WEH

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WEH
Du bist weg, auf immer und ewig,
eisige Winde umwehen mein sehnsüchtiges Herz, meine wunde Seele winselt nach deiner Wärme,
wehmütige Erinnerungen und unausgesprochene Worte wuchern unaufhaltsam durch meinen Sinn.

Warum, weshalb, wieso ?
In einer Wüste aus gefrorenen Fragen warte ich auf den Weltuntergang,
meinen Wurzeln entrissen weine ich mich willenlos in den Wahnsinn.

Ich will es nicht wahrhaben,
verzweifelte Wut wirft alle meine Träume an die Wand,
ein völlig fremder Weltschmerz in meinem Wesen wickelt mich ein mit Wolle aus kaltem Stahl.

Wie geht mein Leben ohne dich weiter ?
Meine wilde Hoffnung welkt dahin wie sterbende Wicken in zu frühem Winteranfang,
Heimweh wütet in meinen Eingeweiden und hält mich gefangen in einem Wirbelwind der Traurigkeit.

Wird diese tiefe Wunde in meinem weichen Herzen je wieder heilen ?
Alles tut weh, weh, weh,
weh !
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo GerdaHaeusler,

ja! So viele Wehs so wundervoll verwendet!
Ein Fest dem Stabreim.
Ein wirklich wunderbares Werk!

lap
 

Silke Reiner

Mitglied
Sorry, wenn ich mal eben klugschwätze, aber das sind keine Stabreime, sondern sehr gewollt wirkende Alliterationen. Wollen tut aber einem lyrischen Text niemals gut.

Lieben Gruß von
Silke
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Silke Reiner,

ich glaube, das der Stabreim eine besondere Form der Alliteration ist.
Aber was meinst Du mit dem Wollen?
 

Silke Reiner

Mitglied
Hallo lapismont,

Stabreime sind Reime innerhalb einer Zeile, sowas wie: Lass mich trinken, winken deinem Sehnen... oder sowas

Alliterationen sind Worte mit gleichem Anlaut: Hier die "W"
Und das eben wirkt gewollt.

Lieben Gruß von
Silke
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nee Nee

Hallo Silke,

die klassischen Stabreime sind meiner Erinnerung nach Kind und Kegel, Haus und Hof, Mann und Maus

Um richtig staben zu können muss man aber viel beachten :(

Ich weis nur, das Stabreime zu unserer Sprache besser passen, als der langweilige Endreim und alle metrischen Zählereien.

Also in die Vollen,
Erkenn die alten Reime!
Germanen sind wir alle,
gerecht in Wort und Tat!

Yo das mag gestabt genug sein, denkt zumindest
lap
 

Silke Reiner

Mitglied
Hallo lap,

Wir haben beide ein wenig Recht. ;) Soch zunächst: Mein Beispiel war schlicht falsch.

Es geht um die betonten Silben im Anlaut. Deine Beispiele sind passend und Stabreime im klassischen Sinne. Davon gibt es keine hier im Text. Hier sind es eben Alliterationen.

Sorry, gut das du beharrlich bist. ;)

Lieben Gruß von
Silke
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hartnäckig

Ja!

Doch!

Bsp.:
eisige Winde umwehen mein sehnsüchtiges Herz, meine wunde Seele

Der Stabreim betrifft den Konsonanten "w" und der Halbreim das "See".

Das ist schon ein feiner Reim,
findet
lap
 
Hallo Silke, hallo Lapismont!
Also, ich selbst habe weder eine Ahnung von Alliterationen, noch von Stabreimen.Habe einfach nur drauf los geschrieben.
Aber schön, dass wir drüber gesprochen haben.

Etwas verunsichert bin ich jetzt schon. Sollte ich vor meinem nächsten Gedicht vielleicht erst mal den Duden um Hilfe bitten? Bin ja froh, dass ich das mit der Rechtschreibung und der Grammatik so einigermaßen hinkriege.

Nee, alles Quatsch, vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten.

Ganz liebe Grüße
Gerda
 



 
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