Wenn die Sonne scheint, dann bin ich glücklich

3,00 Stern(e) 1 Stimme

Nicki

Mitglied
Langsam, mit gesenktem Kopf, geht sie durch das große Gusseiserne Tor, Wort und Sprachlos. Ihre Schwester und die Mutter, die neben ihr her laufen, registriert sie gar nicht. Als ob sie eine tote, leere Hülle fortbewegen würde. Auf dem Platz, der gleich hinter dem Eingang liegt, konzentriert sie sich darauf die großen Pfützen zu umgehen, die der vorher niederprasselnde Platzregen hinterließ. Eigentlich kann sie es immer noch nicht fassen. Es kommt ihr vor, wie eine Szene in einem schlecht gedrehten Film. Der trübe, Wolkenverhangene Himmel passt zu ihrer Stimmung. Wie ferngesteuert bringen ihre Beine sie in die kleine kalte Kapelle, in der der Sarg aufgebahrt steht. Der Pfarrer, der gleich die Abschiedsrede halten wird, begrüßt die restliche Familie am Eingang mit einem festen Händedruck. Mit den Augen tastet sie jeden Winkel der Kapelle sorgfältig ab, und sie beginnt die Lampen an den Wänden zu zählen um sich von dem Tod, der vor ihr in der Kiste liegt, abzulenken. Sie empfindet den Gedanken unerträglich, auch irgendwann einmal in so einem engen Holzteil eingesperrt zu sein. Zusammen mit ihrer Klaustrophobie. Der Geistliche verschwindet in einem Hintereingang und sie fühlt immer noch die Erleichterung als sie erfuhr, dass durch die Gesetzesänderung nun doch ein Pfarrer, wenn auch Altkatholischer, die letzten Worte sprechen wird. Er war nicht sehr gläubig, so wie der Rest der Familie, doch ist einem irgendwie wohler wenn man weiß, dass er den Segen „von oben“ bekommt. Zumindest aber tröstet es die Hinterbliebenen, dass er eine Art Eintrittskarte durch das Tor ins ewige Leben erhält, auch wenn er Gottes Macht und Wille ausgetrickst hat. Er war kein Sonntagskind. Kein vom Glück Verfolgter. Wenigstens stand es ihm nun doch zu, gesegneter Erde übergeben zu werden. Ob man nun von Glück sprechen kann? Wenn man sich selbst richtet, hat man keine Rechte mehr. Man hat sich selbst Recht gegeben, indem man sich das Leben genommen hat. Das Letzte Recht, dass es für ihn noch gab. Mit dem letzten Blick ins Zugspitzensignal.

Diese bedrückende Stille ist kaum aushaltbar, zu ernst die Situation. Sie hat Angst laut los zu schluchzen. So, dass in Bächen die Tränen aus den Augen fließen und die Schultern vor Erregung zucken, weil man nicht mehr fähig ist tief ein- und auszuatmen. Wie gerne hätte sie gelacht. Mit ihm. Er lachte doch auch so gerne. Das klappern ihrer Absätze verhallte in der hohen Kuppel, unter der die letzte Ruhestätte aus Nussbaum stand. Vorsichtig strich sie über die Seite des glatten Holzes und roch an den roten und weißen Rosen die in der Mitte Platz gefunden hatten. Die rechte Hand platzierte sie genau dort, wo sich ihrer Vorstellung nach das Herz befinden müsste, und jetzt erst spürte sie die ersten Tränen langsam von ihren Wangen tropfen. Die Frage nach dem Warum wird immer bestehen, doch es liegt soviel Unerklärliches dazwischen, dass es einfach nicht zu verstehen sein wird. Irgendwo hätte sich bestimmt ein Ausweg finden lassen. Oder nicht? Das quietschen der Flügeltüre reißt sie aus ihren Gedanken. Schnell wischt sie sich verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln. Die Bestattungsangestellten tragen Gestelle in den Raum, und stellen sie neben dem Sarg ab. Darauf hängen sie die, von den nächsten Verwandten gebrachten, Trauerkränze. Blumenspenden anderer, finden vor den Stufen am Boden Platz. Der Organist beginnt einen jugendlichen Pop-Song anzuspielen. Das Zeichen, die draußen wartenden Trauergäste in den Raum zu bitten. Wenn sie sich nicht gerade auf dem Begräbnis ihres Bruders befinden würde, könnte sie sich für die Musik sogar begeistern. Mutlos dreht sie ihren Stimmungsring, der sich seit einigen Wochen überhaupt nicht mehr dazu bewegen lässt, sich in eine andere Farbe zu verwandeln. Er bleibt schwarz. Wahrscheinlich ist er auch kaputtgegangen. So wie ihr Bruder. Und so wie sie selbst, in diesen Moment, den Rest von ihrem Herzen fühlt. Kaputt.

Von der Feier bekommt sie nicht allzu viel mit. Ihre Gedanken galoppieren wild mit ihr davon. Tief in ihr inneres. Wortfetzen drängen sich manchmal bis in ihr Gehirn vor. Der Geistliche spricht, als hätte er ihn persönlich gekannt. Ihn, seine Vorlieben, oder worüber er sich gefreut hat oder auch den Kopf zerbrochen. Aber dass er viel zu jung zum sterben war, das merkte er noch an. Hat er etwa gewusst, dass er Pistazieneis geliebt hat? Tintenfisch und Spinat gehasst? Oder dass er der größte Madonna und Starwars-Fan war? Nichts von alldem hat er gewusst. Ein quietschen stört nur kurz die Rede und eine schmale Gestalt drängt sich durch die Flügeln der Schwingtüre. „Typisch Doris“, würde er jetzt sagen „kommt immer zu spät“. Und genau dasselbe denke ich.

Die Musik verstummt, und die Glocken begleiten läutend den Trauerzug. Es heißt nicht umsonst „der schwerste Gang des Lebens“, wenn man einem Sarg folgen muss, in dem ein geliebter Mensch zur letzten Ruhestätte getragen wird. Die Beine wiegen schwer wie Blei und jeder Schritt ist eine einzige Qual. Man möchte schluchzen, toben und schreien, um sich schlagen und ganz laut „Warum?“ in die Weite des Himmels schreien. Und sich dabei auf den Nächsten in der Reihe stützen, weil es manchmal den Anschein hat, dass einem gleich die Ohnmacht überfällt. Tausend Gedanken schießen ins Gehirn. Worte, die ihr einst der Religionslehrer nahe gebracht hat, als sie noch ein kleines Mädchen mit Zöpfen war. Dass Selbstmord Sünde ist, und man nicht „in den Himmel“ kommt. Was, wenn er tatsächlich nicht den Frieden findet, den er sich doch so sehr gewünscht und mit dieser Tat auch provoziert hat? Was, wenn er Unrecht hatte, und nun doch nicht dort ist, wo er so gerne sein wollte? Was, wenn sein Traum nun doch nicht in Erfüllung geht? Und was, wenn er dort nicht glücklich ist? „Mach Dir nicht immer so viele Sorgen“, hört sie in ihrem inneren. Das hat er erst vor kurzem auch noch zu ihr gesagt, wie so oft.

Ein Friedhofsmitarbeiter reicht ihr die kleine Erdschaufel und sie hört den Geistlichen „Asche zu Asche, Staub zu Staub“ sagen. Sie gibt die Schaufel unbenutzt zurück, zu hart kommt ihr der Aufschlag der feuchten Erde vor. Stattdessen haucht sie der weißen Rose einen sanften Kuss auf die zarten Blätter, riecht ein letztes Mal an ihren Blüten und wirft sie in das freigeschaufelte Loch, genau auf den Sargdeckel. Ihr Blick wandert Richtung Himmel, als ob sie krampfhaft versucht da draußen irgendwo sein Gesicht zu entdecken. Plötzlich sieht sie einen Sonnenstrahl, der sich langsam und mit Mühe durch die Wolkendecke kämpft. Als sie den Steg verlässt, um anderen Platz zu machen, steht sie inmitten eines Kreises von hellen Sonnenstrahlen. Ihr Ring, den sie immer noch am Finger hin und her dreht, wie es ihre Gewohnheit ist, strahlt in dem hellsten Blau, in dem er es noch nie getan hat. Mit diesem Blick erinnert sie sich an den Satz, den er irgendwann einmal gesagt hat:

„Wenn die Sonne scheint, dann bin ich glücklich!“
 
A

Abendsternchen

Gast
Liebe(r) Nicki,

... Deine Geschichte hat sehr viele nachdenkliche und ernste Bilder in sich vereint. Dennoch schreibst Du anschaulich und nachvollziehbar, machst keine Sprünge in den Gedanken und im Ablauf.
Einige Anmerkungen meinerseits:



Langsam, mit gesenktem Kopf, geht sie durch das große Gusseiserne Tor, Wort und Sprachlos. --> gusseisern, wort- und sprachlos (klein schreiben)
--> den Satz könntest Du generell stimmungsvoller schreiben:
Langsam geht sie durch das gusseiserne Tor. Den Kopf hält sie gesenkt. Kein Wort kommt über ihre (bebenden) Lippen.


Ihre Schwester und die Mutter, die neben ihr her laufen, registriert sie gar nicht. Als ob sie eine tote, leere Hülle fortbewegen würde.

--> Vorschlag: "Ihre Schwester und Mutter neben sich registriert sie gar nicht. Ihr ist, als ob ihr Körper eine leere, tote Hülle sei, der sich willenlos fortbewegt.


Auf dem Platz, der gleich hinter dem Eingang liegt, konzentriert sie sich darauf --> Komma,

die großen Pfützen zu umgehen, die der vorher niederprasselnde Platzregen hinterließ. Eigentlich kann sie es immer noch nicht fassen.
--> Eigentlich? Dieses Wort würde ich streichen. Es macht diese Unglaubwürdigkeit zunichte.


Es kommt ihr vor, wie eine Szene in einem schlecht gedrehten Film. Der trübe, Wolkenverhangene
--> klein schreiben

Himmel passt zu ihrer Stimmung. Wie ferngesteuert bringen ihre Beine sie in die kleine kalte Kapelle, in der der Sarg aufgebahrt steht.
--> "in der aufgebahrt der Sarg steht.

Der Pfarrer, der gleich die Abschiedsrede halten wird, begrüßt die restliche Familie am Eingang mit einem festen Händedruck. Mit den Augen tastet sie jeden Winkel der Kapelle sorgfältig ab, und sie beginnt die Lampen an den Wänden zu zählen um sich von dem Tod, der vor ihr in der Kiste liegt, abzulenken.
--> "Kiste" klingt ein wenig hart, sonst ist die Formulierung hier gut.


Sie empfindet den Gedanken unerträglich, auch irgendwann einmal in so einem engen Holzteil eingesperrt zu sein.
--> guter Gedanke

Zusammen mit ihrer Klaustrophobie. Der Geistliche verschwindet in einem Hintereingang und sie fühlt immer noch die Erleichterung als sie erfuhr, dass durch die Gesetzesänderung nun doch ein Pfarrer, wenn auch Altkatholischer--> klein schreiben
, die letzten Worte sprechen wird. Er war nicht sehr gläubig
-->( er war nicht sehr gläubig gewesen = Plusquamperfekt

, so wie der Rest der Familie, doch ist einem irgendwie wohler wenn man weiß, dass er den Segen „von oben“ bekommt.
--> *lächel* nett formuliert, sehr kindlich, wie eben diese Betrachtungsweise sein soll, gefällt mir gut.


Zumindest aber tröstet es die Hinterbliebenen, dass er eine Art Eintrittskarte durch das Tor ins ewige Leben erhält, auch wenn er Gottes Macht und Wille ausgetrickst hat. Er war kein Sonntagskind. Kein vom Glück Verfolgter. Wenigstens stand es ihm nun doch zu, gesegneter Erde übergeben zu werden. Ob man nun von Glück sprechen kann? Wenn man sich selbst richtet, hat man keine Rechte mehr. Man hat sich selbst Recht gegeben, indem man sich das Leben genommen hat.
--> hier verwendest Du sehr oft "man", vielleicht kannst Du das ja noch ein wenig ausfeilen.

Das Letzte Recht, dass es für ihn noch gab. Mit dem letzten Blick ins Zugspitzensignal.

Diese bedrückende Stille ist kaum aushaltbar,
--> Stell den Druck ruhig auch sprachlich dar: "Die Stille ist erdrückend. Kaum auszuhalten sind die ernsten Gesichter, die schwer lastende Atmosphäre..."

zu ernst die Situation. Sie hat Angst laut los zu schluchzen. So, dass in Bächen die Tränen aus den Augen fließen und die Schultern vor Erregung zucken, weil man nicht mehr fähig
--> Komma,

ist tief ein- und auszuatmen. Wie gerne hätte sie gelacht. Mit ihm. Er lachte doch auch so gerne. Das klappern --> groß schreiben
ihrer Absätze verhallte in der hohen Kuppel, unter der die letzte Ruhestätte aus Nussbaum stand. Vorsichtig strich sie über die Seite des glatten Holzes und roch an den roten und weißen Rosen die in der Mitte Platz gefunden hatten. Die rechte Hand platzierte sie genau dort, wo sich ihrer Vorstellung nach das Herz befinden müsste,
--> hast Du schon einmal einen aufgebahrten Sarg gesehen? Meist liegen auch schon im "Leichenhaus" Blumen darauf. Dann kann man die Hände nur noch schlecht auf das Holz selbst legen. Es sei denn, Du schreibst, dass sie vorsichtig die Schärpe des Blumenstrausses beiseite schiebt. Dann wäre auch das Bild etwas lebendiger inmitten all der Toten.

und jetzt erst spürte sie die ersten Tränen langsam von ihren Wangen tropfen.
--> über ihre Wangen laufen

Die Frage nach dem Warum wird immer bestehen, doch es liegt soviel Unerklärliches dazwischen, dass es einfach nicht zu verstehen sein wird. Irgendwo hätte sich bestimmt ein Ausweg finden lassen. Oder nicht?
--> diese quälenden Fragen kannst Du gut noch ein wenig ausbauen. Stell die Verzweiflung dar, sie ist ja die Überlebende, sie hätte ihm vielleicht helfen können... drück das ruhig noch ein wenig aus.

Das quietschen --> Quietschen

der Flügeltüre reißt sie aus ihren Gedanken. Schnell wischt sie sich verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln. Die Bestattungsangestellten tragen Gestelle in den Raum, und stellen sie neben dem Sarg ab. Darauf hängen sie die, von den nächsten Verwandten gebrachten, Trauerkränze. Blumenspenden anderer, finden vor den Stufen am Boden Platz. Der Organist beginnt einen jugendlichen Pop-Song anzuspielen. Das Zeichen, die draußen wartenden Trauergäste in den Raum zu bitten. Wenn sie sich nicht gerade auf dem Begräbnis ihres Bruders befinden würde, könnte sie sich für die Musik sogar begeistern. Mutlos
--> "niedergeschlagen" würde mir hier fast besser gefallen.

dreht sie ihren Stimmungsring, der sich seit einigen Wochen überhaupt nicht mehr dazu bewegen lässt, sich in eine andere Farbe zu verwandeln. Er bleibt schwarz. Wahrscheinlich ist er auch kaputtgegangen. So wie ihr Bruder. Und so wie sie selbst, in diesen
-> dieseM Moment, den Rest von ihrem Herzen fühlt. Kaputt.
--> das Wort "tot" würde sich hier besser machen, meinst Du nicht?

Von der Feier
--> Beerdigungsfeier/Begräbniszeremonie

bekommt sie nicht allzu viel mit. Ihre Gedanken galoppieren wild mit ihr davon. Tief in ihr inneres. --> Inneres

Wortfetzen drängen sich manchmal bis in ihr Gehirn vor.
--> Welche? Lass ruhig einen Dialog einfließen. Der Pfarrer könnte den Bruder loben... auf das Du dann später eingehst.

Der Geistliche spricht, als hätte er ihn persönlich gekannt. Ihn, seine Vorlieben, oder worüber er sich gefreut hat oder auch den Kopf zerbrochen. Aber dass er viel zu jung zum sterben war, das merkte er noch an. Hat er etwa gewusst, dass er Pistazieneis geliebt hat? Tintenfisch und Spinat gehasst? Oder dass er der größte Madonna und Starwars-Fan war? Nichts von alldem hat er gewusst. Ein quietschen --> Quietschen

stört nur kurz die Rede und eine schmale Gestalt drängt sich durch die Flügeln der Schwingtüre. „Typisch Doris“, würde er jetzt sagen „kommt immer zu spät“. Und genau dasselbe denke ich.

--> Du könntest schreiben, dass Dir ist, als würdest Du seine Stimme hören... dann kannst Du Dir das "dasselbe denke ich" sparen.

Die Musik verstummt, und die Glocken begleiten läutend den Trauerzug. Es heißt nicht umsonst „der schwerste Gang des Lebens“, wenn man einem Sarg folgen muss, in dem ein geliebter Mensch zur letzten Ruhestätte getragen wird.

--> wie wahr!

Die Beine wiegen schwer wie Blei und jeder Schritt ist eine einzige Qual. Man möchte schluchzen, toben und schreien, um sich schlagen und ganz laut „Warum?“ in die Weite des Himmels schreien.
--> "rufen"-- schreien hast Du sonst 2x

Und sich dabei auf den Nächsten in der Reihe stützen, weil es manchmal den Anschein hat, dass einem
--> einen
gleich die Ohnmacht überfällt. Tausend Gedanken schießen ins Gehirn. Worte, die ihr einst der Religionslehrer nahe gebracht hat, als sie noch ein kleines Mädchen mit Zöpfen war. Dass Selbstmord Sünde ist,
--> "sei" anstelle von "ist"
und man nicht „in den Himmel“ kommt. Was, wenn er tatsächlich nicht den Frieden findet, den er sich doch so sehr gewünscht und mit dieser Tat auch provoziert hat?
--> "Provoziert"--- finde ich hier nicht so ganz passend. Er hat ihn sich gewünscht, er hat ihn gesucht, er hat ihn für sich realisiert... nun hoffst Du, dass er ihn auch tatsächlich gefunden hat.

Was, wenn er Unrecht hatte, und nun doch nicht dort ist, wo er so gerne sein wollte? Was, wenn sein Traum nun doch nicht in Erfüllung geht? Und was, wenn er dort nicht glücklich ist? „Mach Dir nicht immer so viele Sorgen“, hört sie (ihn) in ihrem inneren. --> Inneren

Das hat er erst vor kurzem auch noch zu ihr gesagt, wie so oft.--> "wieder so ein Zitat von ihm, das ihr immer Mut gemacht hatte..."

Ein Friedhofsmitarbeiter reicht ihr die kleine Erdschaufel und sie hört den Geistlichen „Asche zu Asche, Staub zu Staub“ sagen. Sie gibt die Schaufel unbenutzt zurück, zu hart kommt ihr der Aufschlag der feuchten Erde vor. Stattdessen haucht sie der weißen Rose einen sanften Kuss auf die zarten Blätter, riecht ein letztes Mal an ihren Blüten und wirft sie in das freigeschaufelte Loch, genau auf den Sargdeckel. Ihr Blick wandert Richtung Himmel, als ob sie krampfhaft versucht da draußen irgendwo sein Gesicht zu entdecken. Plötzlich sieht sie einen Sonnenstrahl, der sich langsam und mit Mühe durch die Wolkendecke kämpft. Als sie den Steg verlässt, um anderen Platz zu machen, steht sie inmitten eines Kreises von hellen Sonnenstrahlen. Ihr Ring, den sie immer noch am Finger hin und her dreht, wie es ihre Gewohnheit ist,
--> den sie aus alter Gewohnheit noch immer hin und her dreht (der Finger ist überflüssig)
strahlt in dem hellsten Blau, in dem er es noch nie getan hat.
--> wie sie es noch nie gesehen hat. Der Ring "tut" das ja nicht von selbst, es ist eine Reaktion auf Wärme...

Mit diesem Blick erinnert sie sich an den Satz, den er irgendwann einmal gesagt hat:

--> Vorschlag: Dieses mit Licht/Sonne geflutete Bild erinnert sie an den letzten Satz, den sie von ihm gehört hat:

„Wenn die Sonne scheint, dann bin ich glücklich!“


So, liebe Nicki,

ich hoffe, ich konnte Dir ein klein wenig weiterhelfen mit meinen Anregungen, verstehe sie als Vorschläge und nur als das. Wünsche Dir einen schönen Abend

einen lieben Gruß
Abendsternchen
 

Nicki

Mitglied
Liebes Abendsternchen!

Wow.. Danke! Da sind ganz schön viele Fehler drin, die mir gar nicht aufgefallen sind! :) Ich Danke Dir jedenfalls für Deine Vorschläge und Korrekturen. Sind tatsächlich viel schönere Formulierungen als meine ursprünglichen dabei. Werde mich gleich morgen dran machen, das zu verbessern.

Aber eines möchte ich noch anmerken: Dieses Blumengebinde auf dem Sarg, war nur ein ganz kleines, und es war noch genug Platz um die Hand auf den Sarg zu legen.

Ich denke ich kann einiges mit Deinen Anregungen anfangen :)

Nicki

[liebE, also weiblich ;)]
 
A

Abendsternchen

Gast
ein Tag, der mit einem Lächeln beginnt, hat schon gewonnen.


Liebe Nicki,

dass Du diesen Gang gehen musstest, schmerzt mich, denn niemandem wünsche ich, das erleben zu müssen.
Daher hast Du eine sehr gute Möglichkeit gewählt, um Deine Gedanken "loszuwerden" oder einfach nur mitzuteilen.
Freut mich, wenn ich Dir ein klein wenig helfen konnte.

wünsch Dir einen wunderschönen Tag
mit einem Lächeln

lieben Gruß
Abendsternchen
 

Nicki

Mitglied
:) Danke.. ist schon lange her.. sonst hätte ich eh nicht darüber schreiben können.

Wünsche ebenfalls einen schönen Tag
 
H

hoover

Gast
Jojo, da hat dir das Abendsternchen einen guten Dienst erwiesen. ;)

Hi Nicki,
da ist schon viel gesagt worden, viel gutes, denk ich. Jetzt hab ich leider (oder Gott-sei-Dank? ;-)) kein Lektoratstool in der Tasche, vielleicht bringt es dir aber ohne "Lektorat" mehr.
Viel ist es nicht, nur, dass einige Stellen etwas schwer zu lesen sind. Es ist gelegentlich etwas umständlich, aber insgesamt hab ich gefühlt, wie du langsam die Atmosphäre aufbaust und dann ruhig weitererzählst. Stellenweise ziemlich einfühlsam auch beschrieben, also mir hats gefallen. Auf jeden Fall, auch wenn ich finde, dass der Text etwas zu lang geraten ist.
Soweit sogut.

Grüßle
hoover
 



 
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