Weihnachtsschrei

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Olinn

Mitglied
Ich drängle mich durch Menschen, Einkaufszügen
vorbei an Scheiben, schrillen Lichtfanfaren
verkünden mir beim Kauf der bunten Waren
ganz schnelles Glück - verpackt in Alulüten.

Weit hinter mir ertönt ein Weihnachtflöten,
das rauscht im Qualm der heißen süßen Mandeln
und Leuchtreklamen glänzen zum Verschandeln,
ich seh ein Kind und könnt vor Scham erröten.

Ich tümmle krank in aufgeblähten Städten
und möcht mich meisenhaft zu Haus verstecken,
der Wahnwitz hängt sich dran an meine Kleider,

verbleib entblößt als Staub in den Gezeiten,
sie schiebt uns vor, sie schnürt uns immer weiter,
jetzt kotzt’s mich an - der Zwang in den Freiheiten.
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Olinn,

dein Sonett gefällt mir formal (schöner Übergang zwischen den Terzetten) und wegen seines geistreichen Inhalts.

Nur: Ausgerechnet im letzten Vers, im letzten Wort, bringst du dich um Vieles. Die Sache mit den Freiheiten passt da nicht hin, meine ich.

verbleib entblößt als Staub in den Gezeiten,
sie schiebt uns vor, sie schnürt uns immer weiter,
jetzt kotzt’s mich an - der Zwang in den [red]Freiheiten.[/red]
Kannst du dafür nicht noch etwas anderes finden?

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Olinn

Mitglied
Ich drängle mich durch Menschen, Einkaufszügen
vorbei an Scheiben, schrillen Lichtfanfaren
verkünden mir beim Kauf der bunten Waren
ganz schnelles Glück - verpackt in Alutüten.

Weit hinter mir ertönt ein Weihnachtflöten,
das rauscht im Qualm der heißen süßen Mandeln
und Leuchtreklamen glänzen zum Verschandeln,
ich seh ein Kind und könnt vor Scham erröten.

Ich tümmle krank in aufgeblähten Städten
und möcht mich meisenhaft zu Haus verstecken,
der Wahnwitz hängt sich dran an meine Kleider,

verbleib entblößt als Staub in den Gezeiten,
sie schiebt uns vor, sie schnürt uns immer weiter,
jetzt kotzt’s mich an - der Zwang in den Freiheiten.
 

Olinn

Mitglied
Liebe Haidrohn,
ich danke dir sehr für deinen Kommentar.
Für mich war beim Schreiben der Schluss stimmig, obwohl unmetrisch.
Darf ich mal wissen, was dich kontret an den "Freiheiten" stört (außer die Metrik) ? Eine andere Idee habe ich leider noch nicht.
liebe Grüße
Olinn

Hallo Frank,
danke dir für deinen Hinweis. Die Alutüten habe ich schon ausgebessert.
beste Grüße, Olinn
 
H

Heidrun D.

Gast
An Freiheit stört mich gar nichts *grins, im Gegenteil.

Nur erschließt sich mir aus dem Text die Zwanghaftigkeit der Freiheit nicht ganz. - Vielleicht könntest du etwas mit "mir zu bereiten" anfangen, mit entsprechender Umstellung? Dann hättest du auch das zweimalige "in den" draußen ...

Ich weiß, das ist schwierig.
Liebe Grüße
Heidrun


(Oh, Olinn ist eine Frau, lese ich gerade. Das überrascht mich ein wenig, weil du eine so ausgesprochen kraftvolle Sprache hast, die mir sehr gut gefällt.

Die Mädels hier lyren ja oft nur schüchtern vor sich hin ... Na ja, nicht oft. Nur gaaaanz selten.;))
 

HerbertH

Mitglied
rein formal betrachtet sind viele Reime unrein...
oder es reimt gar nicht, vor allem in den Terzetten...

Sorry, aber so seh ich das.

Liebe Grüße

Herbert
 

Olinn

Mitglied
Liebe Heidrun,
vielen Dank für deine konstruktive Kritik.Ja ich bin eine Frau.... mit vielen Facetten. Emotional stimmt für mich das Ende, deshalb werde ich es ertmal dabei belassen.

Hallo Herbert,
never mind!

Hallo Max,
auch dir vielen Dank. Würde gerne einmal etwas von dir lesen. Wo sind denn deine Texte?
Wünsche euch allen alles Gute für das neue Jahr.
Olinn
 



 
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