Weg weg

Muffin

Mitglied
Weg weg

Sie hatte die Spur verloren.
Es konnte kein Zweifen daran bestehen.
Sie war verloren.
Sie sah die Anderen in der Ferne verschwinden ohne die Möglichkeit ihnen zu folgen. Sie ließ das fallen, was sie trug.
Wo lang sollte sie nun gehen?
Die Ausweglosigkeit ihrer Situation trieb ihr fast die Tränen in die Augen. Hinter ihr kamen ein paar Andere. Sie fragten sie nach dem Weg, doch sie konnte ihnen nicht sagen wo lang, die Spur war weg.
Sie spürte wie leichte Panik in ihr aufstig, als sie sich der vollen Bandbreite ihrer Lage klar wurde.
Sie lief von links nach rechts, nach vorne, nach hinten, diagonal, zu dem einen Ort, zum Nächsten.
Die Spur musste hier doch irgendwo sein!
Heißes Adrenalin schoss ihr durch den offenen Blutkreislauf. Trieb sie an noch nervöser hin und her zu laufen. Sie musste sie finden.
Was sollte sie tun? Würden sie nach ihr suchen? Jemanden schicken sie zu holen? Wann würde ihr Fehlen auffallen? Wäre sie dann schon tot?
Wenn sie wilde Tiere fraßen. Es gab hier sehr viele. Riesige Geschöpfe mit scharfen Kauwerkzeugen.
Oder noch schlimmer...
bestimmt war das eine Falle. Ist der Feind hier in der Nähe? Die Roten vielleicht? Sie hatte Angst vor den Roten. Sie sollte furchtbar sein. Grauenvoll und ihre Opfer sollten sie quälen, auf bestialische Art und Weise. Was wenn sie sie finden? Sie töten?
Die Tracheenbögen zitterten.
Die Nachfolgenden liefen vor Panik alle durcheinander. Musste sie jetzt die Verantwortung übernehmen? Sie versuchte sie zu beruhigen, doch sie konnte nicht mal sich selbst beruhigen. Ihr Körper fing an sich gegen den Stress zu wehren, in dem er zu zittern begann. Kein klarer Gedanke wollte mehr erscheinen. Sie war mehr als nur physisch verloren. Ihr schwacher Geist war verloren. Ihre Nerven hielten dem Druck nicht mehr lange stand. Sie war für solche Situatinen nicht geeignet. So etwas übernahmen andere. Die Verantwortung für die Anderen hatte sie jetzt ganz vergessen. In ihrem Kopf war nur noch Platz für die eigene ausweglose Situation, dem unweigerlichen Drang zu überleben und ihre Fracht abzuliefern.
Das Überleben des Kollektivs, sagte man ihr ständig, hing an seinen Arbeitern und dem was sie brachten.
An ihr hing unweigerlich mehr...
Schließlich hockte sie sich zitternd in eine Ecke und wartete dort bis sie eine Späherin fand und nach Hause brachte, mit dem Stück Käse, was sie den Menschen von ihrem Tisch gestohlen hatte, wie es Ameisen immer zu tun pflegen.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
huch,

da bin ich aber froh, daß es kein albtraum ist, sondern eine hübsche kleine ameisengeschichte. haste sauber hinbekommen! ganz lieb grüßt
 

Muffin

Mitglied
Man hat mir vorgeworfen, dass die Tracheen mich zu früh verraten. Schön, dass es auch Leute gibt, die das nicht so sehen...
Schadenfroh lächelnd
Muffin
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ja,

da haste das glück, daß ick tracheen nich kenne. habe mich zwar über den satz gewundert, dann aber gedacht, der autor wird sich schon was dabei gedacht haben und ick muß nich über alles meckern. ganz lieb grüßt
 



 
Oben Unten