Wann kommt der Wind

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DayDreamer

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Wann kommt der Wind


Alsbald kommen wir aus der Hölle,
der Beschluss steht - hier zu bleiben;
Ich weiß nicht, was es bedeuten mag
wenn Trottel Parolen schreien.

Ich weiß nicht, was es bedeuten soll
wenn aus Regen ein Reigen wird
und man Schnitzlers Liebesreigen lebt
während ein Menschenreigen stirbt.

Es ist nicht klar, wenn wir verstehen
was aus Erfurcht alles erblüht;
an einem Ort der toten Kreuze,
wo niemand seiner selbst genügt.

Unklar auch scheint jenes Verlangen
mit dem man Sichelhämmer sucht;
fehlt die Erinnerung als jede
Stimme den Massenmord verflucht?

Verändert sind sie, jene Zeiten,
die wir nun so stark begehen;
schütteln Hände, gratulieren,
dass man sich nun so gut versteht.

Man schwört sich gegenseitig Treue,
Hand in Hand baut man etwas auf:
Doch es sind Mauern der Bastionen;
keine Brücken im Himmelslauf.

Wellenbrecher, Gezeitentreue -
alle vergessen wer sie sind;
diese Gemeinschaft wird zum Fremdwort
und jeder fragt: Wann kommt der Wind ...
 



 
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