Weihnachtslied

TC

Mitglied
Oh Ihr, die ihr mit feinem Tuch
und alten Bräuchen über fettem Leib gestrickt
am Braten sitzt,
seit Jahren zu erziehn mich sucht:
kein Gott hat je mein Herz verzückt.
Ich fand mich selbst, das war mein Glück!

Ich hasse euch, wie ich den Stillstand hasse,
und all den Popanz, eure blassen Fahnen
vom Wind verschmäht,
die blöde und mit träger Masse
nutzlos am Mast sich winden und mich warnen:
Ich muß zurück in meine widerliche Gasse.

Derweil ihr unterm Baum euch wendet
und totes Holz mit grellen Lichtern schmückt,
drei Tage lang
der Liebe Sinn mit riesigen Geschenken schändet,
und freigekauft euch bückt,
erstarrt ihr, wie geblendet.

Das Eis, gefroren tief in euch, wünscht' ich zu schmelzen,
und Herrscher dieser Fluten wohl zu sein,
damit sie sich
in Strömen dann in eure Feste wälzen,
und fortreißen, was euch so groß erscheint.

Und seit nicht bös mit mir, es ist ja gut gemeint ...
 

TheRealCure

Mitglied
der beste beitrag hier in dieser rubrik bis jetzt! du hast eine wahrhaft fantastische art, dich auszudrücken! das gefällt mir wirklich sehr gut!
 



 
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