Wenn die Jahre wechseln

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DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wir sind ja hier unter uns. Also, ich finde den Jahreswechsel zum Kotzen. Da ich jeden Tag die Jahre wechsle, brauche ich den heutigen Tag nicht. Den Satz "Ich wünsche Ihnen einen guten Jahreswechsel" kann ich echt nicht mehr hören. Ich wechsle ja jeden Tag. Die Farbe des Teints, so von rot nach weiß, die Kleidung, so von kleiner zu immer größer, und nachts wechsele ich die Räume, wenn mich die Schlaflosigkeit herumirren lässt.

Als sture Nuss lehne ich sämtliche ärztlichen Hilfsangebote ab. Schließlich hatten meine Großmütter auch keine Hilfe bei ihren Jahreswechseln. Also wird ihre Enkelin alles geduldig ertragen und sich nur hier Luft machen.

Zu allem Unglück bin ich mit einer gertenschlanken Schwägerin gesegnet, die bei jedem Telefonat spitz nachfragt, ob ich denn schon die Wechseljahre spüre. Sie selbst hätte damit ja gar nicht zu tun! Natürlich lüge ich schamlos und weise sämtliche Jahreswechsel weit von mir. Ich erzählt ihr auch nichts davon, dass ich heute keine rauschende Feier vorbereiten werde. Hab ja eh nichts zum Anziehen und nicht nur das ist ein Grund zum Heulen. Nein, ich werde mir ein Dinner for one machen, mich anschließend mit der Pralinenschachtel vor den Fernsehen knallen und Silvesterstadl gucken. Immer noch besser als fremde Leute zu beköstigen und am nächsten Morgen eine Million Gläser spülen zu müssen. Nein, ich wechsle irgendwann nur noch die Lagerstatt. Weshalb sollte ich die halbe Nacht aufbleiben, nur weil sich ein Datum ändert? Könnte ich ja jeden Abend Silvester feiern. Nee!

Aber Ihnen wünsche ich eine wunderbaren Jahreswechsel. Kommen Sie gut rein, worein auch immer.
 

HelenaSofie

Mitglied
Hallo Doc,

nicht wahr, du hast eine Vorratskammer voller interessanter
Geschichten. Du gehst hinein und suchst dir die passende aus.
Immer wieder gern gelesen, danke.

Ich grüße dich und wünsche dir für 2014 alles Gute

HelenaSofie
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Doc,

ich hätte es spannender gefunden, Du hättest das Wort "Wechseljahre" einfach ungenannt im Sprachraum der Geschichte weiter schweben lassen.

LG

Elke
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wir sind ja hier unter uns. Also, ich finde den Jahreswechsel zum Kotzen. Da ich jeden Tag die Jahre wechsle, brauche ich den heutigen Tag nicht. Den Satz "Ich wünsche Ihnen einen guten Jahreswechsel" kann ich echt nicht mehr hören. Ich wechsle ja jeden Tag. Die Farbe des Teints, so von rot nach weiß, die Kleidung, so von kleiner zu immer größer, und nachts wechsele ich die Räume, wenn mich die Schlaflosigkeit herumirren lässt.

Als sture Nuss lehne ich sämtliche ärztlichen Hilfsangebote ab. Schließlich hatten meine Großmütter auch keine Hilfe bei ihren Jahreswechseln. Also wird ihre Enkelin alles geduldig ertragen und sich nur hier Luft machen.

Zu allem Unglück bin ich mit einer gertenschlanken Schwägerin gesegnet, die bei jedem Telefonat spitz nachfragt, wie es mir in der Lebensnmitte ergeht. Ihr selbst geht es blenden. Natürlich lüge ich schamlos und weise sämtliche Jahreswechsel weit von mir. Ich erzählt ihr auch nichts davon, dass ich heute keine rauschende Feier vorbereiten werde. Hab ja eh nichts zum Anziehen und nicht nur das ist ein Grund zum Heulen. Nein, ich werde mir ein Dinner for one machen, mich anschließend mit der Pralinenschachtel vor den Fernsehen knallen und Silvesterstadl gucken. Immer noch besser als fremde Leute zu beköstigen und am nächsten Morgen eine Million Gläser spülen zu müssen. Nein, ich wechsle irgendwann nur noch die Lagerstatt. Weshalb sollte ich die halbe Nacht aufbleiben, nur weil sich ein Datum ändert? Könnte ich ja jeden Abend Silvester feiern. Nee!

Aber Ihnen wünsche ich eine wunderbaren Jahreswechsel. Kommen Sie gut rein, worein auch immer.
 
A

Architheutis

Gast
Juhu,

a little bit of textarbeit:

Da ich jeden [blue]Tag [/blue]die Jahre [blue]wechsle[/blue], brauche ich den heutigen Tag nicht. Den Satz "Ich wünsche Ihnen einen guten [blue]Jahreswechsel[/blue]" kann ich echt nicht mehr hören. Ich [blue]wechsle[/blue] ja jeden [blue]Tag[/blue].
Ich finds ein bissl zuviel hin und her. Es ist etwas unverständlich, was denn hier eigentlich noch gewechselt wird, der Tag oder das Jahr oder beides gleichzeitig. Wahrscheinlich bekomme ich jetzt auf die Ohren, da Frauen das doch sonnenklar ist... :)

Elkes Titelvorschlag gefällt mir.

Also wird ihre Enkelin alles geduldig ertragen und sich nur hier Luft machen.
Wir bitten darum! ;-)

Zum [strike]allem Ung[/strike]Glück bin ich mit einer gertenschlanken Schwägerin gesegnet, die bei jedem Telefonat spitz nachfragt, wie es mir in der Lebensnmitte ergeht.
Wir wäre es mit einem Schuß Ironie an dieser Stelle? Lockerte den Text mMn was auf.

Ihr selbst geht es blenden.
"blendend"

Ich erzählt ihr auch nichts davon,
"erzähle"

Nett erzählt, aber irgendwie...kolumnenhaft. Ich habe das Gefühl, Du lässt hier noch Potential liegen. Dein Prot ist sehr barsch, sehr direkt, kommt ohne Unschweife auf den Punkt. Vielleicht hätte ich mir einfach mehr Gemütswechsel gewünscht, als Unterstützung des Dilemmata.


Mein Fazit:
Man, bin ich froh, keine Frau zu sein. :)

Nette Idee, aber Du kannst es besser erzählen.

Lieben Gruß,
Archi
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wir sind ja hier unter uns. Also, ich finde den Jahreswechsel zum Kotzen. Da ich jeden Tag die Jahre wechsle, brauche ich den heutigen Tag nicht. Den Satz "Ich wünsche Ihnen einen guten Jahreswechsel" kann ich echt nicht mehr hören. Ich wechsle ja jeden Tag. Die Farbe des Teints, so von rot nach weiß, die Kleidung, so von kleiner zu immer größer, und nachts wechsele ich die Räume, wenn mich die Schlaflosigkeit herumirren lässt.

Als sture Nuss lehne ich sämtliche ärztlichen Hilfsangebote ab. Schließlich hatten meine Großmütter auch keine Hilfe bei ihren Jahreswechseln. Also wird ihre Enkelin alles geduldig ertragen und sich nur hier Luft machen.

Zum Glück bin ich mit einer gertenschlanken Schwägerin gesegnet, die bei jedem Telefonat spitz nachfragt, wie es mir in der Lebensnmitte ergeht. Ihr selbst geht es blendend. Natürlich lüge ich schamlos und weise sämtliche Jahreswechsel weit von mir. Ich erzähle ihr auch nichts davon, dass ich heute keine rauschende Feier vorbereiten werde. Hab ja eh nichts zum Anziehen und nicht nur das ist ein Grund zum Heulen. Nein, ich werde mir ein Dinner for one machen, mich anschließend mit der Pralinenschachtel vor den Fernsehen knallen und Silvesterstadl gucken. Immer noch besser als fremde Leute zu beköstigen und am nächsten Morgen eine Million Gläser spülen zu müssen. Nein, ich wechsle irgendwann nur noch die Lagerstatt. Weshalb sollte ich die halbe Nacht aufbleiben, nur weil sich ein Datum ändert? Könnte ich ja jeden Abend Silvester feiern. Nee!

Aber Ihnen wünsche ich eine wunderbaren Jahreswechsel. Kommen Sie gut rein, worein auch immer.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Archi,

Deine Korrekturvorschläge habe ich natürlich übernommen. Fehlende oder falsche Buchstaben gehen ja gar nicht!
Aber die Stelle
Da ich jeden Tag die Jahre wechsle, brauche ich den heutigen Tag nicht. Den Satz "Ich wünsche Ihnen einen guten Jahreswechsel" kann ich echt nicht mehr hören. Ich wechsle ja jeden Tag.
bleibt natürlich so, denn an welchem Tag werden Jahr UND Tag gewechselt?! Genau, nur am 31.12./1.1.
;-)

Das Ganze ist tatsächlich eine Kolumne, einfach runterzulesen, bevor man sich Silvester in Schale wirft (oder auch nicht). So hatte ich es im Sinn. Vor allem ging es mir um das Wortspiel Jahreswechsel/Wechseljahre.
Man könnte einen längeren Text daraus machen, stimmt, indem die Prot vor dem Kleiderschrank steht und ein längeres Selbstgespräch führt....vielleicht klappt das ja beim nächsten Jahreswechsel.


Man, bin ich froh, keine Frau zu sein. :)

Da schenke ich Dir aber noch ein n, denn Du bist bestimmt ein richtiger Mann.
;-)

Liebe Grüße, Doc
 



 
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