Wechsel

Wechsel

Den langen Tag
Am hohen Ast,
Im Himmel fast,
Dem Wasser nah,
Die Knospe - Bluete, Ding.

Des Sommers Gruen -
War nun. Ich trugs
Als Blatt, dann flugs
Das Rot, sein Braun.
Mischte meine Farben kaum

Vom zarten Gelb
Zum Ockerton
Als abends schon,
Mich, fein,
Sein klammes Netz umfing.

Erleichtert fiel,
Wer eben noch
Der Erde doch
Entflohen war,
Dorthin wieder zurueck.

Nun schmelze ich
Im Schatten hin.
Ein Wurm, ich bin
Sein Wintermahl,
Traegt mich zum naechsten Baum.

hallo beth,

warst ja, wie ich nachgeschaut hab', lange nicht mehr hier. ging mir auch mal so. zuförderst: du hast den text 2 mal eingestellt, das macht mensch hier normalerweise nicht, ich würde den "gereimten" beitrag wieder rausnehmen, die sind da recht wat kritisch - wegen reimerei und so.

nun aber inhaltlich. formal solide, wortwahl lyrisch und für ein "naturgedicht" eine unerwartete ich-perspektive. ich mags, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, es richtig verstanden zu haben. bin ich ein blatt? wieso schmelze ich?

nicht locker lassen; und ein tipp, für mehr feedback: ruhig munter andere sachen kommentieren.

liebe grüße
nofrank