Wenn Träume wahr werden..... (Teil III )

hopeless-1

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Ist das möglich? Oder träume ich nur? fragte sich Sarah.
„Was ist, bist du auf einmal stumm?“ fragte Stefan leicht belustigt.
Das ist er, der Trauzeuge und das ist sie, diese Stimme! Das ist ein und dieselbe Person!!! Wow….. Sarah saß sprachlos da und starrte Stefan an, als käme er von einem anderen Stern.
„Also langsam bin ich leicht verwirrt. Habe ich einen überdimensionalen Pickel auf der Nase, oder wieso kuckst du so?“ fragte Stefan, während er sich ratlos am Kopf kratzte.
„Äh…. entschuldige, ich war nur leicht….. ähm…..“
„Ja? Du warst was leicht?“
„Ähm… erschrocken.“
„Ohh, tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Du hast aber immer noch nicht gesagt, wieso du hier so alleine sitzt. Da fällt mir ein, ich hab mich noch nicht vorgestellt. Hi, ich bin Stefan.“
Wow, Stefan, was für ein schöner Name, schwärmte Sarah still.
„Hi Stefan, ich heiße Sarah. Ich sitze hier und schau den Leuten beim tanzen zu, ist interessant, wie sich manch einer anstellt.“ meinte Sarah grinsend.
„Hm, aber selber tanzen macht mehr Spaß, oder?“
„Ja, selber tanzen macht mehr Spaß.“
„Na wenn das so ist, darf ich um diesen Tanz bitten?“ fragte Stefan und reichte Sarah die Hand. Sarah nahm sie dankend an.
Die beiden tanzten 4-5 Songs mit einander, dabei kamen sie sich immer näher. Doch dann wurde ein langsamer Song gespielt und Stefan wollte Sarah in den Arm nehmen und sich im Takt von der Musik treiben lassen, doch sie zuckte verschreckt zurück.
„Nein, bitte nicht. Ich kann das nicht. Es tut mir leid“ sagte Sarah erschrocken, dreht sich um und lief von der Tanzfläche. Stefan stand verdattert da und fragte sich: Was hat sie nur? Ich wollte ihr doch nicht zunahe treten. Ich muss mich bei ihr entschuldigen.
Mit diesem Vorsatz machte Stefan sich auf die Suche nach Sarah.
Was hab ich nur getan? Wieso hab ich noch immer Angst? Das ist doch schon so lange her!
Er ist doch so süß, lieb und er strahlt so viel Vertrauen aus. Er hat so viel Wärme in seinen Augen. Wieso zucke ich da zurück?? Kein Wunder, dass ich einsam bin, wenn ich niemand an mich ran lasse. Wieso lasse ich nichts zu? Wie soll ich da je wieder glücklich werden? Das hat doch alles keinen Sinn mehr, dachte Sarah traurig, während sie in die Kirche lief. In der Kirche fiel sie auf die Knie und fragte laut: „Wieso? Wieso ist nichts mehr wie früher?“ Sarah schlug die Hände vors Gesicht und weinte.
Sie bemerkte Stefan nicht, der ihr gefolgt war und nun im Schatten der Tür stand und Sarah beobachtete.
Plötzlich berührte jemand Sarahs Schulter. Sie wirbelte herum und wich zurück, dabei schrie sie verzweifelt: „ Nein, bitte nicht. Fass mich nicht an, ich will nicht, tu mir nicht weh, bitte.“ Erst nach einem kurzen Moment bemerkte sie, dass Stefan sie berührt hatte und dass er nun erschrocken zurück wich.
„Ich …. ich will dir nicht weh tun.“ stammelte er vor Schreck.
„Es tut mir leid. Bitte fass mich nicht an. Ich ertrag das nicht. Es kommt nur alles wieder hoch, das will ich nicht. Ich will doch nur vergessen. Bitte lass mich alleine, bitte.“ Schoss es aus Sarah heraus. Sie wollte nur alleine sein mir ihrem Schmerz, ihr konnte ja doch niemand helfen.
Damals, vor 1 Jahr, wollten ihr auch alle helfen, doch niemand hat sie richtig verstanden. Sie haben alle nur den Kopf geschüttelt, als Sarah sagte dass sie diesem Mann, der ihr alles nahm, gegenüber treten und in die Augen schauen wolle. Doch Sarah antwortete darauf immer nur: „Der Mann hat mich vergewaltigt, wieso soll ich ihm dann nicht zeigen, dass er trotzdem keine Macht über mich hat?“ Sie hatte längst nicht so viel Mut, wie sie tat, doch sie hatte Angst wieder so verletzt zu werden, deshalb verschloss sie sich.
Dieser Mann hatte ihr alles genommen, ihre Lebenslust, ihre Würde, das Vertrauen in die Menschheit und auch ihre Jungfräulichkeit.
Nach einer Weile und einer Menge Zusprache von Mut, begann Sarah dann ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen. Sie hatte es nicht geschafft den Vorfall aus ihrem Gedächtnis zu streichen, aber sie wollte wenigstens nicht mehr so oft daran denken. Sarah fing wieder an sich mit Freunden zu treffen. Doch zu Berührungen war sie einfach noch nicht bereit. Sie wollte auch, dass niemand weiteres von der Vergewaltigung erfuhr. Sarah wollte einfach nicht mehr das Mitleid in den Augen der Menschen sehen.
Doch wie sollte sie Stefan von dieser Sache erzählen? Er war anders als die anderen. Sie hatte Vertrauen zu ihm, obwohl sie ihn nicht kannte. Sarah spürte, dass Stefan sie nicht verletzten wollte, aber trotzdem hatte sie Angst, sich ihm zu öffnen. Doch verlieren wollte Sarah Stefan auf keinen Fall, das wusste sie.
Was soll ich nur tun, dachte Sarah verzweifelt.

http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=26522 <---Teil II
 



 
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