Wahre Freundschaft?

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enknach

Mitglied
mein Freund K.

Jahrzehnte waren wir die besten Freunde. Wir lachten und weinten gemeinsam. Ich glaubte, ja, war mir sicher ,alles von ihm und über ihn zu wissen.Er wußte alles über mich. Wir waren uns so vertraut, dass es einfach keine Geheimnisse gab.
Er war in meiner Ehe integriert, weil es sie eben gibt. die Freundschaft zwischen Mann und Frau. Platonisch, aber doch Liebe. Anders halt als man allgemein erwartet.
Mein Freund K. sitzt im Rollstuhl. Seit 50 Jahren.
Er meistert sein Leben fabelhaft und ich habe viel von ihm gelernt. Es war ein ständiger Austausch bis........
ja, bis er vor einigen Jahren die Damen vom Straßenstrich kennen lernte. oder besser sie ihn.
Mein Freund K. ist keineswegs dumm, aber dennoch naiv genug um diesen Damen zu vertrauen. Sie haben ihn bestohlen, immer wieder, dennoch hat er sie zu sich ins Haus geholt, weil sie ihn beschworen ihn zu lieben.
Mein Freund K. ist vermögend, er hat vielmehr ein großes Erbe zu erwarten. Damit prahlte er bei den um vieles jüngeren Zigeunerinnen. Bis ihn die Eine heiraten wollte. Er war gerührt. Einen Rollstuhlfahrer, 40Jahre älter.
Da habe ich ihn dann verloren. Ich habe sein Vertrauen mißbraucht, indem ich seine Schwester einweihte.
Ich habe es als meine Pflicht gesehen, als einzig wissende nicht zu zusehen ,wie mein bester Freund ins Verderben rennt.
Er hat mir brieflich die Freundschaft gekündigt Ich vermisse ihn sehr und dennoch glaube ich keinen Fehler gemacht zu haben.
 

NewDawnK

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von enknach
und dennoch glaube ich keinen Fehler gemacht zu haben.
Hallo Enknach,

wer glaubt zu wissen, was einem anderen schadet und was ihm gut tut, macht immer einen entscheidenden Fehler: Er schließt von sich auf den anderen.

Gruß, NDK
 
R

rmdp

Gast
Ursprünglich veröffentlicht von NewDawnK
Ursprünglich veröffentlicht von enknach
und dennoch glaube ich keinen Fehler gemacht zu haben.
Hallo Enknach,

wer glaubt zu wissen, was einem anderen schadet und was ihm gut tut, macht immer einen entscheidenden Fehler: Er schließt von sich auf den anderen.

Gruß, NDK
Hallo Enknach...

eine problematische sache. deinen zeilen entnehme ich eine story die...nun ja ziemlich ungewöhnlich ist...aber was ist schon "ungewöhnlich"? etwas an das manche unter uns sich nicht und andere schon gewöhnen können. dein freund...der ja schon über sechzig sein muss, sitzt, wenn ich dich richtig gelesen habe seit dem teenageralter im rolli. das ist bitter. du warst ín einer zwickmühle. seine hörigkeit (zu ihr) war klarer weise stärker als seine freundschaft (zu dir). oder vielleicht doch nicht. hättest du seinem unglück zusehen können ohne dabei selbst zu verzweifeln? ich denke nein und somit waren eure respektiven schritte die richtigen: in dem er dir die freundschaft kündigte wollte er dich sein kommendes schicksal nicht miterleben lassen (auch wenn dies für ihn vielleicht nur unbewusst der grund zur kündigung der freundschaft war). an seinem fragwürdigem "glück" hättest du sicher nie wohlwollend teilnehmen können. du hast eure unweigerliche zukunft nur vordatiert - eine kleine zeitreise ins schicksal deines geliebten freundes. du bist zurück und mit eine wenig trauer - in sicherheit: im jetzt!

gute nacht
dein ralf
 



 
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