Wechsel

4,20 Stern(e) 6 Bewertungen

Inu

Mitglied
*




Wechsel



La notte stellata
am Firmament
Sterne
der große Wagen
zieht wie immer
die Bahn

es eilen die Wolken
die Unruhe-Geister
hin durch die
funkelnde
Kuppel der Nacht

Wind kommt vom Meer auf
Wind bringt vom Meer her
Gerüche der Algen

Bolide stürzen
und Meteore
als schillernde Schnuppen herab
und Shuttle-Schrott
regnet‘s

Doch immer dampfet
die fruchtbare Erde
aus Bodensatz
Halden
hervorbricht
des Lebens
brachiale Gewalt

einst sangen die Dichter
sie sangen von Sehnsucht
bei Eichendorff klang es
erhaben
von Schönheit

bei Eichendorff war‘s noch
als hätte der Himmel
die Erde geküsst

auf dass sie ...
auf dass sie
von ihm nur ...

doch STOP
die Erde
sie träumt nicht
sie schreit
nichts bleibt
wie es war

die Welt ist nimmer
voll Blüten und Schimmer
heut fliegt keine Seele
durch ruhige Räume
heut spannt meine Seele
die Flügel nicht aus
ich flieg nicht nach Haus

die Wälder sie rauschen
die Wälder sie fallen
die Lande erbeben
die Lande zerreißen
die Flügel der Träumer sind matt

die Flügel sind krank

sei still jetzt
oder lache:
nichts bleibt wie es war
weiß Gott
was noch wird?

nur die
Gestirne
die ewig fernen
sind herrlich
wie einst



Copyright Irmgard Schöndorf Welch

*




Das Gedicht von Eichendorff:

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
 
B

Beba

Gast
Hallo Inu,

mir gefällt der Text. Zunächst die heile Welt, dann wird sie empfindlich gestört durch Weltraummüll und deutliche Bedenken. Kritik an unserer Zeit, poetisch dargestellt.
Besonders gelungen auch das Ende:

nur die
Gestirne
die ewig fernen
sind herrlich
wie einst
Ja, soweit reichen unsere gierigen Hände nicht! Und eigentlich bleibt alles, wie es ist. Außer dem winzigen Fleckchen im Universum, auf dem der Mensch existiert. Eine marginale Veränderung.

Nur mit dem Titel habe ich noch ein wenig Probleme.

Ciao,
Bernd
 

Inu

Mitglied
Hallo Beba

Ich freu mich, dass Dir mein Gedicht einen positiven Kommentar wert ist.
Wechsel? Es fällt mir schwer, immer gleich auf Anhieb einen guten Titel zu finden und ich wähle dann einen mir gerade in den Kopf gekommenen. Ich meinte halt - Naturnähe und Nähe zur Schöpfung - Unterschied zu früher und heute

LG
Inu
 

HerbertH

Mitglied
Es sollte

[red]Boliden stürzen[/red]

heissen, oder nicht?

Auch die Gestirne sind heute nicht mehr so wie früher. Urknall oder Supernova gab es zu Eichendorffs Zeiten noch nicht als Begriff...

Aber: für mich gibt es Stimmungen, da passt Eichendorff genau.

LG

Herbert
 

Inu

Mitglied
Lieber Herbert

Wahrscheinlich hast Du Recht : der Bolide - die Boliden. Ich ändere es einfach mal.

Danke für Deinen Kommentar

Ein sonniges Wochenende
wünscht Dir
Inu


PS. Hab die Zeile gerade noch mal laut gelesen. 'Boliden stürzen' klingt doch nicht so gut.
"Bolide stürzen" vorläufig lass ich es lieber doch einmal so
...
 
L

Larissa

Gast
Liebe Inu,

Deine Wortwahl ist eizigartig. Ich würde sie unter tausenden anderer Autoren erkennen.
Wohin die Erde steuert?
Wir kleinen, sterblichen, nur kurz aufflackernden Lichter in der Unendlichkeit werden nie den Sinn des Lebens und schon gar nicht des Universums erahnen.
Mag durchaus sein, dass sich alles wieder zum Besseren wendet. Götter lassen sich nicht in die Karten gucken.

Der große Bär, die funkelnden Sterne, die seit Ewigkeiten ihre Kreise ziehen, sie wissen vielleicht um das Geheimnis des Daseins, aber können es nicht preisgeben, sich nicht ihrer Ketten entledigen, mit denen sie seit Jahrmillionen ans Firmament gefesselt sind.
Vielleicht sind sie genauso wehmütig wie wir Menschenkinder, sehen sich ebenfalls nach den alten Zeiten zurück?

Nächtliche Grüße
sendet
Larissa
 

Inu

Mitglied
Hallo Larissa

Hab ganz lieben Dank für Deine einfühlsamen Zeilen ( und die Bewertung ;))

viele Grüße
Inu
 

Inu

Mitglied
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Wechsel



La notte stellata
am Firmament
Sterne
der große Wagen
zieht wie immer
die Bahn

es ballen sich Wolken
die Unruhe-Geister
unter der
funkelnden
Kuppel der Nacht

Wind kommt vom Meer auf
Wind bringt vom Meer her
Gerüche der Algen

Bolide stürzen
und Meteore
als schillernde Schnuppen herab
und Shuttle-Schrott
regnet‘s

Doch immer dampfet
die fruchtbare Erde
aus Bodensatz
Halden
hervorbricht
des Lebens
brachiale Gewalt

einst sangen die Dichter
sie sangen von Sehnsucht
bei Eichendorff klang es
erhaben
von Schönheit

bei Eichendorff war‘s noch
als hätte der Himmel
die Erde geküsst

auf dass sie ...
auf dass sie
von ihm nur ...

doch STOP
die Erde
sie träumt nicht
sie schreit
nichts bleibt
wie es war

die Welt ist nimmer
voll Blüten und Schimmer
heut fliegt keine Seele
durch ruhige Räume
heut spannt meine Seele
die Flügel nicht aus
ich flieg nicht nach Haus

die Wälder sie rauschen
die Wälder sie fallen
die Lande erbeben
die Lande zerreißen
die Flügel der Träumer sind matt

die Flügel sind krank

sei still jetzt
oder lache:
nichts bleibt wie es war
weiß Gott
was noch wird?

nur die
Gestirne
die ewig fernen
sind herrlich
wie einst



Copyright Irmgard Schöndorf Welch

*




Das Gedicht von Eichendorff:

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
 

Clara

Mitglied
hallo Inu
sehr schöne Jetztzeitbeobachtung
diese Diskrepanz zu alten Dichtern - mir will der Bogen immer nicht gelingen aber du hast es geschafft

an dieser Stelle:
Wind kommt vom Meer auf
Wind bringt vom Meer her
Gerüche der Algen


mit einer Zeile weniger und Wind einmal weniger

Wind kommt vom Meer auf
bringt Gerüche der Algen

kann genügen.
bezogen auf Rhytmus kann ichs wieder nicht besser..
 

Joh

Mitglied
Hallo Inu,

das durch uns Zerstörte äußert sich nur schleppend in der Dichtersprache, wir wollen immer noch träumen. Dein Gedicht zeigt sehr schön, daß es auch anders geht, fein formulierter klarer Blick auf das, was wir haben und ein Abschied. Hat mir sehr gefallen.

LG Johanna
 

Inu

Mitglied
Hallo Clara

Das mit dem Wind ( 2 X hintereinander ) werde ich mir durch den Kopf gehen lassen. Eigentlich hatte ich es irgendwie mit Absicht so gemacht, aber ich zweifle jetzt auch ein wenig, ob es gut ist.

Clara, ich freue mich sehr über Deinen einfühlsamen Kommentar.
Liebe Grüße
Inu
 

Inu

Mitglied
Liebe Johanna

Auch Dir ganz herzlichen Dank für Deinen Kommentar.
Gerade weil Du ein sensibles, lyrisches Gespür hast und ich meistens eher robuste und handfeste Texte schreibe, freu ich mich besonders über Dein Lob.

eine gute Nacht wünscht Dir Inu.
Inu
 

Inu

Mitglied
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Wechsel



La notte stellata
am Firmament
Sterne
der uralte Wagen
zieht groß
seine Bahn

es ballen sich Wolken
die Unruhe-Geister
durcheilen die
funkelnde
Kuppel der Nacht

ein Wind kommt vom Meer auf
der Wind bringt vom Meer her
Gerüche der Algen

es stürzen Bolide
und Meteoriten
als schillernde Schnuppen herab
und Shuttle-Schrott
regnet‘s

doch immer noch dampfet
die fruchtbare Erde
aus Bodensatz
Halden
hervorbricht
des Lebens
brachiale Gewalt

einst sangen die Dichter
sie sangen von Sehnsucht
bei Eichendorff klang es
erhaben
von Schönheit

bei Eichendorff war‘s noch
als hätte der Himmel
die Erde geküsst

auf dass sie ...
auf dass sie
von ihm nur ...

doch STOP
die Erde
sie träumt nicht
sie schreit
nichts bleibt
wie es war

die Welt ist heut nimmer
voll Blüten und Schimmer
heut fliegt keine Seele
durch ruhige Räume
heut spannt meine Seele
die Flügel nicht aus
ich flieg nicht nach Haus

die Wälder sie rauschen
die Wälder sie fallen
die Lande erbeben
die Lande zerreißen
die Flügel der Träumer sind matt

die Flügel sind krank

sei still jetzt
oder lache:
nichts bleibt wie es war
weiß Gott
was noch wird?

Nur die
Gestirne
die ewig fernen
sind herrlich
wie einst



Copyright Irmgard Schöndorf Welch

*




Das Gedicht von Eichendorff:

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.


*
 

Inu

Mitglied
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Wechsel



La notte stellata
am Firmament
Sterne
der große Wagen
zieht
seine Bahn

Wolken
die Unruhe-Geister
bizarre Gestalten
durchhasten
die funkelnde
Kuppel der Nacht

Wind kommt vom Meer auf
Wind bringt vom Meer her
Gerüche der Algen

es stürzen Bolide
und Meteore
als schillernde Schnuppen herab
und Shuttle-Schrott
regnet‘s

doch immer dampfet
die fruchtbare Erde
aus Bodensatz
Halden
hervorbricht
des Lebens
brachiale Gewalt

einst sangen die Dichter
sie sangen von Sehnsucht
bei Eichendorff klang es
erhaben
von Schönheit

bei Eichendorff war‘s noch
als hätte der Himmel
die Erde geküsst

auf dass sie ...
auf dass sie
von ihm nur ...

doch STOP
die Erde
sie träumt nicht
sie schreit
nichts bleibt
wie es war

die Welt ist heut nimmer
voll Blüten und Schimmer
heut fliegt keine Seele
durch ruhige Räume
heut spannt meine Seele
die Flügel nicht aus
ich flieg nicht nach Haus

die Wälder sie rauschen
die Wälder sie fallen
die Lande erbeben
die Lande zerreißen
die Flügel der Träumer sind matt

die Flügel sind krank

sei still jetzt
oder lache:
nichts bleibt wie es war
weiß Gott
was noch wird?

Nur die
Gestirne
die ewig fernen
sind herrlich
wie einst



Copyright Irmgard Schöndorf Welch

*




Das Gedicht von Eichendorff:

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.


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Inu

Mitglied
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Wechsel



La notte stellata
am Firmament
Sterne
der große Wagen
zieht
seine Bahn

Wolken
die Unruhe-Geister
durcheilen
durchgaukeln
die funkelnde
Kuppel der Nacht

Wind kommt vom Meer auf
Wind bringt vom Meer her
Gerüche der Algen

es stürzen Bolide
und Meteore
als schillernde Schnuppen herab
und Shuttle-Schrott
regnet‘s

doch immer dampfet
die fruchtbare Erde
aus Bodensatz
Halden
hervorbricht
des Lebens
brachiale Gewalt

einst sangen die Dichter
sie sangen von Sehnsucht
bei Eichendorff klang es
erhaben
von Schönheit

bei Eichendorff war‘s noch
als hätte der Himmel
die Erde geküsst

auf dass sie ...
auf dass sie
von ihm nur ...

doch STOP
die Erde
sie träumt nicht
sie schreit
nichts bleibt
wie es war

die Welt ist heut nimmer
voll Blüten und Schimmer
heut fliegt keine Seele
durch ruhige Räume
heut spannt meine Seele
die Flügel nicht aus
ich flieg nicht nach Haus

die Wälder sie rauschen
die Wälder sie fallen
die Lande erbeben
die Lande zerreißen
die Flügel der Träumer sind matt

die Flügel sind krank

sei still jetzt
oder lache:
nichts bleibt wie es war
weiß Gott
was noch wird?

Nur die
Gestirne
die ewig fernen
sind herrlich
wie einst



Copyright Irmgard Schöndorf Welch

*




Das Gedicht von Eichendorff:

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.


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Inu

Mitglied
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Wechsel



La notte stellata
am Firmament
Sterne
der große Wagen
zieht
seine Bahn

Wolken eilen
die Unruhe-Geister
durch die funkelnde
Kuppel der Nacht

Wind kommt vom Meer auf
Wind bringt vom Meer her
Gerüche der Algen

es stürzen Bolide
und Meteore
als schillernde Schnuppen herab
und Shuttle-Schrott
regnet‘s

doch immer dampfet
die fruchtbare Erde
aus Bodensatz
Halden
hervorbricht
des Lebens
brachiale Gewalt

einst sangen die Dichter
sie sangen von Sehnsucht
bei Eichendorff klang es
erhaben
von Schönheit

bei Eichendorff war‘s noch
als hätte der Himmel
die Erde geküsst

auf dass sie ...
auf dass sie
von ihm nur ...

doch STOP
die Erde
sie träumt nicht
sie schreit
nichts bleibt
wie es war

die Welt ist heut nimmer
voll Blüten und Schimmer
heut fliegt keine Seele
durch ruhige Räume
heut spannt meine Seele
die Flügel nicht aus
ich flieg nicht nach Haus

die Wälder sie rauschen
die Wälder sie fallen
die Lande erbeben
die Lande zerreißen
die Flügel der Träumer sind matt

die Flügel sind krank

sei still jetzt
oder lache:
nichts bleibt wie es war
weiß Gott
was noch wird?

Nur die
Gestirne
die ewig fernen
sind herrlich
wie einst



Copyright Irmgard Schöndorf Welch

*




Das Gedicht von Eichendorff:

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.


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Inu

Mitglied
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Wechsel



La notte stellata
am Firmament
Sterne
der große Wagen
zieht
seine Bahn

Wolken eilen dahin
die Unruhe-Geister
unter der funkelnden
Kuppel der Nacht

Wind kommt vom Meer auf
Wind bringt vom Meer her
Gerüche der Algen

es stürzen Bolide
und Meteore
als schillernde Schnuppen herab
und Shuttle-Schrott
regnet‘s

doch immer dampfet
die fruchtbare Erde
aus Bodensatz
Halden
hervorbricht
des Lebens
brachiale Gewalt

einst sangen die Dichter
sie sangen von Sehnsucht
bei Eichendorff klang es
erhaben
von Schönheit

bei Eichendorff war‘s noch
als hätte der Himmel
die Erde geküsst

auf dass sie ...
auf dass sie
von ihm nur ...

doch STOP
die Erde
sie träumt nicht
sie schreit
nichts bleibt
wie es war

die Welt ist heut nimmer
voll Blüten und Schimmer
heut fliegt keine Seele
durch ruhige Räume
heut spannt meine Seele
die Flügel nicht aus
ich flieg nicht nach Haus

die Wälder sie rauschen
die Wälder sie fallen
die Lande erbeben
die Lande zerreißen
die Flügel der Träumer sind matt

die Flügel sind krank

sei still jetzt
oder lache:
nichts bleibt wie es war
weiß Gott
was noch wird?

Nur die
Gestirne
die ewig fernen
sind herrlich
wie einst



Copyright Irmgard Schöndorf Welch

*




Das Gedicht von Eichendorff:

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.


*
 

Inu

Mitglied
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Wechsel



La notte stellata
am Firmament
Sterne
der große Wagen
zieht
seine Bahn

Wolken eilen dahin
Unruhe-Geister
unter der funkelnden
Kuppel der Nacht

Wind kommt vom Meer auf
Wind bringt vom Meer her
Gerüche der Algen

es stürzen Bolide
und Meteore
als schillernde Schnuppen herab
und Shuttle-Schrott
regnet‘s

doch immer dampfet
die fruchtbare Erde
aus Bodensatz
Halden
hervorbricht
des Lebens
brachiale Gewalt

einst sangen die Dichter
sie sangen von Sehnsucht
bei Eichendorff klang es
erhaben
von Schönheit

bei Eichendorff war‘s noch
als hätte der Himmel
die Erde geküsst

auf dass sie ...
auf dass sie
von ihm nur ...

doch STOP
die Erde
sie träumt nicht
sie schreit
nichts bleibt
wie es war

die Welt ist heut nimmer
voll Blüten und Schimmer
heut fliegt keine Seele
durch ruhige Räume
heut spannt meine Seele
die Flügel nicht aus
ich flieg nicht nach Haus

die Wälder sie rauschen
die Wälder sie fallen
die Lande erbeben
die Lande zerreißen
die Flügel der Träumer sind matt

die Flügel sind krank

sei still jetzt
oder lache:
nichts bleibt wie es war
weiß Gott
was noch wird?

Nur die
Gestirne
die ewig fernen
sind herrlich
wie einst



Copyright Irmgard Schöndorf Welch

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Das Gedicht von Eichendorff:

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.


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