Wehn.acht.Lei.den

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HerbertH

Mitglied
W arum hast Du mir nichts gesagt?
E gal, ich hab es doch erfahren,
H erbeigerufen von den Laren.
N un hab ich mich hierher gewagt.

A ch hätt' ich eher Dich gefragt.
C himären, die wie Schatten waren,
H eut kauern sie an Euren Bahren,
T ribut zu fordern, der mich plagt.

L aszive Räume durft' ich teilen,
E h Du verbotest nur zu träumen,
I n Deinen Armen zu verweilen.

D u wolltest nie etwas versäumen,
E in Kind konnt' Deinen Schmerz nicht heilen.
N un ruht Ihr bei Kastanienbäumen.
 
L

label

Gast
Alle Achtung lieber Herbert H.

ich habe zwar ein bisschen gebraucht bis ich Titel und Inhalt zusammenfügen konnte, jetzt weiß ich meine Hochachtung vor deiner Leistung gar nicht angemessen auszudrücken.

Ich lese
die Frau und das Kind ist bei der Geburt verstorben.
Sie hatte schon einmal ein Kind verloren und wusste dass eine weitere Schwangerschaft für sie gefährlich sei.

Sie hat dem Lyri nichts gesagt, er nichts gefragt, obwohl er eine Ahnung hatte (Chimären)

Mit den Laren meinst du römische Schutzgeister, oder im übertragenem Sinn medizinische Hilfe?

Meisterlich, die Anfangsbuchstaben, die das Gedicht ultraverkürzt beschreibt.

hier liese sich Wehennacht Leiden oder Wehen acht Leiden lesen


großartige Leistung
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Label,

Deine Lesart trifft fast genau, was ich mit dem Gedicht ausdrücken wollte :). Die Laren sind die römischen Schutzgeister von Familien und speziellen Plätzen, u.a. Wegkreuzungen. Es gibt übrigens noch eine Deutung "Weh-Nacht (er)leiden", die die Situation des Lyri am Grab mit ins Spiel bringt. Ich habe das Ganze bewußt etwas offen gelassen, weil es die Imagination der oder des Lesenden anregen mag, was mir bei Dir scheinbar gut gelungen ist :).

Vielen Dank für die lobenden Worte und den ausführlichen Kommentar, ich weiß das zu schätzen.

Liebe Grüße

Herbert
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Herbert,

das ist wirklich sehr gelungen. - Ein Sonett, in Kombination mit einem Akrostichon, ist sicherlich schwierig, zumal es überhaupt nicht reimgezwungen auf mich wirkt, sondern eher leichtfüßig daherkommt.

Am besten gefällt mir:

C himären, die wie Schatten waren,
denn ich habe eine ausgeprägte (lyrische) Liebe für beide. ;)

Herzliche Grüße
Heidrun
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Heidrun,

das freut mich jetzt wirklich. Leichtfüßigkeit ist eine sehr wünschenswerte Eigenschaft, nicht nur beim Tanzen ;).

Liebe Grüße

Herbert
 
L

label

Gast
Lieber Herbert

Deine Lesart trifft fast genau, schreibst du. Ich habe nun so lange gewartet wie meine Geduld/Neugier zulässt, dass du mir noch sagst, was mir entgangen ist.

ich vermute nämlich in diesen Zeilen

L aszive Räume durft' ich teilen,
E h Du verbotest nur zu träumen,
I n Deinen Armen zu verweilen.

D u wolltest nie etwas versäumen,

noch etwas außer dem Offensichtlichen

Würdest du bitte????

neugierig
label
 



 
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