Weißschweigen

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revilo

Mitglied
was soll das sein ???

ein Einkaufszettel.....????
ein Eintrag im Oktavheftlein....????
ein (neudeutsch) hand out?....??????
etwa ein Gedicht........????????

was ist weißschweigen?????....
ich kenne höchstens schwarz ärgern......
meintest du vielleicht dunkelreden....???

kratzamkopf von revilo...:(
 
T

Trainee

Gast
Hallo Sunyata,

diesmal gebe ich meinem Vorredner in etwa Recht.
Eine reine Aufzählung ist noch kein Gedicht.
Ich meine, man kann derlei versuchen, dann aber wenigstens mit ein paar Umbrüchen ...
Auch ist mir nicht klar, was ich unter einem "quadratischen Streicheln" zu verstehen habe. - Kann es sein, dass es dir um einen Internet-Auftritt geht ("harter Klick")?
Ich weiß es nicht. Meinst du dies mit deinem "Weißschweigen?"

Ratlose Grüße
Trainee
 

Tula

Mitglied
Hhmmmm .... Hallo Sunyata

Weiß ist nicht nur die Farbe der Unschuld, der Reinheit usw. sondern auch Farbe des Todes, des Vergessens ...

Es liest sich wie eine Hinrichtung (ernst gemeint). Ansonsten muss ich zustimmen, das ist leider misslungen. Welche Absicht auch dahintersteht, sie kommt nicht durch.

LG
Tula
 

Sunyata

Mitglied
Blinkender Balken
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Zögerndes Denken
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Kantige Striche
Gedankliche Pflugscharten
Langsames Verdörren
Jähe Stille
Erschockenes Innehalten
Kalte Ahnung
Kriechende Zweifel
Bittere Gedanken
Harter Klick
Augenblickliche Vernichtung
Ungelesene Worte
 

Sunyata

Mitglied
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[ 10] Jähe Stille
[ 10] Erschockenes Innehalten
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Sunyata

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Sunyata

Mitglied
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Sunyata

Mitglied
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Sunyata

Mitglied
Faszinierend!

Ich habe hier mal mit einer anderen Art Verdichtung gespielt, bewusst alle Verben und Indikatoren zeitlicher Veränderung entfernt hatte, sowie den meisten Inhalt und Kontext verschwiegen habe. Das war wohl etwas zu viel des Guten. Auch wenn, interessanterweise, das, was ihr jeweils abgeleitet habt, zusammengenommen fast die Aussage ergibt. Bis auf den polemischen Einkaufszettel.

Ich muss mal überlegen ob man die Experimentieranordnung noch etwas abändern kann.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Mich wundert, daß den lieben Lupenlesern die fast schon Tradition gewordenen "Dies ist kein Gedicht"-Gedichte aus den Sechziger Jahren so unbekannt, unvertraut und ungeahnt sind.

Man kann es allerdings nicht allzu oft wiederholen oder gar als originell ansehen, wenn man das fortsetzt, was Handke (vor allem in der "Publikumsbeschimpfung") und Brinkmann (ich glaube, das Gedicht von dem hat genau diesen Titel "Kein Gedicht"), diese beiden großen Zenmeister, einstmals gestartet haben.
In wilderen Zeiten.
 
A

aligaga

Gast
@Ali hat keine Probleme, hier etwas zu erkennen, das versucht, sich auszudrücken, vielleicht auch mitzuteilen, und sich dabei so schwer tut, dass am Ende nichts herauskommt als Erschöpfung und eine gelöschte Datei.

Solche Blockaden gibt's. Über die kann man nicht singen, sondern nur stammeln. Wer schon mal wirklich was geschrieben hat, versteht solche Sprache.

Die Verständnislosesten geben dir stets die schlechtesten Noten. Wen kümmerz?

Heiter immer weiter

aligaga
 

Tula

Mitglied
Hallo nochmal

Ich gehe bei jeder Art von Kunst davon aus, dass sich der Schöpfer auf die eine oder andere Art mit dem Betrachter in Verbindung setzen will. Das gilt auch für Rätselgedichte, wobei dieses hier keins sein soll.
Ich sehe auch kein 'kein Gedicht' und auch wenig sprachliches Experiment. Da gefällt mir 'weißschweigen' noch am besten. Ansonsten 'vermittelt' das Gedicht nichts, kein besonderes Gefühl, allenthalben das Zögern vor dem wieder Löschen. Ich verstehe nur, dass das Erdachte und Geschriebene wieder 'vernichtet' wird. Die Qual der Zweifel und des Haderns wird mMn nur unzureichend beschrieben. Das liegt unter anderem an der gewählten Form selbst (ohne Verben)

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Nein, glaub ich nicht, aligaga,

daß das lyrische Ich hier mit dem Autor zu verwechseln ist. Die Beschreibung der Schreibbockade ist dafür zu redeflüssig, eloquent, steht im Selbstwiderspruch zum Inhalt.

Ich vermute, die Person mit dem buddhistischen "Shûnyatâ"-Namen und dem vedischen Spruch unter den Eingaben will eine Art Koan geschrieben haben.
 
A

aligaga

Gast
Was du "glaubst", o @Mondnein, spielt hier eher keine Rolle.

Dass Menschen, nicht zuletzt auch Kinder, zu weinen und zu klagen beginnen, wenn sie nicht mehr weiter wissen, haben sogar schon die Kindergartentanten auf dem Schirm. Sie geben ihren Kleinen dann keine Idioten-Arschtritt-Zensuren, sondern kommen ins Grübeln.

Wer in dem fraglichen Textlein nicht erkennen kann oder erkennen mag, dass sich da jemand (ganz konkret) quält, soll's bleiben lassen und munter weiter schlechte Noten geben. Wen kümmerten denn die schon wirklich?

Amüsiert

aligaga
 

Tula

Mitglied
Na gut, @ali hat ja nicht unrecht. Die Frage bleibt: WIE kann man dieses aus dem Feuer reißen?

Grundsätzlich ist es wohl leichter Bilder zu beschreiben als Gefühle. Dieses hier greift zum Teil auf bildliche Elemente zurück, wodurch das 'sich Herumquälen' mMn nicht durchkommt.
Die Idee des Stammelns scheint mir richtig, nur liest sich der Text auch mit dem Verzicht auf Verben nicht als Stammeln. Das wäre ein Ansatz zur Überarbeitung.

Das Experiment als solches versucht sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Bis dahin ok. Das Mittel 'ohne Verben' scheint mir aber sehr fragwürdig zu sein. Diesen Verzicht müsste man sprachlich ausgleichen; wenn das gelingt, wird es zu einem guten Experiment, welches auch als solches anerkannt wird.

Ich überlegte jetzt eine gute Weile, wo ich ähnliche Reduzierungen schon mal las. Mir fiel irgendwann der "Wettlauf" vom Ringelnatz ein, bei dem der Läufer wegen Lampenfiebers und dann beim Lauf selbst nur in Fragmenten zu denken vermag. Ein lustiges Stück.

Soweit meine Anregung; eine konkretere Lösung habe ich leider auch nicht parat.

LG
Tula
 
A

aligaga

Gast
Na gut, @ali hat ja nicht unrecht. Die Frage bleibt: WIE kann man dieses aus dem Feuer reißen?
An Gedichten reißt man als Fremder besser nicht herum, wenn man sie nicht kapiert oder nicht kapieren will. Vor allem wertet man sie nicht öffentlich in Grund und Boden - da ist rasch nicht der Autor, sondern der Zensor der Depp.

Willkommen im Club der toten Dichter! Wie viele Gramm Verben muss ein Werk denn auf die Briefwaage bringen, damit es vom Direktorium noch ein "ausreichend" bekommt?

Quietschend vor Vergnügen

aligaga
 

Tula

Mitglied
Hallo @ali

Dann schreib uns doch bitte mal ein paar Kommentare ganz ohne Verben, damit wir alle mal quietschen können :)

Mit einem Fuß in einer Schlinge von der Zimmerdecke hängend und sinnlos lachend im Kreise drehend

Tula
 

Sidgrani

Mitglied
Hallo Sunyata,

dein Werk ist ungewöhnlich und daher äußerst verdächtig. ;) „Was ich nicht verstehe, kann nur Ausschuss sein!“ denkt sich so mancher Leser. Aber du kannst zufrieden sein, denn wir beschäftigen uns schließlich damit und lassen unsere Meinung hier. Was will ein Dichter mehr?

Ich sehe einen Menschen vor seinem PC sitzen und auf den leeren Bildschirm starren. Er möchte etwas schreiben, aber ihm fällt lange nichts ein. Dann endlich erscheinen die ersten Buchstaben und Wörter. Doch dann – wir kennen es alle – wird alles wieder verworfen und gelöscht. Auch die Formatierung sagt mir etwas. Am Anfang und am Ende herrschen Leere und Resignation beim Schreiber. In der Mitte, wo die Zeilen immer weiter einrücken, wird der Schreiber aktiv, bis zum abruptem Ende.

Ich hatte dein Werk gestern schon aufgerufen, aber nach kurzem Überfliegen wieder weggedrückt, es sprach mich nicht an. Erst heute habe ich mich intensiver damit beschäftigt und auch die unterschiedlichen Kommentare gelesen. Deine Zeilen haben es in sich!

Lieben Sonntagsgruß
Sidgrani
 



 
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