Was wir denken...

Wilhelmina

Mitglied
Jeden Morgen wenn ich am Fenster stehe und auf die Stadt sehe erscheint sie mir grau
Und noch nie war sie so langweilig wie jetzt
Grau wie die Augen von Daniele…

Daniele!

Nur ein Wort, ein Gedanke am frühen Morgen und du brennst mir wieder in meine Seele
Ich habe dich geliebt. Und ich liebe dich auch jetzt noch, wo du längst nicht mehr
an meiner Seite bist… Ich liebe dich auch jetzt noch, wo du mein Herz zerrissen hast,
jetzt wo du mein Vertrauen missbraucht hast… Mein grösstes Geheimnis unseren
Feinden verraten hast. Doch das ist nichts gegen das was du jetzt getan hast.
Du hast unsere Liebe verraten.
Eine Liebe die von Anfang an unmöglich war… Lange wollte ich es nicht wahrhaben und
noch länger war ich damit beschäftigt Alles für diese Liebe zu geben… Eine Liebe, für
die ich gestorben wäre. Doch nicht ich bin es, die gestorben ist.
Und du hast mich alleine gelassen… Alleine in dieser verdammten Welt, alleine in dieser
kalten, grauen Stadt… Alleine mit meinem Leid. Einem Leid, das mich von innen heraus
zerreisst. Früher hast du mir geholfen, zu begreifen. Du hast mir geholfen, zu verstehen,
weshalb das Leben ist wie es ist. Und weshalb es sich dennoch lohnt, zu leben. Wegen
dir. Wegen unserer gemeinsamen Zukunft.
Eine Zukunft die vor einem Grab in der Familiengruft geendet hat.
Und ich hasse dich dafür, dass du mich einfach zurück gelassen hast. Du hast entschieden
zu gehen, ohne mich zu fragen. Ich hasse dich… Und gleichzeitig habe ich dich lieb.
Ich könnte weinen, ich könnte schreien, ich könnte all meinen Schmerz den ich fühle
den Menschen zeigen… Doch wozu?
Es würden Fragen gestellt werden, man würde mich ansehen, wie etwas Widerliches,
etwas Ekelhaftes… Etwas, das ich nicht bin.
Wozu sollte ich antworten? Es geht die anderen Menschen nichts an.

Nun öffnet sich die Tür.
Mein Vater steht davor. Er fragt mich, ob Alles in Ordnung sei. Ich bejahe es, und lächle.
Doch mit diesem Lächeln spiele ich Allen etwas vor. Das Spiel meines Lebens.
 



 
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