Was man wissen sollte

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Die meisten Leute meinen, dass das, was sie wissen, jeder wissen sollte und das, was sie nicht wissen, nicht so von Belang ist.

Sei es nun ihr profundes Geschichtswissen, ihre Kenntnisse im Theater- und Operngenre oder – was am aller schlimmsten ist – ihre Beschlagenheit auf dem Gebiete der Rechtschreibung bzw. Kommasetzung. Rechtschreib- und Kommata-Spezialisten sind nach dem Klimagas CO2 die größte Geißel der Menschheit. Ich kenne Leute, die würden nicht mit der Wimper zucken beim Verhängen der Todesstrafe für ein falsch gesetztes Komma, vorausgesetzt das Urteil würde fehlerfrei schriftlich niedergelegt. Inhalt, Spannungsbogen, innerer Aufbau, Mehrschichtigkeit des Textes – unwichtig! Wichtig ist nur, dass alles fein nach deutschem Dudengesetz aufgeschrieben wurde.

Woher diese Paragraphengeilheit kommt mögen studiertere Köpfe entscheiden. Das einzige, was man wirklich wissen sollte, ist, wer bei welchem Bundesligaverein kickt. Ein klein wenig Allgemeinbildung darf ich doch wohl erwarten!
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Peinlich, wenn sich ein Text über Kritiker beschwert, die das zu kritisieren pflegen, womit der Autor ein offenkundiges Problem hat. Mit Kommas zum Beispiel.

Auf mich wirkt das hier nicht als "Humor" oder "Satire" sondern als Genörgel. Trotz der Wendung am Schluss. Wahrscheinlich entsteht diese Wirkung aber weniger durch die Kommafehler als vielmehr durch die "Plattheit" des Gesagten. Der Text hat nicht (viel) mehr Substanz, als wenn ich schriebe "Frau G. nervt. Sie ist ungerecht, aufbrausend und besserwisserisch." Das stimmt alles, sagt aber nur, was alle wissen: Solche Leute gibt's. Darüber hinaus hat es keine Unterhaltungswert oder stellt (ungewohnte, überraschende, oft übersehene oder einach immer wieder erwähnenswerte) Zusammhänge her.
 
B

bluefin

Gast
lieber @jon,

warum du dich über die scherze @paule02s so ärgerst - sintemal in der rubrik "humor und satire" - versteh ich nicht recht.

eigentlich ist es doch ganz witzig, was @paule da sagt - vor allem, weil er ja im kern recht hat, wie deine bittere zuschrift erkennen lässt.

statt mit ein bisschen schöngeist und humor durch den dschungel der doitschen rechtschreibung zu streifen, sind manche sogar wegen "effs" oder "phs" in der ritterrüstung unterwegs, den tod und den teufel bei fuß.

tipp: mitlachen und nicht wirklich alles so todernst nehmen. dann hätten wir viel mehr vergügen und könnten gegenseitig voneinander profitieren, statt uns zu schaden.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Ist mir nichts Neues, dass du nichts verstehst. Ich lache gern über Scherze. Wenn sie lustig sind. Der hier ist es nicht.
(Und nenn mich nicht "lieber @jon" - das stimmt weder in Namen noch Geschlecht.)
 
B

bluefin

Gast
falls du ein mädchen bist, @jon, und als solches angesprochen werden möchtest, dann ändere deine legende unter dem nick und mach dich zur redaktörIn - das vermiede weitere irritationen. am einfachsten wird sein, ich lass die wertschätzung künftig weg - und schon bist nur noch ein neutrum. schade, eigentlich.

du unterstellst mir zu unrecht verständnislosigkeit. lass dir versichern: bluefin versteht spaß...*smile*...

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Bluefin weiß wiedermal, wie es geht. Cool! Mir ist absolut neu, dass ich in der Programmierung der Lupe rumfuhrwerken kann und dass man den Namen in meinem Profil als männlich interpretieren kann.

Na sei froh, dass du wenigstens Spaß verstehst …
 
B

bluefin

Gast
warum immer gleich so hitzig, @jon?

erst mal http://www.rund-ums-baby.de/vornamensuche/name-detail.htm?name=Jon und dann ein bisschen netter sagen, dass man gar nicht gewusst habe, dass jon ein männlicher vorname ist, und dass man kein "i" in seine legende einfügen kann, obwohl man in der redaktion sitzt (ein kleiner fisch wie ich kennt zwar ein paar "jons", aber nicht den schaltplan des leselupen-kommandostandes).

und schon ist alles easy.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
an jon

Der, Autor, hat, überhaupt, kein, Problem, mit, dem, Komma lediglich, mit, Kommafehlerjägern,

Und mit Unhöflichkeit hat der Autor auch ein Problem.
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Sieh's mal so: Wenn Kommafehler das Einzige sind, was ein Kritiker an einem Text zu bemängeln hat, dann ist der Text doch toll!
Wenn der Autor allerdings weiß, dass Kommasetzung das geringste Problem an seinem Text ist, dann kann er ja die Komma-Hinweise ignorieren (weil der Text eh umgebaut werden muss). Oder er nimmt es als Hinweis, beim nächsten Text noch sorgfältiger zu sein.

Neenee: "Kommajäger" braucht das Land! Schau dich mal um, was in "öffentlichen Texten" so verzapft wird – beim Komma fängt's an und bei völlig wirren Wendungen kommt immer noch die Ausrede "Man versteht doch, was gemeint ist." Wehret den Anfängen! Obwohl Kommajäger heute ja doch eher wie Gießkannenträger vor dem lichterloh brennenden Haus wirken …


Die meisten Leute meinen, dass das, was sie wissen, jeder wissen sollte[red]KOMMA[/red] und das, was sie nicht wissen, nicht so von Belang ist.

Woher diese Paragraphengeilheit kommt[red]KOMMA[/red] mögen studiertere Köpfe entscheiden. Das einzige, was man wirklich wissen sollte, ist, wer bei welchem Bundesligaverein kickt. Ein klein wenig Allgemeinbildung darf ich doch wohl erwarten!
Es sind nur zwei fehlende Kommas – aber zwei sehr eindeutige Fehler (*) in einem sehr kurzen Text, der auch noch Komma-Jäger angreift. "Witzig" wär gewesen, wenn du jede Menge so offensichtlicher Kommafehler reingebastelt hättest, sodass der "getroffene Hunde bellen"-Effekt als gewollt sichtbar gewesen wäere. So wirkt es aber – wie schon gesagt – eher peinlich. Und das (dass ich es sage, wie ich es sehe) hat mit Unhöflichkeit nichts zu tun, sondern mit Aufrichtigkeit.

(* Es gibt ja noch solche Kann–Sachen und z.B. die hässlichen vorangestellten Partizip-Konstrukte wie "Soeben aufgewacht(,) machte sich Otto schon ans Schreiben.")
 
Komma

Das zweite Komma (bzw. dessen Abwesenheit) geht auf meinen Deckel, aber das erste Komma verstehe ich nicht. Kommt jetzt vor 'und' auch ein Komma? Es folgt doch gar kein eigenständiger Satz?

Mit der Bitte um Unterrichtung,

Paule
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Hast Recht, mein Fehler. Peinlich. Macht den Text einen Viertel-Punkt (oder Viertel Punkt? oder viertel Punkt) besser als ich zuerst dachte.
 
R

rosenrot

Gast
Hallo Paule und Jon,

es folgt ein eigenständiger Satz: "das, was sie nicht wissen" ersetzt das Subjekt. Nach der alten Rechtschreibung wäre aus diesem Grund vor dem "und" ein Komma zu setzen gewesen. Nach neuer Rechtschreibung setzt man jedoch vor einem und, das einen vollständigen Satz einleitet, kein Komma mehr.

Liebe Grüße
rosenrot
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Ja? Ne, oder? Die beiden Sätze nach dem "dass" sind doch beides Nebensätze und die konnten schon immer kommalos mit "und" verknüpft werden. Oder?
 
R

rosenrot

Gast
Kann sein, dass Du recht hast, Jon. Jetzt bin ich auch etwas verunsichert.

Woraus wir logisch schlussfolgern können, dass auch Paule recht hat: die Todesstrafe bei falscher Kommasetzung ist vielleicht doch etwas übertrieben...

;)
rosenrot
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Bloß gut, dass du das jetzt sagst, da muss ich kein Harakiri begehen …
Nein im Ernst: Irren ist nicht mein Problem (das kann ich gut *chichichi*), sondern so tun, als ob es belanglos wäre.
 
R

rosenrot

Gast
Liebe Jon,

ohne Dich verletzen zu wollen: ob da ein Komma sitzt oder nicht, mag für Menschen, die schreiben, von staatstragender Bedeutung sein - aber im irdischen oder kosmischen Gesamtzusammenhang gesehen ist es...


...vollkommen belanglos....

rosenrot
 
B

bluefin

Gast
also was jetzt?

natürlich gehört da ein komma hin - der relativsatz endet und das zweite "das" ist ein völlig neuer satzgegenstand (also keine aufzählung). steht kein komma, stolpert jeder vorleser zunächst mal über den text.

so richtig falsch ist an dem ungetüm die form der letzten satzaussage - sie muss in den konjunktiv II gesetzt werden ("wäre") wie das korrespondierende, vorausgehende "sollte".

that's it.

lg

bluefin
 
R

rosenrot

Gast
Neeneenee, bluefin,nach neuer Rechtschreibung kommt da kein Komma mehr hin. Früher haben wir da ein Komma gelernt, heute ist man bei den Guten, wenn man da kein Komma mehr macht. So ändern sich die Gesetze, und was gestern noch falsch war, kann morgen schon richtig sein....
 



 
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