Werkstatt denkbarer Textherstellung

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Anno 1969 verfasst der aus dem Franzosenland stammende Autor Georges Perec den Roman „Anton Voyls Fortgang“, dessen wahrer Name jetzt aus gegebenem Anlass kaum genannt werden kann. Nach Verkaufsstart fällt den Ermessern des Werkes generell auf, dass der Duktus als äußerst seltsam betrachtet werden muss, was mehrere Deutungsversuche zur Folge hat, welche dennoch den Kern der Sache verfehlen. Als des Rätsels Lösung auftaucht, fällt es den Fragenden Groschen ähnelnd von den Augen. Dem gesamten Roman mangelt es am Buchstaben „e“, genauer gesagt, der Buchstabe „e“ fehlt vollkommen. Das Fehlen kann wohl als Strukturvorgabe gesehen werden, welche für jene Werkstatt denkbarer Textherstellung (unter etwas anderem Namen bekannt) als Essenz und Motor des Schaffens gelten muss. Auch der deutschen Übertragung fehlt der Buchstabe „e“. Andere Buchstaben wegzulassen wäre da auf Deutsch aber wohl noch machbarer gewesen, so als Exemplar das „l“ oder das „f“ oder das „ “ oder andere. Aber heute hat entsprechendes Unterfangen kaum Chancen, für jenes lange Rätseln zu sorgen, welches Perec auslösen konnte, haben doch schon andere Autoren – das aber auch schon vor Perec – jene Methode angewandt.
 



 
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