürs neue Jahr und liebe Grüße

Andreas
 



 
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