Weihnachten steht vor der Tür. Was machen Sie? Lassen Sie es rein?
Ich muss mir das noch überlegen, denn eigentlich nervt mich dieses Weihnachten, weil dann immer so viel geweint wird. Zuerst in der Kirche. Komischerweise rennen die Leute ja an Weinachten die Kirche ein, vor allem Heiligabend. Da sitzen dann parfümgeschwängerte, mit den Kronjuwelen behangene Tante Martas, Omas, Opas, Mamas und Papas in den Bänken (die ganz hartgesottenen kommen zehn Minunten vor Beginn und setzen sich mit Klappstühlen vor die erste Reihe!) und gucken ergriffen dem Nachwuchs beim Krippenspiel zu. Dieser stellt mit Bettlaken verhüllt Maria, Josef, ein Hirte oder ein Schaf dar und sagt einen einzigen Satz, was aber bei der Verwandtschaft die Tränen kullern lässt. Die lieben Kleinen! Sag bloß keiner was über die Kinder von heute, sind doch alle süß!
Noch schlimmer ist die Heulerei während der Mitternachtmesse. Keinem Menschen würde es normalerweise einfallen, um 24 Uhr eine Kirche zu besuchen und dem erforderlichen Schönheitssschlaf nicht zu frönen. Nee, nur Heilignacht ist das cool. Weil die Leute alle schon um 23 h kommen, um einen Platz zu ergattern, hält der Pfarrer schon mal eine rührselige Ansprache, bei der den meisten schon die Tränen kommen. Spätestens aber dann, wenn von der Orgelbühne ein herziges Tromeptensolo erklingt, gefolgt vom reinen Gesang glockenheller Jungfrauen (oder umgekehrt.)
Das Weinen geht dann zu Hause weiter, wenn bei der Bescherung Herzenswünsche gar nicht oder doch erfüllt werden. Dann gibt es Tränen der Enttäuschung oder der Freude. Oder auch ganz profane vom Zwiebelschneiden für den Heringssalat, der beim Mahl aufgetischt wird, weil das immer so ist, auch wenn den keiner mag.
Der Weinachtsmarkt trägt seinen Namen auch zu Recht, denn ist es zum Heulen, dass es nur an den Fress- und Saufbuden richtig voll ist, sonst aber die Händler auf ihren Dingen, die keiner braucht, sitzen bleiben. Aber ganz ehrlich: Wer kauft schon grüne Elche (oder sind das Rentiere) mit Glitzergeweihen? Ich meine, was haben die jetzt mit Weihnachten zu tun? Oder weshalb finden sich Händler mit Ware aus Kenia, einer mit tausend Bürsten oder einer mit augesägten Münzen ein? Es ist zum Heulen, dieses Angebot. Da hilft nur noch hochwertiger Glühwein aus Dornfelder Rotgewächs, bis zum Abwinken. Inklusive Angebote von Baggerkönigen vom Nebentisch.
Am 27.12. wird wieder viel geweint, denn dann wird umgetauscht, was das Zeug hält. Vielleicht gibt es ja dann das Richtige? Nee, ausverkauft. Oder Gutscheine müssen eingelöst werden, aber das ist irgendwie auch Scheiße, weil die kein richtiges Geschenk waren. Da hat es sich jemand sehr einfach gemacht: Geld für ne fiese Plastikkarte bezahlt, Geschenkband drum, fertig! Den interessiert der zu Beschenkende gar nicht! Zum Heulen!
Wie kommen wir aus diesem Heulfest heraus? Ganz richtig, abschaffen. Einfach abschaffen. Hach, keinen Stress mehr mit diesem Fest der Liebe. Herrliche Aussichten, am 24.12. von der Arbeit zu kommen, sich auf die Couch zu fläzen, Bierflasche in der Hand, Frau im Arm und ganz normal die Nachrichten zu gucken, an deren Ende Gunter Tiersch mit h den Wetterbericht verkündet und man wie immer darauf wartet, ob er den mittleren Sakkoknopf geschlossen hat. Weil er ihn dann öffnet. Und wenn er so schön tröstlich am Ende sagt "Machen Sie es gut" - was brauche ich das Wei(h)nachtsgedöns? Genau, geht doch.
Ohne.
Ich muss mir das noch überlegen, denn eigentlich nervt mich dieses Weihnachten, weil dann immer so viel geweint wird. Zuerst in der Kirche. Komischerweise rennen die Leute ja an Weinachten die Kirche ein, vor allem Heiligabend. Da sitzen dann parfümgeschwängerte, mit den Kronjuwelen behangene Tante Martas, Omas, Opas, Mamas und Papas in den Bänken (die ganz hartgesottenen kommen zehn Minunten vor Beginn und setzen sich mit Klappstühlen vor die erste Reihe!) und gucken ergriffen dem Nachwuchs beim Krippenspiel zu. Dieser stellt mit Bettlaken verhüllt Maria, Josef, ein Hirte oder ein Schaf dar und sagt einen einzigen Satz, was aber bei der Verwandtschaft die Tränen kullern lässt. Die lieben Kleinen! Sag bloß keiner was über die Kinder von heute, sind doch alle süß!
Noch schlimmer ist die Heulerei während der Mitternachtmesse. Keinem Menschen würde es normalerweise einfallen, um 24 Uhr eine Kirche zu besuchen und dem erforderlichen Schönheitssschlaf nicht zu frönen. Nee, nur Heilignacht ist das cool. Weil die Leute alle schon um 23 h kommen, um einen Platz zu ergattern, hält der Pfarrer schon mal eine rührselige Ansprache, bei der den meisten schon die Tränen kommen. Spätestens aber dann, wenn von der Orgelbühne ein herziges Tromeptensolo erklingt, gefolgt vom reinen Gesang glockenheller Jungfrauen (oder umgekehrt.)
Das Weinen geht dann zu Hause weiter, wenn bei der Bescherung Herzenswünsche gar nicht oder doch erfüllt werden. Dann gibt es Tränen der Enttäuschung oder der Freude. Oder auch ganz profane vom Zwiebelschneiden für den Heringssalat, der beim Mahl aufgetischt wird, weil das immer so ist, auch wenn den keiner mag.
Der Weinachtsmarkt trägt seinen Namen auch zu Recht, denn ist es zum Heulen, dass es nur an den Fress- und Saufbuden richtig voll ist, sonst aber die Händler auf ihren Dingen, die keiner braucht, sitzen bleiben. Aber ganz ehrlich: Wer kauft schon grüne Elche (oder sind das Rentiere) mit Glitzergeweihen? Ich meine, was haben die jetzt mit Weihnachten zu tun? Oder weshalb finden sich Händler mit Ware aus Kenia, einer mit tausend Bürsten oder einer mit augesägten Münzen ein? Es ist zum Heulen, dieses Angebot. Da hilft nur noch hochwertiger Glühwein aus Dornfelder Rotgewächs, bis zum Abwinken. Inklusive Angebote von Baggerkönigen vom Nebentisch.
Am 27.12. wird wieder viel geweint, denn dann wird umgetauscht, was das Zeug hält. Vielleicht gibt es ja dann das Richtige? Nee, ausverkauft. Oder Gutscheine müssen eingelöst werden, aber das ist irgendwie auch Scheiße, weil die kein richtiges Geschenk waren. Da hat es sich jemand sehr einfach gemacht: Geld für ne fiese Plastikkarte bezahlt, Geschenkband drum, fertig! Den interessiert der zu Beschenkende gar nicht! Zum Heulen!
Wie kommen wir aus diesem Heulfest heraus? Ganz richtig, abschaffen. Einfach abschaffen. Hach, keinen Stress mehr mit diesem Fest der Liebe. Herrliche Aussichten, am 24.12. von der Arbeit zu kommen, sich auf die Couch zu fläzen, Bierflasche in der Hand, Frau im Arm und ganz normal die Nachrichten zu gucken, an deren Ende Gunter Tiersch mit h den Wetterbericht verkündet und man wie immer darauf wartet, ob er den mittleren Sakkoknopf geschlossen hat. Weil er ihn dann öffnet. Und wenn er so schön tröstlich am Ende sagt "Machen Sie es gut" - was brauche ich das Wei(h)nachtsgedöns? Genau, geht doch.
Ohne.