Welch ein Held...

Naja, das hier dient eigentlich nur als Anschauungsmaterial dafür, weshalb ich es - sollte ich nicht Abhilfe finden aus dem starren Muster auszubrechen - langsam verabscheue Reime zu verwenden... Wobei auch der Inhalt hier stellenweise mit ein paar Durchhängern zu kämpfen hat.

Welch ein Held...

Von Geburt an war er Sklave
zählte zu des Kaisers Leib
und für ihn sollt´ er auch sterben
zum Spasse - und zum Zeitvertreib.

Darum lehrten sie ihn kämpfen,
durch Tritte und durch Peitschenhiebe;
Dass Schwert und Fluch den sie ihm gaben
ihm bis zum Tod in Händen bliebe.

Und wie willig das er lernte -
mit jeder Qual ein Schritt nach vorn
denn gut verborgen vor den Schergen
hielt sein Herz den heissen Zorn...

Er würde nicht im Beifall sterben,
unter Gröhlen und Applaus,
Und wen er sich zum Feind erklärte
sucht sich für ihn kein Kaiser aus.

Es wird durch sich sein Ende finden,
dies dunkle Spiel das sie getrieben
und mit dem Tage seiner Freiheit
wird manches Schicksal neu geschrieben.

So Stark und innig war die Sehnsucht
dass sie wie Licht durch Ritzen drang
und in des Kerkers kalten Schwärze
schien sie wie der Hoffnung Klang.

Und sie rief mit ihm zum Kampfe;
Gegen Rom - fünf dutzend Mann,
so gingen sie um das zu ändern
was man nicht verändern kann.

Er hatte einen Traum entzündet,
als ihre Hoffnung, als ihr Licht;
Wenn er nicht wollte das sie folgten -
Auch verhindert hat er´s nicht.

Sie war´n vom Feuer angetrieben
vom Zorn und Wut so langer Zeit
er war ihr Retter, ihr Erlöser
hatte er sie nicht befreit..?

Doch wenn auch manche Gegner wichen,
sein Herz lies ihn den Kummer spüren
er konnte kämpfen, konnte töten
doch wohin nur sollt´ er führen.

In all den Nächten kalter Tränen
träumte er von Rast und Glück,
von Freiheit, Heimat und von Frieden,
doch wie nur führt der Weg zurück...

Wie kann er das wiederfinden
was verbrannt von Zorn und Pein
was nun fort war - und vergangen,
wie haucht man Asche Leben ein.

Ohne Zukunft, ohne Ziele..!
Er wusste es, er bringt sie um,
in all den Augen voller Hoffnung;
In ihrem Blick ertrank er stumm.

So verlor er Mut und Leben
in den Stunden grösster Not
und mit ihm ging all ihr Wille,
er zerbrach mit seinem Tod.

Und wessen Herz erloschen ist
dessen Schwert, das trifft so schlecht,
das sie an ihre Freiheit glaubten -
Man hat´s mit ihrem Blut gerächt.

Und wer noch übrig war am Ende,
den lies man an Kreuze schlagen,
denn niemand trotzt des Kaisers Fängen
und keiner soll es je noch wagen.

So zerfiel ein Traum zu Asche
und von der Hoffnung heisser Glut
ist zuletzt nicht mehr geblieben
als Verzweiflung, Leid und Blut.

Für die Sehnsucht eines Mannes
bezahlten sie den Preis am Schluss
und die Frage bleibt am Ende...
Welch ein Held war Spartakus..?
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo Anton,

ich habe mal versucht, ohne den Inhalt wesentlich zu verändern, die äußere Form etwas aufzuwerten. Ich hoffe Dir damit den Spaß am reimen und der Versform erhalten zu können. ;)

Viele Grüße
Sta.tor


Von Geburt an war er Sklave,
zählte zu des Kaisers Leib
und für ihn sollt´ er auch sterben,
nur zu Spaß und Zeitvertreib.

Darum lehrten sie ihn kämpfen,
quälten ihn durch Peitschenhiebe;
Dass das Schwert, das sie ihm gaben
stets in seinen Händen bliebe.

Und wie willig er das lernte -
jede Qual ein Schritt nach vorn,
denn verborgen vor den Schergen,
hielt sein Herz den heißen Zorn...

Er würd’ nicht im Beifall sterben,
unter Grölen und Applaus,
Und wen er zum Feind erklärte,
sucht für ihn kein Kaiser aus.

Denn es wird sein Ende finden,
dieses Spiel, das sie getrieben
und am Tage seiner Freiheit,
wird manch Schicksal neu geschrieben.

Stark und innig war die Sehnsucht,
dass sie selbst durch Ritzen drang.
In des Kerkers kalter Schwärze
schien sie wie der Hoffnung Klang.

Und sie rief mit ihm zum Kampfe
gegen Rom - fünf Dutzend Mann!
Gingen los um das zu ändern,
was man nicht verändern kann.

Denn ein Traum ward angezündet,
als die Hoffnung, als ihr Licht;
Viele standen ihm zur Seite
und verhindert hat er´s nicht.

Kühn, vom Feuer angetrieben,
Zorn und Wut so langer Zeit,
zogen sie, dafür zu kämpfen,
bis der Letzte wär’ befreit.

Wenn auch manche Gegner wichen,
ließ sein Herz ihn Kummer spüren.
Trotz der Kämpfe der Gefährten
könnte er sie doch nicht führen.

In den Nächten kalter Tränen
träumte er von Rast und Glück,
von der Freiheit, Heimat, Frieden,
doch wie führt der Weg zurück...

Wie kann er das wiederfinden
was verbrannt von Zorn und Pein,
was nun fort war – fragt sich, wie nur
haucht man Asche Leben ein.

Ohne Zukunft, ohne Ziele
wusste er, er bringt sie um.
All die Augen voller Hoffnung,
ihrem Blick erlag er stumm.

So verlor er Mut und Leben
in den Stunden größter Not.
Mit ihm ging ihr Kampfeswille
und zerbrach mit seinem Tod.

Wessen Herz nicht mehr am Schlagen
dessen Schwert, das trifft so schlecht,
dass sie an die Freiheit glaubten -
wurd’ mit ihrem Blut gerächt.

Wer noch übrig war am Ende,
wurde an das Kreuz geschlagen.
Niemand trotzt des Kaisers Fängen -
keiner soll’s je wieder wagen.

So zerfiel ein Traum zu Asche
und von Hoffnung heißer Glut,
ist zuletzt nicht mehr geblieben,
als Verzweiflung, Leid und Blut.

Für die Sehnsucht eines Mannes
zahlten sie den Preis am Schluss.
Und die Frage bleibt am Ende:
Welch ein Held war Spartakus?
 

Hella

Mitglied
Hochachtung vor deiner Ausdauer, mit der du so ein langes Gedicht geschrieben hast. Meine Lese-Ausdauer war leider nicht genauso lang. Was ich las, fand ich aber ordentlich gereimt. Warum aber eigentlich in der "Experimentellen Lyrik"?
 
Hella, ich muss gestehen, ich musste schmunzeln als ich den Kommentar las, denn den Grund dafür warum das Ding bei der experimentellen Lyrik landete hast du selbst schon genannt... es macht nämlich wirklich Mühe das Teil zu lesen! Dabei sollte es anders sein, einer meiner Lieblingsautoren, Helmut Holthaus hat einmal dazu bemerkt das ein Werk umso besser wär, desto weniger man ihm die Mühe ansehen würde die es machte es zu schreiben. Ein wahres Wort wie ich finde und so gesehen fehlt mir einfach etwas die richtige Verpackung für den Inhalt. So wirkts, naja, wie ne Gebetsmühle oder so...

Aber nun ja, ich werd mal versuchen etwas weniger weit auszuholen, mal ne Momentaufnahme vielleicht statt ganzer Geschichten. Dann hätt ich auch bei der Form etwas freiere Hand.

Aber erstmal Danke ich vielmals fürs Lesen und den Kommentar, und besonders auch Sta.tor für die Mühe die du dir mit dem Ding gemacht hast. Ich lass mal beide Versionen so stehen da manche Korrektur dem Metrum echt unter die Arme greift und an anderer Stelle wiederum, naja... da fällt´s mir wiederum schwer von der fixen Idee im meinem Schädel abzuweichen, dabei handelt sichs ja wirklich nur um einzelne Worte, aber ich pick mal ein Beispiel raus:

Darum lehrten sie ihn kämpfen,
durch Tritte und durch Peitschenhiebe;
Dass Schwert und Fluch den sie ihm gaben
ihm bis zum Tod in Händen bliebe.

Darum lehrten sie ihn kämpfen,
quälten ihn durch Peitschenhiebe;
Dass das Schwert, das sie ihm gaben
stets in seinen Händen bliebe.


Hier sieht mans glaub ich sehr gut. Deine Version der Strophe ist ausgeglichener und stimmiger, nur naja, mir fehlt der Fluch...
Ich hatte es mir so ausgedacht, dass sie ihm eben nicht nur das kämpfen lehrten, sondern auch das hassen. Denn Hass kann ja schon seinen Nutzen haben, er kann auch eine Triebfeder sein. Nur, das schlimme dran ist auch, dass er alles andere verzehrt und in meiner wunderlichen Fantasie hab ich Spartakus eben einfach mal ans Bein geklebt, dass der Hass ihm half gegen Rom zu rebellieren.
Nur, als sie die Freiheit erlangt hatten hätte er einen Weg nach Vorne gebraucht, ein Ziel, die Fähigkeit etwas zu erschaffen.
Aber so wie´s in den Büchern steht fehlte ihm anscheinend dieser. Und ich habs mir so rausgedrechselt dass man Spartakus und seine Leute platt machte weil er selbst irgendwann erkannte dass er Hass und Zorn zuviel geopfert hatte. Diese Selbsterkenntnis könnte ihn furchtbar erschüttert haben und naja, an die grosse Glocke wird ers wohl nicht gehängt haben, so als Anführer, blos die Menschen um ihn herum merkten es vielleicht dann doch und das vergiftete möglicherweise die Moral und so weiter, und so weiter...

Was ich sagen wollte war, mich von mancher Formulierung zu trennen fällt mir einfach persönlich schwer obwohl deine Ausdrucksweise mit Sicherheit für andere ein stimmigeres Bild macht. Und deshalb lass ich beides so stehen, aber ich Danke dir nochmals sehr dafür das du dir die Arbeit gemacht hast über das Teil drüber zu gehn! Dankeschön und viele Grüsse!
 



 
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