Weise

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B

Beba

Gast
Gefällt mir sehr gut und Bilder und Rhythmus passen sehr schön zusammen, die den Leser gleich vereinnahmen. Zumindest mir ging es so. Nur das lösen des Blattes will mir nicht so ganz zusagen, es passt einfach nicht ins Bild.

Ciao,
Bernd
 

erbsenrot

Mitglied
Hallo Bernd,

ich freue mich, dass es dir gefällt ... danke :)

Leider kann ich nicht nachvollziehen, weshalb dir das Lösen des Blattes nicht gefällt. Ist das nicht ein geläufiger Deutscher Ausdruck: "das Blatt löst sich vom Baum" ???
Sollte ich so daneben liegen?

Hm ...

Liebe Grüße
erbsenrot, etwas verunsichert ...
 
B

Beba

Gast
Hallo,

Leider kann ich nicht nachvollziehen, weshalb dir das Lösen des Blattes nicht gefällt. Ist das nicht ein geläufiger Deutscher Ausdruck: "das Blatt löst sich vom Baum" ???
der Ausdruck ist auch mir geläufig. Und sorry, ich kann hier gar nicht so recht beschreiben, warum mich dieser Ausdruck stört. Das Lösen eines Blattes kommt bei mir so berechnet, so kalt, fast technisch rüber, auf jeden Fall sehr neutral. Und das wird doch dieser Hoffnung nicht wirklich gerecht, die das Lyrich hier hat. So empfinde ich es, besser kann ich es nicht erklären. Aber es ist ja auch nur mein ganz persönliches Empfinden, das ich nicht verschweigen wollte. Andere sind hier gewiss ganz anderer Ansicht. ;)

Trotzdem: es ist ein sehr, sehr schönes Gedicht!

Ciao,
Bernd
 
B

bluefin

Gast
du liegst nicht daneben, erbsenrot. ein blatt löst sich vom baum, ein stern vom himmel, ein knopf vom mantel, ein kind von der hand der mutter, brausestäbchen und kreuzworträtsel sich auf.

korrekt müsste die die letzte zeile ebenfalls im konjunktiv stehen.

völlig unverbindlich schlage ich dir vor:

unterm baum der weisheit
[blue]ruh'[/blue] ich mich aus

[strike]und[/strike] sein schatten spendendes
blätterdach
gibt mir trost
und hoffnung
dass sich ein blatt
lösen könnte

und

[blue]mir[/blue]
[blue]in den [/blue]schoß
[blue]fiele[/blue].
vielleicht kannst du was davon brauchen

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

MarenS

Mitglied
Ein sehr schönes Gedicht, dass ich allerdings auch ein klein wenig anders hinstellen würde. Dabei käme auf jeden Fall bluefins Konjunktiv mit hinein.

unterm
baum der weisheit
ruhe ich mich aus

sein schatten spendendes
blätterdach
gibt mir trost
und die hoffnung
dass sich ein blatt
lösen könnte

mir in
den schoß
fiele


Wie auch immer: Das Gedicht in sich ist sehr schön!

Grüße von Maren
 

erbsenrot

Mitglied
Das Lösen des Blattes

Hallo Bernd,

ich finde es toll, dass du mir dein Empfinden schreibst, weil nur das bringt mich weiter ...

Und sorry, ich kann hier gar nicht so recht beschreiben, warum mich dieser Ausdruck stört. Das Lösen eines Blattes kommt bei mir so berechnet, so kalt, fast technisch rüber, auf jeden Fall sehr neutral. Und das wird doch dieser Hoffnung nicht wirklich gerecht, die das Lyrich hier hat. So empfinde ich es, besser kann ich es nicht erklären.
Heute Nacht habe ich mir das weise Blatt *gg* mal unters Kopfkissen gelegt und am Morgen fiel mir das Wort "behutsam" ein. Ich habe es mal probeweise eingefügt ... was meinst du dazu? Macht es die Stimmung weicher?

Viele Grüße
erbsenrot
 

erbsenrot

Mitglied
.




unterm
baum der weisheit
ruhe ich mich aus

sein schatten spendendes
blätterdach
gibt mir trost
und die hoffnung
dass ein blatt
sich behutsam
lösen könnte

und

mir in
den schoß
fiele





.
 

erbsenrot

Mitglied
Hallo bluefin,

vielen Dank für die Anregungen. Das hilft mir sehr. Ich bin doch immer unsicher wegen der Grammatik.

Den Hinweis mit dem letzten Satz habe ich sofort übernommen. Auch andere Kleinigkeiten. Schau mal bitte nach, ob es so in Ordnung ist. Ich habe z.B. Probleme mit dem "sich" : dass sich ein Blatt lösen könnte oder dass ein Blatt sich lösen könnte ... was ist da richtig?

Viele Grüße aus Weil der Stadt
erbsenrot
 

erbsenrot

Mitglied
Liebe Maren,

danke für deine Hilfe. Mir gefällt das Gedicht mit den kleinen Änderungen jetzt auch besser :)

Es freut mich, dass du es schön findest ... Danke!

Liebe Grüße
erbsenrot
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo!

Auch ich bin der Meinung, dass es sich um einen ansprechenden Text handelt.
Ich habe nur, wie so oft, den gleichen Kritikpunkt:
Der Titel wiederholt sich gleich in der ersten Strophe. Da würde ich mir einen anderen überlegen.

Liebe Grüße
Manfred
 

erbsenrot

Mitglied
Hallo Manfred,

ja, das habe ich mir auch schon überlegt und lange über einen anderen Titel nachgedacht.

Es fällt mir nur nichts ein :( ... hast du eine Idee?

Viele Grüße
erbsenrot
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja, gefällt mir gut.
Gerade auch wegen der Doppeldeutigkeit, weil es ja gar nicht unbedingt weise sein muss unter dem Baum der Weisheit zu warten, bis einem diese in den Schoß fällt.

Liebe Grüße
Manfred
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebes erbsenrot,

du könntest deinem sehr schönen Gedicht den Namen "Bodhi-Baum" geben (unter einer Pappelfeige soll Buddha die Erleuchtung gefunden haben, deshalb heißen diese Bäume so).
http://phnompenh.blogg.de/eintrag.php?id=90

Für den Text selber möchte ich dir folgenden Vorschlag machen:


unter
dem baum der weisheit
ruh` ich mich aus

sein blätterdach
spendet mir schatten
gibt trost
und hoffnung

ein blatt
könnte sich lösen

behutsam
fiele es mir
in den Schoß
Liebe Grüße
Heidrun
 

erbsenrot

Mitglied
Liebe Heidrun,

ja, der Titel Bodhi-Baum wäre auch sehr passend ... danke für den Tipp :)

Tatsächlich ist dieses Gedicht unter einem Bodhi-Baum entstanden ... in Thailand ... ich lag unter dem Baum in einer Hängematte ... es war auf einer unbewohnten Insel im Andamanensee.

Und da ich um seine Geschichte wußte, kamen mir diese Zeilen ;)

Deine andere Vorschläge werde ich später überdenken. Ich muss jetzt Schluß machen am Laptop, muss kochen.

Vielen lieben Dank dir und einen wunderschönen Tag noch

hilda
 

nisavi

Mitglied
hallo, mir gefällt der text und ich kann auch mit dem wunsch, dass sich ein blatt vom baum lösen möge, etwas anfangen. für mich interpretiere ich dieses bild als eine angestrebte veränderung.

die zeilenumbrüche wirken auf mich ein bisschen gewollt. eine schlichtere anordnung der verse würde meiner meinung nach besser mit dem inhalt korrespondieren.

lg

n.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe erbsenrot,

jetzt ist der Text geglückt. Das "behutsam" hatte gefehlt. Auch dass Du bluefins Vorschlag aufgegriffen und den Konjunktiv durchgehalten hast, gibt dem Text jetzt mehr Kraft.

Die Weisheit fällt einem allerdings in den Schoß, meistens total überraschend. Aber damit das geschehen kann, muss man schon viele Jahre eine Vorarbeit dafür geleistet haben.

Deswegen finde ich diese Hoffnung im Konjunktiv formuliert wirklich einleuchtend.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
S

suzah

Gast
unterm baum der weisheit

hallo erbsenrot,

ich finde dein gedicht wunderschön!

nur eines verstehe ich nicht ganz und frage auch heidrun und vera-lena:

warum musste "behutsam" da rein?
ich finde, ein blatt löst sich, das muss nicht beim sturm sein, es kann sich auch - wie ich es empfinde - an einem ruhigen eventuell sehr warmen spätnachmittag oder abend einfach ablösen, vielleicht weil es trocken ist, o.ä. und zur erde sinken.

behutsam geht ein mensch mit babies um, mit kostbaren gegenständen, mit kranken, mit sensiblen personen etc., und zwar aufgrund seines verstehens. denkt der baum oder der wind(hauch)?
ohne behutsam klang es für mich glaubwürdiger.

liebe grüße suzah
 



 
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