WG-Geschichten

fairytale

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Hallo ihr Lieben,
ich bin ganz neu hier und das ist mein allererster Text. Ich weiß nicht, ob ihr ihn mögen könnt, aber gebt ihm einfach mal eine Chance. Ich würde gerne etwas daran verbessern, ich weiß nicht konkret was, aber falls euch was in den Sinn kommt, würde ich mich sehr über jegliche konstruktive Kritik freuen. Der Titel ist nur eine Notlösung, mir ist kein Richtiger eingefallen.


Ich chattete gerade angeregt mit einem äußerst charmanten Herrn, als der Bildschirm plötzlich schwarz wurde. Falsch, genauer gesagt wurde er erst sehr blau und dann schwarz. Hektisch ruderte ich mit der Maus hin und her und hämmerte auf die Tastatur ein, doch nichts geschah. „Scheiße!“, brüllte ich quer durch die Wohnung.

Das Baguette, das hinter mir in der Ecke auf der Couch saß und in einer meiner Frauenzeitschriften blätterte, hob den Kopf und sah zu mir herüber. „Da hast du wohl Recht“, meinte es zustimmend. „Diese ganze Werbung und dazu noch auf Hochglanzpapier gedruckt...Rohstoffverschwendung hoch drei ist das, man kann es natürlich auch mit dem Begriff benennen, den du gerade angebracht hast, aber das ist mir, ehrlich gesagt, zu ordinär.“ „Was?“ Ich fuhr herum und funkelte es wütend an. „Hörst du schwer?“, fragte es ehrlich interessiert und legte die Zeitschrift weg. Mir war nicht entgangen, dass die sich nun in einem ziemlich zerfledderten Zustand befand. Ich schnaubte erregt und deutete anklagend auf meinen französischen Mitbewohner, der mir noch immer ohne zu Blinzeln in die Augen starrte und offenbar auf eine Antwort wartete. „Ich habe nicht wegen der Werbeanzeigen in meinen Zeitschriften – von denen du übrigens sowieso die Finger lassen solltest - Scheiße gesagt, sondern -“

„Genau!“, quäkte es vom Fußboden her und der grüne Glibber kroch an meinem Fuß hoch. „Scheiße ist das alles, das ganze System! Kapitalistenschweine! Macht kaputt, was euch kaputt macht!“ Entnervt schüttelte ich meinen radikale Parolen ausstoßenden Mitbewohner vom Fuß und holte tief Luft, um zu einer Entgegnung anzusetzen, die sowohl dem Baguette, als auch dem grünen Glibber höflich, aber unmissverständlich klar machen würde, dass ich jetzt mit Reden an der Reihe war.

In diesem Moment schlug mir ein haariges Etwas ins Gesicht und das Eichhörnchen hüpfte auf meine Schulter. „Langsam habe ich genug von dir, du schleimiger Kommunistenglibber!“, keifte es zornig und starrte ihn aus schwarzen Knopfaugen finster an. „Du schimpfst auf das System und nutzt es selbst schamlos aus? Kassierst Invalidenrente, nur weil du zu faul bist, deinen Arsch hoch zu kriegen?“ Der grüne Glibber erklomm erneut meinen Fuß und bahnte sich in atemberaubender Geschwindigkeit seinen Weg bis zu meiner Schulter, von wo aus immer noch das Eichhörnchen streng hinunterblickte. Er baute sich vor ihm auf und erklärte gefährlich leise: „Ich erhalte Invalidenrente, weil ich nicht laufen kann! Ich bin nun mal invalide!“

Das Baguette steckte sich unterdessen gemütlich eine Zigarre an und schlug die Beine übereinander. „Halt!“, schrie ich und legte einen solchen Schnellstart zum Sofa hin, dass das Eichhörnchen rückwärts und der grüne Glibber vorwärts von mir herunterpurzelten. Mein französischer Freund starrte mich aus großen Augen an. „Hier wird nicht geraucht!“ Mit einem Satz schlug ich ihm die Zigarre aus der Hand, was zu einem stecknadelkopfgroßem Brandloch im Sofakissenbezug führte. „Scheiße!“, entfuhr es mir abermals. „Richtig!“, stimmte mir das Eichhörnchen zu, nickte in meine Richtung und sprang aufs Bücherregal. „Scheiße ist das, was du redest, grüner Glibber! Du kannst zwar nicht laufen, aber umso besser kriechen!“ „Und schleimen“, warf das Baguette nachsichtig ein, „wenngleich das eine Eigenschaft ist, die damit nichts zu tun hat.“

„Hallo?“, kreischte ich hysterisch. „Darf ich vielleicht auch mal was sagen, wenn ihr mit euren sinnlosen Zwiegesprächen fertig seid?“
Der Glibber klebte sich missmutig an den Fernsehbildschirm und schwieg. „Ich darf nicht rauchen“, nörgelte das Baguette, „aber du sollst etwas sagen dürfen? Das ist unfair.“ Das Eichhörnchen kicherte. „Das mit dem Rauchen steht in den Hausregeln, dass sie nichts sagen darf, nicht.“ „Elender Paragraphenreiter!“, warf der grüne Glibber ihm sogleich leidenschaftlich vor. Leidenschaftlich bedeutete in diesem Fall, dass er seine Stimme auf eine hundepfeifenähnliche Frequenz schraubte. „Scheißt auf die Regeln, Leute! Es lebe die Anarchie!“ Vor Aufregung wurde er an den Rändern ganz wellig und zuckte unkontrolliert.

Ich gab ein kurzes, aber kräftiges Stöhnen von mir, um die allgemeine Aufmerksamkeit wieder zu auf mich zu lenken.
Ohne auf mich zu achten erhob sich das Baguette von der Couch und schaltete den Fernseher ein und wieder aus, um dem sich noch immer daran festsaugenden grünen Glibber einen Stromschlag zu verpassen. „Wisst ihr“, setzte es in seiner melancholischsten Stimmlage an, wobei es die zweifellos hochgradig übertriebenen Schmerzensschreie des grünen Glibbers scheinbar vollständig aus seiner auditiven Wahrnehmung ausblenden konnte, „wisst ihr, was mich manchmal echt ankotzt?“

Niemand antwortete und ich witterte die Gelegenheit, nun endlich mein abrupt beendetes Chaterlebnis zur Sprache zu bringen, als das Baguette einfach fortfuhr, obwohl es niemand darum gebeten hatte. Als ich es ob dieser Dreistigkeit mit offenem Mund anstarrte, zuckte es nur entschuldigend die Schultern und flüsterte: „Wenn niemand antwortet, war es einfach eine rhetorische Frage!“ Ich schloss den Mund wieder, überrumpelt von so viel selbsterklärender Logik. „Mich kotzt es an“, redete es also munter weiter, „dass ihr alle so klare Positionen in unserer WG habt. Nur ich nicht.“

„Hä?“ machte das Eichhörnchen reaktionsschnell. „Naja.“ Das Baguette atmete wohlwollend aus, eine Fähigkeit, die ich bisher bei niemand anders kennengelernt hatte. „Ich meine, das Eichhörnchen, ist zum Beispiel der eindeutige Kapitalist. Sammelt Nüsse, verbuddelt sie, gräbt sie wieder aus, isst sie ganz alleine auf und freut sich auch noch, wenn andere Hunger haben, während es die Reste seiner Mahlzeit wegwirfst.“ Das Eichhörnchen, das sich mittlerweile verwegen auf die Lampe geschwungen hatte, nickte zufrieden und grinste kapitalistisch. „Du, grüner Glibber, bist der totale Anarchofreak mit den ganzen linken Parolen und so! Außerdem gehst du auf alle Demos und bist bei Greenpeace!“ Der grüne Glibber, der sich unterdessen von den Auswirkungen des Stromschlags auf sein zentrales Nervensystem erholt hatte, kroch wortlos unter den Teppich. Ich vermutete, er war sauer auf das Baguette.


„Nur ich“, setzte es seine flammende Rede fort, „nur ich habe keine klare Position.“ Ich räusperte mich. „Und was ist mit mir? Ich habe auch keine klare Position. Das braucht man auch gar nicht, finde ich.“ Das Baguette rollte die Augen. „Duuu...“, machte es schnaubend. „Was soll das?“, fragte ich es empört. „Warum ziehst du den Vokal in „du“ so unverschämt lang?“ Es schüttelte verständnislos den Kopf. „Duuu“, machte es erneut, nur um mich zu provozieren, „hast eben einfach so viele verschiedene Positionen: Du bist eine ebenso begnadete Putzfrau wie Köchin, machst die Wäsche, den Einkauf...du bist...“ „Mädchen für alles!“, fügte der grüne Glibber hilfreich hinzu. „Depp vom Dienst!“, ergänzte das Eichhörnchen beflissen und brachte sich auf der Gardinenstange in Sicherheit. Ich stöhnte auf.

„Ich geb\'s echt auf mit euch...was hat mich damals nur dazu gebracht, mit euch in eine WG zu ziehen?“ Meine drei Mitbewohner sahen sich ratlos an und schienen mit ihren unterschiedlich geformten Gehirnen nachzudenken. „Keine Ahnung“, gab der grüne Glibber dann zu. „Musst wohl gerade unter Drogen gestanden haben!“, bot mir das Eichhörnchen als logische Erklärung an. „Na, DAS kann ja wohl nicht sein!“, entrüstete sich das Baguette. Ich lächelte ihm dankbar zu. „Damals haben wir ihr doch noch gar keine ins Essen gemischt!“ Mein Lächeln gefror und fiel klirrend zu Boden. „Ihr habt WAS?“, schrie ich entsetzt.

Der grüne Glibber und das Baguette tauschten hilflose Blicke, nachdem das Eichhörnchen keck aus dem Fenster entschwunden war. „Wolltest du uns nicht erzählen, warum du vorhin das böse Wort gesagt hast?“, erkundigte sich das Baguette offenkundig interessiert, während es sich langsam rückwärts zur Tür tastete. „Irgendwas mit....“ es bekam die Türklinke zu fassen. „Mit...Chat?“ Hastig knallte es die Tür hinter sich zu und spurtete die Treppe hoch. Vorwurfsvoll sah ich den grünen Glibber an. „Tja“, sagte er und zuckte gleichmütig die Schultern. „Jetzt hat das Baguette ja seine Position gefunden, vermute ich.“ Ich verstand nicht, was er meinte. „So? Welche denn?“
„Ich geh mal nachsehen!“, rief er und tat dies unter dem Klavier, sehr weit unter dem Klavier.
Seufzend startete ich den Computer neu.
 

fairytale

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[Persönliches Intro entfernt, Zeder]

Ich chattete gerade angeregt mit einem äußerst charmanten Herrn, als der Bildschirm plötzlich schwarz wurde. Falsch, genauer gesagt wurde er erst sehr blau und dann schwarz. Hektisch ruderte ich mit der Maus hin und her und hämmerte auf die Tastatur ein, doch nichts geschah. „Scheiße!“, brüllte ich quer durch die Wohnung.

Das Baguette, das hinter mir in der Ecke auf der Couch saß und in einer meiner Frauenzeitschriften blätterte, hob den Kopf und sah zu mir herüber. „Da hast du wohl Recht“, meinte es zustimmend. „Diese ganze Werbung und dazu noch auf Hochglanzpapier gedruckt...Rohstoffverschwendung hoch drei ist das, man kann es natürlich auch mit dem Begriff benennen, den du gerade angebracht hast, aber das ist mir, ehrlich gesagt, zu ordinär.“ „Was?“ Ich fuhr herum und funkelte es wütend an. „Hörst du schwer?“, fragte es ehrlich interessiert und legte die Zeitschrift weg. Mir war nicht entgangen, dass die sich nun in einem ziemlich zerfledderten Zustand befand. Ich schnaubte erregt und deutete anklagend auf meinen französischen Mitbewohner, der mir noch immer ohne zu Blinzeln in die Augen starrte und offenbar auf eine Antwort wartete. „Ich habe nicht wegen der Werbeanzeigen in meinen Zeitschriften – von denen du übrigens sowieso die Finger lassen solltest - Scheiße gesagt, sondern -“

„Genau!“, quäkte es vom Fußboden her und der grüne Glibber kroch an meinem Fuß hoch. „Scheiße ist das alles, das ganze System! Kapitalistenschweine! Macht kaputt, was euch kaputt macht!“ Entnervt schüttelte ich meinen radikale Parolen ausstoßenden Mitbewohner vom Fuß und holte tief Luft, um zu einer Entgegnung anzusetzen, die sowohl dem Baguette, als auch dem grünen Glibber höflich, aber unmissverständlich klar machen würde, dass ich jetzt mit Reden an der Reihe war.

In diesem Moment schlug mir ein haariges Etwas ins Gesicht und das Eichhörnchen hüpfte auf meine Schulter. „Langsam habe ich genug von dir, du schleimiger Kommunistenglibber!“, keifte es zornig und starrte ihn aus schwarzen Knopfaugen finster an. „Du schimpfst auf das System und nutzt es selbst schamlos aus? Kassierst Invalidenrente, nur weil du zu faul bist, deinen Arsch hoch zu kriegen?“ Der grüne Glibber erklomm erneut meinen Fuß und bahnte sich in atemberaubender Geschwindigkeit seinen Weg bis zu meiner Schulter, von wo aus immer noch das Eichhörnchen streng hinunterblickte. Er baute sich vor ihm auf und erklärte gefährlich leise: „Ich erhalte Invalidenrente, weil ich nicht laufen kann! Ich bin nun mal invalide!“

Das Baguette steckte sich unterdessen gemütlich eine Zigarre an und schlug die Beine übereinander. „Halt!“, schrie ich und legte einen solchen Schnellstart zum Sofa hin, dass das Eichhörnchen rückwärts und der grüne Glibber vorwärts von mir herunterpurzelten. Mein französischer Freund starrte mich aus großen Augen an. „Hier wird nicht geraucht!“ Mit einem Satz schlug ich ihm die Zigarre aus der Hand, was zu einem stecknadelkopfgroßem Brandloch im Sofakissenbezug führte. „Scheiße!“, entfuhr es mir abermals. „Richtig!“, stimmte mir das Eichhörnchen zu, nickte in meine Richtung und sprang aufs Bücherregal. „Scheiße ist das, was du redest, grüner Glibber! Du kannst zwar nicht laufen, aber umso besser kriechen!“ „Und schleimen“, warf das Baguette nachsichtig ein, „wenngleich das eine Eigenschaft ist, die damit nichts zu tun hat.“

„Hallo?“, kreischte ich hysterisch. „Darf ich vielleicht auch mal was sagen, wenn ihr mit euren sinnlosen Zwiegesprächen fertig seid?“
Der Glibber klebte sich missmutig an den Fernsehbildschirm und schwieg. „Ich darf nicht rauchen“, nörgelte das Baguette, „aber du sollst etwas sagen dürfen? Das ist unfair.“ Das Eichhörnchen kicherte. „Das mit dem Rauchen steht in den Hausregeln, dass sie nichts sagen darf, nicht.“ „Elender Paragraphenreiter!“, warf der grüne Glibber ihm sogleich leidenschaftlich vor. Leidenschaftlich bedeutete in diesem Fall, dass er seine Stimme auf eine hundepfeifenähnliche Frequenz schraubte. „Scheißt auf die Regeln, Leute! Es lebe die Anarchie!“ Vor Aufregung wurde er an den Rändern ganz wellig und zuckte unkontrolliert.

Ich gab ein kurzes, aber kräftiges Stöhnen von mir, um die allgemeine Aufmerksamkeit wieder zu auf mich zu lenken.
Ohne auf mich zu achten erhob sich das Baguette von der Couch und schaltete den Fernseher ein und wieder aus, um dem sich noch immer daran festsaugenden grünen Glibber einen Stromschlag zu verpassen. „Wisst ihr“, setzte es in seiner melancholischsten Stimmlage an, wobei es die zweifellos hochgradig übertriebenen Schmerzensschreie des grünen Glibbers scheinbar vollständig aus seiner auditiven Wahrnehmung ausblenden konnte, „wisst ihr, was mich manchmal echt ankotzt?“

Niemand antwortete und ich witterte die Gelegenheit, nun endlich mein abrupt beendetes Chaterlebnis zur Sprache zu bringen, als das Baguette einfach fortfuhr, obwohl es niemand darum gebeten hatte. Als ich es ob dieser Dreistigkeit mit offenem Mund anstarrte, zuckte es nur entschuldigend die Schultern und flüsterte: „Wenn niemand antwortet, war es einfach eine rhetorische Frage!“ Ich schloss den Mund wieder, überrumpelt von so viel selbsterklärender Logik. „Mich kotzt es an“, redete es also munter weiter, „dass ihr alle so klare Positionen in unserer WG habt. Nur ich nicht.“

„Hä?“ machte das Eichhörnchen reaktionsschnell. „Naja.“ Das Baguette atmete wohlwollend aus, eine Fähigkeit, die ich bisher bei niemand anders kennengelernt hatte. „Ich meine, das Eichhörnchen, ist zum Beispiel der eindeutige Kapitalist. Sammelt Nüsse, verbuddelt sie, gräbt sie wieder aus, isst sie ganz alleine auf und freut sich auch noch, wenn andere Hunger haben, während es die Reste seiner Mahlzeit wegwirfst.“ Das Eichhörnchen, das sich mittlerweile verwegen auf die Lampe geschwungen hatte, nickte zufrieden und grinste kapitalistisch. „Du, grüner Glibber, bist der totale Anarchofreak mit den ganzen linken Parolen und so! Außerdem gehst du auf alle Demos und bist bei Greenpeace!“ Der grüne Glibber, der sich unterdessen von den Auswirkungen des Stromschlags auf sein zentrales Nervensystem erholt hatte, kroch wortlos unter den Teppich. Ich vermutete, er war sauer auf das Baguette.


„Nur ich“, setzte es seine flammende Rede fort, „nur ich habe keine klare Position.“ Ich räusperte mich. „Und was ist mit mir? Ich habe auch keine klare Position. Das braucht man auch gar nicht, finde ich.“ Das Baguette rollte die Augen. „Duuu...“, machte es schnaubend. „Was soll das?“, fragte ich es empört. „Warum ziehst du den Vokal in „du“ so unverschämt lang?“ Es schüttelte verständnislos den Kopf. „Duuu“, machte es erneut, nur um mich zu provozieren, „hast eben einfach so viele verschiedene Positionen: Du bist eine ebenso begnadete Putzfrau wie Köchin, machst die Wäsche, den Einkauf...du bist...“ „Mädchen für alles!“, fügte der grüne Glibber hilfreich hinzu. „Depp vom Dienst!“, ergänzte das Eichhörnchen beflissen und brachte sich auf der Gardinenstange in Sicherheit. Ich stöhnte auf.

„Ich geb\'s echt auf mit euch...was hat mich damals nur dazu gebracht, mit euch in eine WG zu ziehen?“ Meine drei Mitbewohner sahen sich ratlos an und schienen mit ihren unterschiedlich geformten Gehirnen nachzudenken. „Keine Ahnung“, gab der grüne Glibber dann zu. „Musst wohl gerade unter Drogen gestanden haben!“, bot mir das Eichhörnchen als logische Erklärung an. „Na, DAS kann ja wohl nicht sein!“, entrüstete sich das Baguette. Ich lächelte ihm dankbar zu. „Damals haben wir ihr doch noch gar keine ins Essen gemischt!“ Mein Lächeln gefror und fiel klirrend zu Boden. „Ihr habt WAS?“, schrie ich entsetzt.

Der grüne Glibber und das Baguette tauschten hilflose Blicke, nachdem das Eichhörnchen keck aus dem Fenster entschwunden war. „Wolltest du uns nicht erzählen, warum du vorhin das böse Wort gesagt hast?“, erkundigte sich das Baguette offenkundig interessiert, während es sich langsam rückwärts zur Tür tastete. „Irgendwas mit....“ es bekam die Türklinke zu fassen. „Mit...Chat?“ Hastig knallte es die Tür hinter sich zu und spurtete die Treppe hoch. Vorwurfsvoll sah ich den grünen Glibber an. „Tja“, sagte er und zuckte gleichmütig die Schultern. „Jetzt hat das Baguette ja seine Position gefunden, vermute ich.“ Ich verstand nicht, was er meinte. „So? Welche denn?“
„Ich geh mal nachsehen!“, rief er und tat dies unter dem Klavier, sehr weit unter dem Klavier.
Seufzend startete ich den Computer neu.
 



 
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