Wenn ich dich suche

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S

Stoffel

Gast

Wenn ich dich suche


Manchmal
auf meinen Wegen,
wenn der Wind
leis in den Bäumen rauscht,
höre ich dein Flüstern -
dann suche ich dich
in Ästen und vollen Blättern.

Ich träume
meinen Händen hinterher,
wenn sie streicheln,
über ausgediente Linnen -
wie kleine Kinder
die nach dem Regenbogen greifen.

Oft suche ich
deinen zarten Mund,
den Geruch auf meinen Kissen -
und reibe mir mein Herz
ganz wund daran.

Und der Wind trägt
meine Sehnsucht sacht zu dir,
in weit entfernte Näh.
Doch dreht er sich -
vernehme ich nur wehe Stille.








 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Stoffel,

eben wollte ich das Gedicht insgesamt loben, da kam die letzte Zeile. Die passt nicht recht von Rhythmus und Intonation zu dem ganzen Rest. Ich kann es zumindest nicht gut sprechen.

Hast du einen guten Grund für diese Zeile? Sonst suche bitte eine andere Lösung.

Liebe Grüße von Bernd
 
Auch ich...

Auch ich ... blieb an deiner letzten Zeile hängen - und hielt den Atem an - verstehend und berührt.

Die vorhergehende Anmerkung trifft gut. Eine kleine Änderung muss sein. Und es ist auch sicher nur ein ganz kleiner Griff - dann fließt es.
Der Inhalt stimmt gerade dort schon wirklich gut.

Einige Bilder lassen mich noch verwundert verharren:
"Ich träume
meinen Händen hinterher
wenn sie..."

In meinem Bild würden die Träume die Hände eher sehnsüchíg "begleiten", wennn sie ...

und, ..."erkennt" man sein Bild nicht vor lauter Sehnsucht in den abwegigsten Dingen, in denen man es nie "suchen" würde?

Aber eigentlich mag sich solche Übergriffe in meine Gefühle selbst gar nicht. Du hast es so geschrieben - also haben deine Gefühle dir in dieser Weise die Hand geführt.

Nur die letzte Zeile. Die sollte aus einem Guss bestehen. Und das kostet dich nur einen Blick, ganz sicher.
Liebe Grüße
Kerstin
 
S

Stoffel

Gast
*seufz*

*smile*

Lieber bernd,liebe Kerstin...
die letzte...ja..
die hat mir, heut heimgekommen, Abstand gewonnen..IMMER NOCH Kopfzerbrechen gemacht.

"Händen hinterher träumen"
Nun, wenn ich im Wasser etwas mache, ob abwaschen,oder Pflanzen aus dem garten die Läuse abwasche..etc...dann sehe ich meinen zu..verliere mich in Gedanken..
Ich bügel Wäsche, Bettwäsche...das Bügeleisen fährt,fast automatisch hin und her,ich streiche darüber glatt...
etc..
so entstand das...

Die letzte Zeile.*seufz*
Tja.
Irgendwann mal vielleicht fühlt man sich "am Ende".
Immer auf der Suche, viel gearbeitet, an sich. Der Wunsch das Gegenüber wieder-zufinden. Und sei es zu DIESEM Zeitpunkt,an dem man sich selbst..."am Ende" fühlt?:)

Viele haben gesagt: "Ich erkläremeine Gedichte nicht."
Das hab ich mal geglaubt.#Heute denke,wenn man verstanden werden möchte,MUSS man ein wenig was erklären.

Ich danke Euch beiden herzlich
lG
Susanne
 
K

Klopfstock

Gast
Liebe Stoffeline,
Du weißt es schon - ich finde dieses Gedicht einfach wunderbar und ich stehe zu meiner Begeisterung.
Ich persönlich habe mit dem Ende weder Probleme vom Inhalt
noch von der Melodie oder vom Rhythmus.
Du könntest allerdings nach dem Wort Ende einen kleinen
Gedankenstrich setzen - dann macht man bein Lesen
eine kleine Pause, und somit kann man es gut sprechen.
Das wäre so meine Meinung.
Aber dieses Gedicht berührt mich so, daß
ich statt einer 9 zu einer 10 aushole und die vergebe
auch ich, die ich sonst schnell begeistert bin, auch nur selten.

Dir einen schönen Abend
und ganz liebe Grüße
von Klopfstock

Bin Begeistert;) echt!!!
 
H

hazweio

Gast
Hallo Stoffel!
Es ist schon so, die lezte Zeile - es stockt etwas :)
Und sonst -es ist eine Freude dies zu Lesen auch von mir eine 10.
LG Lothar
 
S

Stoffel

Gast
Holla...

Ihr haut mich aus den Puschen, ehrlich:)

Also..die letzte Zeile ist auch für MICH...ein Dilemma.

Worum gehst da?
Ich bin am Ende..und täte gern an diesem "ihn" finden...

Ich hab was verändert. Ich komme mir vor wie ein Biber, der unbedingt danoch son Baumstumpf abnagen muss, der sich dann querlegt, damit das Wasser aufhört zu fliesssen...
sorry, blöder Vergleich.

Ich hätts gern echt "rund" und mir die Punkte,wenn Ihr schon so spendabel seid, verdienen.

Ok..wenn dasnich gut ist, denk ich weiter nach.:)

Danke
Hab mich sehr gefreut.

lG
Sanne
 
S

Stoffel

Gast
Huhu...

schnell noch...

Danke Bernd.:)

Wie ist es denn mit:

"Und wünsch meine Suche
wäre am Ende,
(an dem )wo ich lang(e) schon bin."

Gute Nacht
lG
Stoffel
 
nabend, stoffel

ich hänge mich lothar an.
viel liebe steckt drin. der letze satz spricht vom schmerz und von kraftlosigkeit.das kommt dann etwas unerwartet. vielleicht reicht es auch nur eine leerzeile als deutliche pause zum letzten satz einzu bauen.
ansonsten sehr, sehr schöne bilder... und einen gut gewählter sprachstil.
ganz lieben gruß heike
 

Vivi

Mitglied
Hallo liebe Sanne !

Wie wäre es, wenn Du schon unbedingt ändern möchtest, mit:
wo ich lange schon bin.
Aber wie Klopfstock schon schrieb, ein Gedankenstrich tut es auch.
Gruß Viola
 
S

Sandra

Gast
Hallo Stoffelline,

es tut mir Leid, ich habe keine Idee. Die ganze Zeit grübel ich schon und werde auch weiterhin noch darüber nachdenken, aber das Ende gefällt mir vom Wortklang und auch vom Inhalt nicht. Komme ich an diese Stelle weiß ich wie die Prot. sich fühlt und wüsste ich es nicht, würde etwas in deinem Gedicht fehlen (was nicht so ist). Mir persönlich reicht es völlig, würdest du den letzten Satz einfach weglassen. Hoffe, ich verunsicher dich nicht total. Du weißt, dem Autor gehört das Werk ;)

LG
Sandra
 
K

Klopfstock

Gast
Wenn Du es schon ändern willst, wie wär's

"und wünsche
meine Suche
wäre am Ende -

wie ich


nur so ein Gedanke;)
LG Klopfstock:)
 

MH

Mitglied
hallo stoffel,

ein sehr gelungener text mit schönen, leicht verzauberten bildern aus der alltagswelt, mit viel fluss und melodie und einem klaren, nachvollziehbaren inhalt.
doch auch ich bin hängengeblieben, zunächst am wort "linnen", das ich leider nicht verstehe, dann an der letzten strophe.

Mein Blick verliert
sich an der Gartenblume
in der ich dein Gesicht vermute.
Dann lächel ich
und summe wie eine Biene
alte Lieder der Erinnerung
und wünsche meine Suche
wäre am Ende
wo lang schon ich bin.

mit stört zunächst ein wenig die gartenblume. die ist so wenig konkret, ein platzhalter für irgendwas, die einzige stelle im gedicht, die meiner meinung nach in diesem sinne bereinigt gehört - welche blume, warum grad die usw.?
und dann, du weisst schon, das ende. ich kenne die urform nicht, den kommentaren folgenden vermute ich, es handelt sich bereits um eine überarbeitete version. diesem wunderbaren text solltest du mit einem entsprechenden ende würdigen. "wo lang schon ich bin" klingt für sich allein gelesen zunächst mal wie ein übersetzungsfehler.
um nicht nur zu kritisieren, ein spontaner versuch meinerseits:

und wünsche meine Suche
wäre schon am Ende -
wo ich seit langem bin.


mfgMH
 
V

vexierbild

Gast
hallo

Liebe Stoffel,

müsste es nicht heißen statt "als höre ich dich flüstern"? "als hörte ich dich flüstern??

Und in der letzten Zeile gefiel mir "lange" statt "lang" besser.

Das war schon alles an Verbesserungsvorschlägen. Das Gedicht gefällt mir sonst ausgesprochen gut, manches klingt zwar irgendwie schon vertraut, aber vielleicht nur, weil wir dieselben Gedankengänge haben? Meinen Händen träum ich manchmal beim Gitarrespielen nach, ohne lange bei ihnen zu verweilen. Den Wolken träume ich schon länger nach..aber das kann man in keinem Gedicht mehr bringen.

Schöne Grüße

Heri
 
*lach*

"..aus den Puschen" ???? *grien*
Das ist stark!

Wieder bin ich mit Bernd einig. Kein Verkünsteln. Viiiieeel besser und flüssiger.

Ich wusste doch, dass es dich nur noch einen kleinen Griff kostet.

Ganz liebe Grüße
Kerstin
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, MH,
Linnen=Leinen und es bedeutet hier wohl Bettzeug,
Laken etc.....
An "der Gartenblume" würde ich nicht stolpern, weil
in diesem Moment, in dem die Protagonistin in ihren
Gedanken von dieser zu suchenden Person besessen ist, verliert der Charakter der einzelnen Blume an Bedeutung - ich denke in solchen Momenten ist es nur irgendeine Blume und in dieser sieht sie eh nur wieder dieses gesuchte Gesicht. An "einer Gartenblume" wäre vielleicht besser, weil es veralgemeinert.
Übrigens, Dein Vorschlag:
"wo ich seit langem bin" klingt auf jeden Fall
besser - wenn es denn schon solch ein langes Ende sein muß.
Letztendlich hat die Autorin das letzte Wort
und sie wird schon das Richtige finden;)

Allen liebe Grüße
Klopfstock:)
 
S

Stoffel

Gast
guten Morgen,

ich habe jetzt Kleinigkeiten verändert. Wie ich sehe, sind es gerade gerade die wohl, auf die es ankommt.

"hörte" und "einer Gartenblume" hatte ich in der Urfassung,glaube ich.*grübel*

Ja, der Schluss war wichtig, denke, nun müsste er so ok sein.

Klopfstock hat das mit den "Linnen" schon geklärt, danke. Ist ein alter Ausdruck, dachte ich könnte ihn dennoch mal einbauen?
"Laken" hört sich so ruppig an, finde ich. "Leinen" könnte ich auch nehmen.hm..

Ich bedanke mich ganz herzlich für Eure Gedanken und Hilfe dazu. Dieses Gedicht bedeutet mir eine Menge.

Danke
lG
Stoffel
 
M

megan

Gast
hallo stoffel
ganz wunderbar, wie schon viele sagten, das ende, lass es ein ende sein, hier -finde ich- passt inhalt zur form durch einen bruch.
lg meg
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Megan,

danke Dir.

Ich wusste nun nicht, ob es störend ist, wegen den zwei 5-Zeilern, sonst sinds ja sieben.

Schönen Tag
lG
Stoffel
 



 
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