Ich danke
Liebe loona,
ich freu mich immer riesig, wenn ich merke, dass sich Leute mit meinen Texten befassen! - Aber welcher Schreibknecht tut das nicht?!
Ja, dass ich wenig "greifbares" produziere könnte zum einen damit zusammenhängen, dass ich nicht ( so war es zumindest früher) widerstehen konnte, vielleicht noch eine Sinneswendung reinzubringen, noch einen Gang ins Labyrinth. Hat z.T. dazu geführt, dass ich Sachen geschrieben habe, die zwar gut klangen und schöne Bilder hatten, aber irgendwie nur eine Ansammlung von hübschen Wortkristallen waren, die ich in einem bestimmten Zeitraum gesammelt hatte. Ich wußte zwar, wie dies und das mit meinem Leben zusammenhing, aber außer mir eigentlich niemand, so dass der Leser total auf weiter Flur alleingelassen war. Tja, war mir eigentlich auch egal, denn eine "konkrete" Botschaft oder Konzept hatte ich nicht. Einfach das Lebensgefühl eines Zeitraums (ob echt oder heraufbeschworen) darzustellen, war damals mein äh...Ding/Metier/meine Methode. (Ziel wäre nicht richtig). Vielleicht habe ich mich auch ein wenig hinter den Worten versteckt, es war so neu und ungewohnt, dass ich das wirklich exzessiv betrieben habe.
Bei "Ultraviolett" ist die Sache ein wenig anders, wenn nicht total. Zum ersten Mal in meinem geistigen Leben, dass eher als rast- und ziellos bis zersplittert zu beschreiben wäre, habe ich so etwas wie ein Konzept, dass mich jetzt schon seit fast einem Monat beschäftigt und das ich ausbauen möchte. *hui!* Von daher ist UV etwas besonderes für mich, auch weil ich vorhabe, dem ganzen noch mit Prosa mehr Materie zu geben. (Ich hätte ja nie gedacht, dass ich je mein Borchert-Küchenuhr-Zerinterpretations-Trauma aus der 10.Klasse je verdaue, dass mir jahrelang jegliche Lust, jemals Prosa von mir zu geben dadurch verleidet hat, dass ich immer die Stimme meines damaligen Deutschlehrers im Ohr hatte, der im voraus schon alles, was ich schreibe, auseinandernimmt...irgendwann kann man dann nicht mehr authentisch schreiben)
Aber jetzt...ne, ich hab wirklich das Gefühl, dass da noch was dazwischen gehört, eigentlich das, was ich erleb(t)e, denn manchmal ist das Leben eine Offenbarung seiner selbst, und zwar so sehr, dass es einfach genügt, nur zu schreiben, was man sah. So nahm UV seinen Anfang darin, dass ich eben im "Bergwerk" auf der Treppe sitzend, im UV-Licht das Weiß aufleuchten sah. Und plötzlich war alles klar...
Aber diese Ungreifbarkeit, "Surrealität", wie du sagtest, stört hier, glaube ich, nicht mal, sie doch ein Teil dieser "Ultraviolenz", exzessiver Immaterialität.
Ich werde es weiter verfolgen, so gut ich kann. - Schaun wir mal, was draus wird...
Liebe Grüße
Khalidah