Westlich des Morgens

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Nightingale

Mitglied
Sommernachtserinn‘rung vor Jahren. Wir waren
Einsame Wandernde westlich des Morgens.
Als Wünschelrute einen Fliederzweig
In unseren Händen, suchend den Fluss,
der uns zurück in die Tage treibt.

Auf Schleichpfaden sah’n wir einander allein
Die Zweige erzittert in unseren Händen,
wir wussten gleich: Hier muss es sein.
Hier wird unsere Suche enden.

Ich weiß noch wie wir mit Stichwörtern fechtend
und lachend ums Feuer tanzten, jenem
Scheiterhaufen überbelichteter Bilder,
aus den Dunkelkammern
unserer Herzen.

Jeder Stich erweckte betäubtes Leben,
wie warm es uns über die Herzen rann!
Dann warfen wir uns ins Gras und träumten,
dass unsere Abdrücke wachsen würden,
gemeinsam mit der Zeit.

Wir spannten die Zelte als Segel und liebten
uns ostwärts, bis ans Delta jener
Begegnung, bis ans Nimmermeer
der Jahre. Dort wo du ertrankst,
treib' ich heut noch uferlos umher.

Das Braille des Regens schweigt Berührung,
die Welt des Morgens lässt die Augen leer.
Ohne uns'rer beider Führung
verliere ich mich ohne Wiederkehr.
 

Wipfel

Mitglied
Sehr schön, Nightingale,

und dennoch zu viel. Darf ich streichen?

[strike]Sommernachtserinn‘rung vor Jahren.[/strike] Wir waren
Einsame Wandernde westlich des Morgens.
Als Wünschelrute einen Fliederzweig
In unseren Händen, suchend den Fluss,
der uns zurück in die Tage treibt.

Auf Schleichpfaden sah’n wir einander allein
Die Zweige erzittert in unseren Händen,
wir wussten gleich: Hier muss es sein.
Hier wird unsere Suche enden.

Ich weiß noch wie wir mit Stichwörtern fechtend
und lachend ums Feuer tanzten, jenem
Scheiterhaufen überbelichteter Bilder,
aus den Dunkelkammern
unserer Herzen.

Jeder Stich erweckte betäubtes Leben,
wie warm es uns über die Herzen rann!
Dann warfen wir uns ins Gras und träumten,
dass unsere Abdrücke [blue](Spuren?)[/blue] wachsen würden,
gemeinsam mit der Zeit.

Wir spannten die Zelte als Segel und liebten
uns ostwärts, bis ans Delta jener
Begegnung, bis ans Nimmermeer
der Jahre. Dort wo du ertrankst,
treib' ich [blue]noch[/blue] heut [strike]noch[/strike] uferlos umher.

[strike]Das Braille des Regens schweigt Berührung,
die Welt des Morgens lässt die Augen leer.
Ohne uns'rer beider Führung
verliere ich mich ohne Wiederkehr.[/strike]

Die letzte Strophe braucht es nicht - auch wenn sie dir persönlich sehr wichtig sein mag. Alles andere sind nur Vorschläge, keine Korrekturen...

Grüße von Wipfel
 

Nightingale

Mitglied
Danke für die Kritik. Ich kann aber leider beide Änderungen nicht nachvollziehen. Gerade die letzte Strophe ergibt für mich das schönste Bild.
 

tomoe

Mitglied
Hallo Nightingale,
die Anfangsphrase, sowie die letzte Strophe machen mir dein Werk zu schwülstig.
Ohne die Einführung und besagten Abschluss wirkt das Gedicht mehr wie ein kraftvoller Ausriß, der ohne kitschige Verbrämung für sich steht.
Soweit mein Beitrag, ausserdem noch:

Auf Schleichpfaden sah’n wir einander allein
[strike]Die Zweige[/strike] Der Zweig erzittert in unseren Händen,
wir wussten gleich: Hier muss es sein.
Hier wird unsere Suche enden.

Gruß
 



 
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