Wer zuerst?

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X

xzar

Gast
hallo,

man sagt, dass in guten texten kein wort zuviel sein sollte. ich begrüße die knappheit in worten und vor allem die großen leerstellen, die du lässt. das ist mutig. auch die adverbialen bzw. zeitlichen kontraste (trocken-feucht, bestimmt-unbestimmt) finden gefallen. eine schöne sache.

lg
co
 

Romana

Mitglied
Hallo Xzar,

danke für deine aufmunternde Kritik. Ich habe die kurze Form erst kürzlich ;-) für mich entdeck und freue mich deshalb besonders über deine Reaktion.
Gruß
Romana
 
H

HFleiss

Gast
Wer zuerst

Knapp wie eine Meldung in der Bild-Zeitung. Leider sind nicht alle W-Fragen beantwortet, vor allem das Wie.

Gruß
Hanna
 

Romana

Mitglied
Liebe Hanna,

bei "Kurzprosa" nehme ich mir ganz frech die künstlerische Freiheit, nicht alle "W"-Fragen zu bedienen. Es ist ja "Kurz"-Prosa! Aber abgesehen davon, dreht sich der ganze Text um das "Wie". Was fehlt, ist das "Warum". Bei Kurzprosa sind es eben die "Lücken", die einen Text interessant machen.
Eine Frage: Was soll der Vergleich mit der BILD-Zeitung? Wenn du meinem Text Bildzeitungsnieveau vorwirfst, dann bitte ich um eine INHALTLICHE Begründung.
Übrigens: In der BILD-Zeitung werden selbst in den kürzesten Meldungen alle "W"-Fragen beantwortet. Das gehört zum journalistischen Handwerk.

Gruß
Romana
 
H

HFleiss

Gast
Wer zuerst

Richtig, Romana, die Bildzeitung beantwortet diese Fragen. Und zwar vollständig, das ist ihr Vorzug. Ich habe auf die Knappheit angespielt. Ich hätte auch die FAZ nennen können, oder wenn du willst, das ND.
Was du künstlerische Freiheit nennst, das bezeichne ich, diese Freiheit nehme hinwiederum ich mir, als noch nicht ganz ausgereiftes Vermögen, wirkliche Menschen zu gestalten. Ich finde den Text ein wenig blutleer, ich sehe die Charaktere nicht vor mir, ich kann nur mit sehr viel good will mich in die Situation hineindenken, ich empfinde den Text als reichlich künstlich: Zwei edle Seelen, die sich auf ewig Lebwohl sagen, auf Wolke Nummer 7, sich verabschiedend ins Nirwana. Ich hoffe, du nimmst mir meine Offenheit nicht übel, sie ist nicht bös gemeint, vielleicht nur, das ahne ich, für das, was du verträgst, ein bisschen zu ehrlich. Und dafür schäme ich mich gründlichst.

Lieben Gruß
Hanna
 

Romana

Mitglied
Liebe Hanna,

da schätzt du mich aber völlig falsch ein. Ich ärgere mich nur über eine Kritik, die mit "Creativ Writing"-Weisheiten um sich wirft - und dabei am Text vorbei schießt.

Du schreibst: "Zwei edle Seelen, die sich auf ewig Lebwohl sagen ..." Ja, solche Fehlinterpretationen kommen heraus, wenn man einen Text nicht genau liest. Alles dreht sich grad ums Gegenteil: Die Zwei finden sich und fahren am Ende gemeinsam nach Sylt. Von Abschied ist nirgendwo die Rede.

Du schreibst: "Was du künstlerische Freiheit nennst, das bezeichne ich, diese Freiheit nehme hinwiederum ich mir, als noch nicht ganz ausgereiftes Vermögen, wirkliche Menschen zu gestalten."

In einem Forum für "Kurzprosa" wirst du - sofern es sich um wirkliche KURZ-Prosa handelt - keinen Text finden, der Figuren durchgestaltet. Dies ist den längeren Erzählformen vorbehalten ... als versierter Literaturtheoretikerin ist dir das bestimmt nicht neu. Und genau deshalb nehme ich deine "Kritik" an meinem "Vermögen" nicht als Textkritik, sondern persönlich. Bitte lass das in Zukunft bleiben.

Gruß
Romana
 



 
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