Weg - Part I

Canuma

Mitglied
Weg – Part I

Jetzt! Genau jetzt wär ich bereit! Bereit zum Absprung.
Diese Melodie! Meine gesamte Energie wird auf den zentralsten Punkt meines Körpers übertragen.
Mein Herz? Es fühlt sich komisch an! – Es kribbelt!
Ja!
Jetzt! Genau jetzt wär ich bereit! Bereit zu schweben.
Möchte die ganze Welt sehen, immer an der Küste entlang. Mir alle Geschichten anhören,
die mir das Meer zu erzählen hat.
Oh ja, der Tag war da!
Kleines Treffen am Strand. – Hat mich auch gefreut!
Jetzt! Genau jetzt wär ich bereit! Bereit überzutreten.
Mein Kopf platzt vor Neugierde, um zu sehen was nun passieren wird.
Viele Jahre nur über diese Endgültigkeit nachgedacht.
Sie muss so sein, genau so wie aus meiner Vorstellung! – Sie muss so sein! - Muss!
Viele Sachen hier verborgen. Keine Schatten mehr. Nein, keine Schatten!
Nur diese klare warme Dunkelheit. Alles fühlt sich an wie Schaukeln.
Diese Melodie! Geschaffen und Gespielt.
Ja, für immer! Für immer!
Was bleibt zurück? … Nichts – und die Vergangenheit!
Jetzt! Genau jetzt bin ich bereit!
 

Haremsdame

Mitglied
Hallo Canuma,

interpretiere ich Deinen Text richtig? In meinen Augen verherrlichst Du das Abschiednehmen von dieser Welt. In so einem wundervollen Augenblick, in dem ich meinte, alles erlebt zu haben, träumte ich auch schon einmal vom Wegfliegen und nie wieder zurückkommen... Oder willst Du ganz etwas anderes aussagen, etwas, was ich nicht verstehe?

fragt die Haremsdame
 

HerbertH

Mitglied
Eindrücke

Hallo Canuma,

dein Text vermittelt mir Gefühle, ist wohl sehr aus dem Bauch heraus geschrieben, für mich schon fast eher Lyrik als Kurzprosa. Dein Text ist - wie oft bei starken Gefühlen - für andere, zumindest für mich :) rätselhaft, wie ein Mosaik, in dem Steine fehlen, die man bräuchte, um sich ein Ganzes, ein stimmiges Bild zu machen. Ich glaube, Du schreibst für Dich, um mit diesen immens starken Gefühlen klar zu kommen.

Trotzdem, auch die rätselhaften Mosaiksteine, die ich sehe, berühren mich und lassen mich ein wenig teilhaben an der Stimmung, die Du so stark zu empfinden scheinst.

Ich war mir nicht ganz klar, ob ich diesen spontanen Eindruck absenden sollte, damit Du und vielleicht auch andere ihn lesen. Denn er ist fast schon zu persönlich, zu direkt für solche Medien wie dieses.

Aber das kann ich auch über Deinen Text sagen, und daher hoffe ich, dass Du meine Intention hier nicht falsch verstehst.

Dieses ist das Starke an Deinem Text: Er durchbricht die Schranken unserer erlernten sozialen Zurückhaltung und zwingt dazu, sich dieser Gefühlswucht zu stellen.

Ich hoffe, bald noch mehr von Dir zu lesen.

Herbert
 



 
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