Wenn....

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soleil

Mitglied
Hallo Joneda,

das sind interessante Pärchen ‚sehe-vergehe’, ‚spüre-berühre’, ..., aber ich stolpere zusehr beim Lesen, auch weil es mir zu konstruiert wirkt; natürlich darf es konstruiert sein, aber es sollte nicht so wirken. Was mir absolut nicht gefällt ist ‚Liebe-Triebe’ in dieser Gruppe. Die meisten Verben, außer ‚fangen’, beziehen sich auf die Sinne (sehen, spüren, hören, fühlen, schmecken) und da finde ich ‚Liebe-Triebe’ als Substantive störend, zu wenig sinnlich, zu laut. Bei ‚fangen’ bin ich mir noch unschlüssig, vielleicht weil ich es mit einfangen, gefangen assoziere.
Ich könnte mir vorstellen, dass es flüssiger klingt, wenn du die strenge Anordnung (die Pärchen-Worte stehen jeweils am Ende) erstens auflockerst und zweitens u.a. durch die Adjektive, die jetzt im letzten Zweizeiler stehen bereicherst.

Beispiele:
Wenn ich dich höre - will ich dich leise betören / leise dich betöre

Wenn ich (dich)* spüre - sacht dich berühre

Wenn ich (dich)* schmecke - dich sanft entdecke

* Es ist eigentlich eindeutig wen (dich) du spürst. Es wäre u.U. möglich das ‚dich’ hier wegzulassen.

Ich hoffe du kannst mit meinem Kommentar etwas anfangen und ich wünsche dir noch einen schönen Tag

Soleil
 

Joneda

Mitglied
Wenn...

Hallo Soleil,

:), wenn ich mich so gefühlt hätte wie Du ,
hätte ich es auch so geschrieben.
Ich verlange aber von meinen Reimen Authenzität,
das heißt, wie ich es fühle schreibe ich es.
Mich selbst einzuschleimen, gelingt mir nicht :),
(wäre schade),. Ich holpere halt gerne. Rein prosaisch gesehen hast Du bestimmt recht,aber dann wäre es Deine Prosa. ;-).

Danke trotzdem für Deinen Kommentar, hat mir ein gutes Gefühl gegeben. :).

LG Joneda
 

soleil

Mitglied
Glücklicherweise sind wir alle verschieden

Hallo Joneda,

ich wollte dein Gedicht nicht zu meinem machen. Mein Kommentar war als Anregung gedacht und wenn er nicht in deine Vorstellung passt ist das o.k., ohne wenn und aber.

Eine Frage drängt sich mir auf. Du schreibst:
"Ich verlange aber von meinen Reimen Authenzität,
das heißt, wie ich es fühle schreibe ich es. Mich selbst einzuschleimen, gelingt mir nicht."
Ist arbeiten an Texten, in diesem Fall an poetischen, für dich, sich selbst einschleimen? Meinem Verständnis und meiner Erfahrung nach taugt "wie ich fühle schreibe ich" fürs Tagebuch, das private Tagebuch. Sobald ich etwas Lesern zugänglich mache, muss ich mir überlegen was ich ausdrücken will und wie, mit welchen sprachlichen Mitteln, ich das erreiche und sei es nur, dass es 'holprig' klingt.
Oder um mit Margots Worten zu sprechen:
"ein gedicht schreiben ist wie einen
blumenstrauß pflücken. du kannst ihn für jemanden
pflücken. oder du pflückst aus herzenslust.
es kommt auf die wiese an, auf deine auswahl,
deine tagträumerei ...
manchmal pflückst du ihn und läßt ihn am wiesenrand
liegen."
(margot in http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=25329&pagenumber=2)

Viele Grüße
Soleil

PS: Ich vergaß: ich hatte mich mit deinem Gedicht beschäftigt, weil es mir - trotz meiner Anmerkungen - gefällt.
 

Joneda

Mitglied
dran arbeiten

hallo Soleil,

die Wahrheit, nichts als die Wahrheit, sowahr mir Gott helfe :))))). An Gedichten arbeite ich auch, genauso wie Du, aber nur wenn ich mag, und wie ich mag.
Klauseln, übergestülpt, nein Selbstverwirklichung, Selbsterkenntnis, positives Denken :), die Muse.
Ich finde Schreiben sollte jedem Spaß machen.
In diesem Sinne, laß mich bei meinem Sinn und ich laß Dich bei Deinem Sinn. Toleranz und nicht Vernichtung.
Meinungen nebeneinander und nicht übereinander.
Sonst werde ich zum Gecken einer anderen Macht.

LG Joneda
 



 
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