Warmer Regen

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Walther

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Warmer Regen


Ich forme für die Regentropfen
Mit meinen Händen ein Gefäß,
Spüre, wie sie zärtlich klopfen.
Ich führ die Hände an die Lippen,
Um von diesem Nass zu nippen.
Alles scheint mir sich gemäß.

Ich geb mich hin dem leichten Regen
Und zeige ihm mein Angesicht,
Spür die Feuchtigkeit sich legen
Warm über Haut und Haar und Augen:
Will das Leben in mich saugen:
Alles swingt wie dies Gedicht.

Ich fühle in mir Sonnenstrahlen,
Berühren sich in meinem Blick,
Weggewischt sind Angst und Qualen,
Die lange Zeit mich übermannten;
Öffne mich dem Unbekannten:
Alles Streben wird zu Glück.

Ich denke mir das Wunderbare
Und räume Zweifel aus dem Feld.
In dem Regen liegt das Klare,
Verbirgt sich Anfang und das Hoffen:
Alles Dunkle wirkt jetzt offen,
Ein Geschenk, wie vorbestellt.
 



 
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