Wer weiß? (gelöscht)

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Architheutis

Gast
Hallo rogathe,
Wer weiß, woran Amöben sich erfreuen?
Wer weiß, womit Insekten sich zerstreuen?
Schon klar, dass du hier rethorische Fragen als Stilmittel aufbietest. Aber ich bin zu naturwissenschaftlich geprägt, um da mitzugehen. Weder Einzeller, noch Insekten können das ein oder andere. Ich verstehe die Zeilen auch nicht im Kontext zum Rest.

wenn Glaube nur der eig'nen Wahrheit dient?
Wenn Macht dem Eigennutz die Wege schient?
Schön philosophisch. :)

Soll heissen, du hättest die Antworten auf die "Wer weiß-Fragen"? Es fehlt mir hier ein -zumindest angedeutes- "ich weiß nur, dass...".

Ich weiß, dass man wen an die Waffe zwingt
.
.
.
Wer glaubt, dass so wer eine Schöpfung krönt,
hat sie verhöhnt!
Mit den Zeilen habe ich so meine Probleme.

Vorschlag:

"Ich weiß, dass man auch an die Waffen zwingt"

"Wer glaubt, dass man so eine Schöpfung krönt,
Der glaubt nicht - der hat sie verhöhnt!"


Klingt jetzt auch nicht berauschend. Du hast aber in deinen letzten Zeilen eine Anklage an "den Schöpfer" gerichtet. Die Zeilen davor nehmen jedoch stets den Menschen in die Pflicht dessen, was du beschreibst. Einmal ist der Mensch schuld an dem Elend auf der Welt, mal der Schöpfer. Wer denn nun?

Das Problem hätte mein Vorschlag wenigstens in dieser Hinsicht gelöst, da sie an den Menschen adressiert ist.


Da geht noch was! :)

Gruß,
Archi
 

anbas

Mitglied
Hallo rogathe,

ganz ehrlich? - Da hast Du schon Besseres geschrieben. Mag Geschmacksache sein, aber ich mag diese Menge an rhetorischen Fragen nicht. Auch finde ich manche Formulierungen sehr gestelzt und nicht schön:
Wenn Macht dem Eigennutz die Wege [blue]schient[/blue]?
(...)
Ich weiß, [blue]dass man wen[/blue]an die Waffe zwingt
(...)
Wer glaubt, [blue]dass so wer[/blue] eine Schöpfung krönt,
hat sie verhöhnt!
Tut mir leid. Dabei finde ich - Wissenschaft hin oder her - die erste Zeile schön. Wenn dann ein Gedicht über träumende Amöben käme, wer das - wie man hier im Norden sagt - ein ganz anderer Schnack.

Liebe Grüße

Andreas
 

rogathe

Mitglied
wer weiß?

hallo architheutis,
hallo anbas,
vorab herzlichen dank für eure kommentare,
werde demnächst ausführlich antworten!

:) rogathe
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo rogathe,

ich stimme anbas zu:

das gedicht ist m.e. nicht stimmig, weil
dein stilmittel "rhetorische frage"
etwas verspricht( hier inhaltlich),
was es nicht einhält:

"Wer weiß, woran Amöben sich erfreuen?
Wer weiß, womit Insekten sich zerstreuen?"

wenn ich nur die ersten zwei zeilen nehme,
und dann hundert leute frage, was sie meinten
worum es in diesem stück ginge, käme glaube ich
keiner auf deine art "kultur-menschheitskritik"

hier scheinen mir deinen eigenen gedanken
einen streich gespielt zu haben!

und doch:

ich wüßt schon gern woran amöben sich erfreuen...
lg
ralf
 

rogathe

Mitglied
Wer weiß?

Möglicherweise empfinden Amöben Freude, möglicherweise finden Insekten Zerstreuung. Möglicherweise denken sie sogar, glauben an Gottheiten. Es ist unwahrscheinlich, soweit mir bekannt ist, gibt es bislang hierfür keine wissenschaftlichen Beweise. Es scheint zudem für ihre Lebensweise keine Rolle zu spielen, anders als für Menschen. Ihr Denken brachte Erkenntnisse, die sie dazu veranlassten, sich für die ranghöchsten Lebewesen zu halten. Sie nannten sich fortan "Krone der Schöpfung". Da es nach wie vor an hinreichenden Erklärungen für die "Schöpfung" hapert, erfand man Gottheiten, insbesondere solche mit menschlichen Eigenschaften. Den Amöben und anderen Lebewesen dürfte das egal sein, einem "Schöpfer", der ein komplettes Universum erschaffen konnte, erst recht. Nicht aber den Mitmenschen. Da beginnen die Probleme.
Deshalb auch mein Text in der gewählten Form.
 
A

Architheutis

Gast
Wollen wir wissenschaftlich bleiben:

Eine Amöbe ist ein Einzeller. Ein Einzeller besteht aus nur einer einzigen Zelle - daher überraschender Weise der Name "Einzeller".

Das menschliche Gehirn ist unbestritten in der Lage, Freude zu empfinden. Damit das Gehirn dem Menschen die Empfindung "Freude" vermitteln kann, setzt es das Belohnungssystem in Gang. Hierbei wird ein hochkomplexes Nervenzellsystem aktiviert, das Milliarden von Zellen und Billionen von Schaltungsmöglichkeiten benötigt, um zu funktionieren.

Und das alles schafft die Amöbe mit einer einzigen Zelle!?

In der Wissenschaft gilt solange etwas als "These", bis es bewiesen ist. Wenn dir der Beweis gelingen sollte, lad mich bitte zur Nobelpreisverleihungsparty ein. :)

Der Ball liegt bei dir. :)

Vielleicht doch besser zurück zum Gedicht:

Die Amöben/Insektenverse machten Sinn, wenn sie stilistisch eingesetzt würden; in Form einer Übersteuerung/absichtlichen Übertreibung etc.; sie als "gegeben" zu benutzen, halte ich für Quatsch. Aber ist ja nur meine Meinung.

Schön weiter streiten, darum sind wir hier :)

Gruß,
Archi
 

rogathe

Mitglied
Wer weiß?

Die "Krone" verleitet Menschen dazu, andere Lebewesen (auch Mitmenschen) gering zu schätzen. Als Teil der "Schöpfung" haben diese allerdings denselben Anspruch auf Wertschätzung, wie der Mensch.

Das menschliche Fehlverhalten prangere ich an.

Stilistisch zugespitzt durch Gefühle, die ich sogenannten einfachen Lebewesen zuordne.

:) rogathe
 
A

Architheutis

Gast
Ok, jetzt ist es auch mir klar:

Wer weiß, woran Amöben sich erfreuen?
Ins unlyrische übersetzt:

Wer kann schon wissen/sich anmaßen zu wissen, ob eine Amöbe nicht doch Freude empfinden kann?

Richtig? :)

Dennoch einen kleinen Einwurf:
Deine Intention ist ein philosopisches Thema: Ist der Mensch mehr wert als jedes andere Lebewesen, oder haben alle die selbe Wertigkeit?

Eine Riesenfass, das du hier aufmachst. Für ein Gedicht vielleicht ein bisschen zu extensiv. Es ist unfassbar schwierig, ein solch komplexes Thema in einige, wenige Verse zu bringen. Das zeigt dir ja bereits die Diskussion, die u.a. ich in Gang gesetzt habe (Amöbe/Freude). Wer sowas in umfassend in Vers bringt, hat ein ganz großes Gedicht erschaffen. Goethe hätte es wohl gekonnt. ;-)

Das Thema eignet sich aber excellent für einen philosophischen Essay, lrisch meiner Meinung nach weniger, da zu komplex.
Prosaisch fällt mir direkt einiges ein, zB eine Kurzgeschichte über einen Professor, der sich an der Schöpfung zu schaffen macht.
Den Titel habe ich schon: "Amöben-Frankenstein"

Ich würde eine solche Geschichte sehr begrüssen. Denk mal drüber nach. :)

Gruß,
Archi
 

rogathe

Mitglied
:) na also, geht doch! :)
danke für deine mühe, mich verstehen zu wollen!

ich denke halt längs-quer-schräg-vor-zurück...

:) rogathe
 
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