WAT IS SCHEHEN?

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Maribu

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Wat is schehen?

Dor he wegen Duerfrost as Muurmann nich arbeiden kunn, keem he middaags to´n Eten.
Sien Moder harr seggt: "Dat maakt mi gor nix ut! Ik mutt al so för dien Vader un mi kaken. Op´n Portschoon kummt dat nich an!"
He wull dat egentlich nich. Alldaags nehm he siene Mahltiet in ene Anbietbood in de Neeg vun de Arbeitsstell. An´n Wekenenn harr he Eier, Braadwust oder Pannkoken op sien Spieskoort. Dat weer eenfach torechtomaken.Männichmal, Anfang vun´n Maand, leet he sik Pizza oder Sushi levern. He harr denn mehrst ´ne Fründin över Nacht. Mehr weer de aver nich! Nix för ´ne gemeen Tokunft!
He wull noch nich oder gor nich heiraden. Spaaß hebben un unafhangig blieven weer siene Ansicht!
Wat siene Öllern dachten, wüss he nich. See harrn nie fraagt, of he nich endlich ene Familie grünnen wull un dat se sik op Enkelkinner freuten. He harr dat Geföhl, dat se em, besünners de Moder, ümmer noch betüdeln wüllt un nich loslaten köönt.
He wusst, annere harrn mit achtundottig Johrn längst Kinner in de School. Aver he hett dat ok jümmers genaten un sik verlaaten, dat se em ünner de Arms grepen, wenn he klamm weer.
Nu harr he aver en echt Problem. He kann sik sülvst nich verkloren, dat dat sowiet Bargaf gahn is. Siene Macker hebben wusst, dat he groottöögsch is un hebben em utnutzt. He hett as Börg veel Geld verloren un is pleite. Nu is et to laat, mit sien Öllern to spreken! He wöör sik in Grund un Bodden schamen!
Sünndagavend reep he an. Moder weer an´n Telefon und he see:
"Du, ik kann vörlöpig nich kamen. Mien Arbeitgever hett mi unversehens ´ne Stell in Dortmund anbotten. Ik mell mi wedder. Tschüss un Gröten an Papa!"
As he sik no en Week noch nich meld harr, worrn se unrohig. Ehr Jung harr keen Handy un dorüm wullen se bie de Arbeitsstell nafragen. Aver dor weer blot ene Ansaag: "Wegen Slechtwedder is uns Ünnernehmen vörlöpig slaten."
Se wullen in siene Wahnung gahn. Villicht köönt se ene Adreß oder ene Telefonnummer vun Dortmund finnen. Ehr Söhn harr gliek biem Ümtog den Tweetslötel dorlaten.
Aver so dull se ok fummelten, dat Slott weer nich to bewegen. Mit enen Ruck gung de Döör apen un en Mann in´n smuddelig Hemd un Farvsprütten in´n Gesicht fraag: "Wat hebbt ji hier to söken?"
"Welkeen sünd se?" fraag de Moder verdattert. "Wi wüllt in de Wahnung vun uns Söhn wat nakieken."
"De wahnt hier nich mehr!"
Se weern baff. "Kennen se denn uns Söhn?" fraag de Vader. "Hett he de Wahung an se ünnervermedet?"
De Keerl lach. "Ne, ik kenn em nich! Siet acht Daag is dat miene Wahnung! Dat gung över de Verwalten."
Se verafscheedt sik untofreden un maken sik op den Weg to´n Verwalter. De weer jüst so platt as se. "Hett ehr Söhn nix vertellt? He müss rut ut de Wahnung. Da weer ´ne Klaag vun Nachbarslüüd. He harr oft ´ne Fier mit krakelenden Kumpanen. De Musik weer veel to luut. On Wekenenn kemen noch Deerns dorto, wohrschienlich Horen, un dat weern denn richtige Partys!"
De Vader müss slucken. "Un wat is mit uns Geld? Ik heff för dree Maanden de Meed in vörut betahlt ut Sekerheit för de
Vermeder."
"Dat möten wi verreken! Ehr lichtsinnig Jung hett siet twee Maanden nich mehr betahlt. De Wahnung muss renoveert warrn, dat mööt wi aftrecken, so dat sachts kene Moneten överbleven!" He lacht höhnsch.
Dat harr jem de Spraak verslaan. Nedderslogen güngen se na Huus.
Bi´n Kaffeedrinken se he: "In Dortmund is ok Winter. Worüm schull he dort as Muurmann arbeiden könen?"
"Ja, dat weer blot ene Utreed", antert siene Fro." Worüm hett he keen Vertroon mehr to uns hatt?"
He nippt an sien Kaffee un fraag: "As lang hett man as Öllern egentlich Verantwoorden för sien Kind?"
"Bet to´n Dood!" keem de Antwoort op de Stell un se harr sogor en Grientje.
He bleev eernst. "Wenn wi bet to´n Wekenenn nix hört hebbt, gahn wi na de Polizei!"
Twee Daag achterna klingelt dat fröhmorgens. Se sprung ut´n Bett un apend de Döör. Se mutt tweemal kieken. Ja, dat weer ehr Söhn! Blass, nich rasert un afmagert stunn he dor. He harr `ne plackige Jack an un nix inne Hannen, kene Tasch, kene Plastiktüüt, ok keen Sack op´n Rüch. Liekers müss se an Dacklose denken, de in de Stadt in Ladeningäng kampierten.
Wat hett he mit sien Geld maakt? Un wo weer he de ganze Tiet?
Tögerig keem he rin. Se kunn nix seggen un de Söhn ok nich, sien Blick gung verschamt op de Eer. Ehr Mann weer ok waak worrn un stunn twiefelmödig in´n Floor. Unverwohrens leed he de Arm üm sien Jung und see: "Schöön, dat du wedder dor büst! Brukst nu nix to vertellen! Gah eerst ünner de Bruus. Denn warrt wi eerstmal fröhstücken. Allens annere bringt wi achterna in de Reeg!"
 

Maribu

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Danke, liebe(r) anonymer Punkter(in)

Ich hoffe, die 9 Punkte gibt es, weil der Text
verstanden wurde. - Und nicht, dass er für eines
'Nicht-Platt-Mächtigen' einfach nur exotisch
klingt!
L.G. Maribu
 



 
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