Wider Haken

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Carmen Engel

Mitglied
Die Abiturientin Lisann nimmt am Abend der Machtergreifung Hitlers das erste Mal an einer Demonstration teil. Ihre Freundin Doro macht sie mit Mitgliedern der kommunistischen Jugend bekannt. Sie weiß, dass der Umgang mit ihnen immer gefährlicher wird. Doch die Geschehnisse treiben Lisann an. Zusammen mit Felix, dem Ortsgruppenführer der KJD, gerät sie in einen Hinterhalt der SA. Ihre Welt ändert sich für immer.

- Mehrteiler mit abgeschlossener Handlung
- ich arbeite noch am Text
- stelle nach und nach die weiteren Teile ein
- freue mich über konstruktives Feedback
Wider Haken - Teil 1, Fackelzug
Wider Haken - Teil 2, Zu spät
Wider Haken - Teil 3, Erwartungen
Wider Haken - Teil 4, Nacht
Wider Haken - Teil 5, Amsels Kohlenhandel
Wider Haken - Teil 6, Lauf!
Wider Haken - Teil 7, Das Versprechen
 

Wipfel

Mitglied
wipfel

Hi Carmen, hab deine Stücke mit Freude gelesen. Klasse. In der deutschen Verlagslandschaft wird er es schwer haben - in der DDR wäre er veröffentlicht worden, allerdings kein Kassenschlager. Das ist keine Wertung deiner Qualität, eher eine Einschätzung gesellschaftlicher Verhältnisse mit Literatur in Bezug auf historische Ereignisse. 2. Kapitel: Lässt sich eine 12jährige wirklich von Mama wieder ins Bett bringen? Die will doch eher spannen, was die große Schwester erlebt... Grüße von Wipfel
 

Carmen Engel

Mitglied
Hallo Wipfel,

besten Dank für Dein Feedback :)
Ich kann sehr gut mit Deiner Ansicht leben. Leider ist es heute so, dass eher Konsum im Vordergrund steht und weniger solche Themen. Ich bin ja selbst in der DDR aufgewachsen und weiß, was Du meinst. Allerdings ändert das nicht, das damals viele Leute sehr mutig waren und Widerstand geleistet haben. Ich finde, das sollte man nie vergessen und mich bewegen solche Geschichten immer noch. Den ideologischen Druck der DDR kann man ja heute rauslassen.

Dein Argument, ob sich eine Zwölfjährige wieder ins Bett bringen lässt, nehme ich gerne an. Andererseits waren die Kinder vor 80 Jahren auch noch ganz anders als heute. Aus den Erzählungen meiner Großeltern weiß ich, dass die Kinder damals zu parieren hatten. Und mit heutigen Zwölfjährigen nicht zu vergleichen. Das wollte ich berücksichtigen. Und wer weiß, wie lange sie vielleicht schon hinter der Tür gelauscht hat? :)

Vielen Dank für´s Lesen und viele Grüße

Carmen
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Carmen,

ich möchte mich zunächst nur ganz kurz zu Wort melden und dir mitteilen, dass ich dein Projekt mit viel Interesse verfolge. Ich habe zumindest so ein Bauchgefühl, das mir sagt,das könnte etwas werden. Ich schreibe diese Zeilen nur, damit du weisst, dass deine Arbeit nicht unbemerkt bleibt.
Für einen ausführlichen Kommentar ist es m. E. noch zu früh.

Gruss Ralph
 

Carmen Engel

Mitglied
Lieber Ralph,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Freue mich, dass Du die Story verfolgst. Solche Zwischenmeldung motoviert ich.
Habe gerade kaum Zeit zum Schreiben, aber ich bleibe dran und hoffe, bald den nächsten Teil einzustellen.
Bin dann schon gespannt auf Dein Feedback. :)

Beste Grüße
Carmen
 

Blumenberg

Mitglied
Hallo Carmen,

ich habe seit Erscheinen auch immer wieder ein wenig in deinem Text geschmökert und würde mich Ralphs Urteil, das der Text durchaus Potenzial hat, anschließen.
Allerdings solltest du in meinen Augen darauf achten, die kommunistische Partei, bzw. deren Jugendverband nicht zu sehr wie eine Art Protestbewegung bzw. Grass Roots Bewegung darzustellen. Die KPD hat in den zwanziger Jahren wie viele andere westliche Kommunistische Parteien einen starken Zentralisierungs- und Stalinisierungskurs durchlaufen, so dass eher von einer straff hierarchisch organisierten Partei die Rede sein sollte, deren handeln stark durch Parteivorgaben geprägt ist. Was den totalitären Charakter der Parteiführung angeht unterscheidet sich diese gar nicht so sehr vom hierarchischen Aufbau der NSDAP. Vielleicht hilft die Anmerkung ja ein wenig weiter.

Beste Grüße

Blumenberg
 

Silbenstaub

Mitglied
Hallo Carmen Engel,
an diesem stürmischen Wochenende komme ich nun dazu, deinen Mehrteiler zu lesen. Die „Alain-Geschichte“ hatte mir schon sehr gefallen.
Ich finde es gut und wichtig, wenn die Thematik „NS-Zeit“, gerade in der jetzigen politischen Lage, wieder mehr in den Fokus rückt. Vor allem, da wir die letzten Zeitzeugen bald nicht mehr befragen können.
Zur Geschichte: Ich finde, dass sie sehr flüssig und schlüssig geschrieben ist. Die Figuren konnte ich gut erkennen und der Handlung folgen.
Schöne Bilder sind enthalten, z.B.:
1.Teil: Sein Atem stieg in eisigen Wölkchen in den Abendhimmel auf.
3.Teil: Er strich ihr über das blonde, kinnlange Haar und Inge schmiegte sich wie eine Katze in seine Hand.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Schönes Restwochenende!
Silbenstaub
 

Carmen Engel

Mitglied
Hallo Blumenberg,

besten Dank für Dein Feedback und Deine kritische Anmerkung. Sie zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Denn in meinen Recherchen habe ich genau das herausgefunden. Die KPD war ja genauso radikal wie die NSDAP. Die SPD hat sich als "Hauptfeind" die KPD gesucht. Die KPD bezeichnete die SPD als "Sozialfaschisten". Letztendlich haben sich alle die Köpfe eingeschlagen, anstatt sich gegen die Nationalsozialisten zu verbünden. Alle hatten ihre militärischen Verbünde. Der Rotfrontkämpferbund der KPD war mit der SA und deren Aufgaben zu vergleichen.
Ein gemeinsames Kämpfen gegen die Nazis hat sich erst 1935 herausgebildet.

Ich bin gerade an genau dem Punkt, den Du beschreibst. Ich will den Dreh hinkriegen, dass der Leser erkennt, es gab nicht nur Gut und Böse, sondern eben alles dazwischen und auch die in der Nachkriegsgeschichte "Guten" haben genug falsch gemacht und tlw. ihre eigenen Leute verraten und umgebracht.

Ist etwas knifflig zu schreiben, da es "nur" eine Erzählung werden soll und kein Roman. Aber ich habe schon eine Idee. :)

Herzliche Grüße und ich bin immer offen für sachliche Kritik und Hinweise.

Carmen

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Hallo Silbenstaub,

auch Dir herzlichen Dank für´s Lesen und Dein Feedback.
Ich freue mich, dass es Dir gefällt und wir teilen die Ansicht, dass die NS-Zeit im Zusammenhang mit der heutigen Zeit wieder mehr in den Fokus rücken sollte.

Ich habe bei meinen Recherchen viele Ähnlichkeiten feststellen können. Das ist tlw. echt erschreckend, wenn man dann sieht, was in Deutschland, Europa und der Welt gerade für Strömungen aufkommen. Wir sollten da wirklich aufpassen und ich hoffe inständig, dass die Politiker diese Dinge auch sehen und besser machen als damals.
Zusammenhalt und gemeinsame Wege helfen da (siehe Umgang des Mecklenburger Landtags mit der NPD, bekannt als "Schweriner Weg").

Insofern ist es schön zu sehen, dass meine Absicht, mit dem Text auch auf heute hinzuweisen, funktionieren kann.

Schreibfreudige Grüße an Dich.
Carmen
 

Wipfel

Mitglied
Das letzte "Vater-Kapitel" finde ich losgelöst vom vorhergehenden Text sehr gelungen. Der Leser wird mit Information gefüllt, die im zeitlichen Kontext passen. Doch Achtung: Der Vater ist als autoritärerer Familienfürst eingeführt - so eine Wendung wirkt aufgesetzt, dem Zweck geschuldet. Wie wäre es, wenn das Foto vom Onkel schon früher aufscheinen würde, die analytischen Gedankenströme auch sonst brillant zur Entfaltung kämen? Seine Druckerei bietet doch hervorragende Spielfläche... z. B. ein belauschtes Gespräch beim Papierklau.

Grüße von wipfel
 

Carmen Engel

Mitglied
Hallo Wipfel,

danke für Deine interessante Sichtweise. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie die Figuren so wirken. Meine Intension war, dass der Vater nicht nur autoritär ist. Das wäre mir zu eindimensional. Er hat auch eine andere Seite, die hier durchkommen sollte.
An welcher Stelle wirkt er auf Dich aufgesetzt? Und warum?
Deine Idee finde ich gut.

Ursprünglich hatte ich den Text mal als Kurzgeschichte geplant. Dann merkte ich, da muss ich eine Erzählung draus machen. Aber mittlerweile habe ich beim Schreiben auch immer öfter das Gefühl, da kann ein kleiner Roman draus werden. Dann hätte ich auch mehr Platz für Figurenentwicklung. Hm, mal sehen, was draus wird.

Auf jeden Fall ganz herzlichen Dank für die Hinweise!

Beste Grüße
Carmen
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
DIE Idee mit dem Roman solltest du tatsächlich mal auf ihre Tauglichkeit abklopfen. Das gibt der (nicht eifachen) Handlung mehr Gestaltungsraum und der Entwicklung der deiner Figuren ohnehin. Du brauchst dann auch von der Perspektive her nicht so starr an deiner Hauptprotagonistin kleben bleiben. Das ist vorteilhaft, weil du ja keine Schwarz Weiss Malerei betrieben möchtest.dazu vielleicht später etwas mehr von mir.

Gruss Ralph
 

Carmen Engel

Mitglied
Hallo Ralph,

je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr läuft es darauf hinaus. So ein Mist, ich wollte doch nur ´ne Kurzgeschichte schreiben. :)

Dann habe ich zwei Romanprojekte am Laufen. "Super" :) :)

Werde ich es jemals wieder schaffen, nur noch eine klitzekleine Kurzgeschichte zu schreiben,...? :) :)

Danke für Deine Unterstützung und viele Grüße
Carmen
 
G

Gelöschtes Mitglied 16391

Gast
Liebe Carmen,

ich habe jetzt nur den ersten Teil deines Mehrteilers gelesen, der hat mir persönlich jedoch nicht sonderlich gefallen. Ich finde vor allem diesen Schwebezustand zwischen Kurzgeschichte und Roman (oder längere Erzählung) problematisch. ich möchte das näher erläutern:

Im ersten Teil (Fackelzug) führst du mir relativ wenigen Worten schon ein ziemlich umfangreiches Personal ein (Lisann, Doro, Benno, Felix (Freidrich), Elisabeth, Otto Brenner). In einem Roman wie in einer Kurzgeschichte ist das zuviel, ich fühle mich erschlagen von den namen, die ich behalten muss.

Hinzu kommt, dass du schon relativ viel Handlung in einen kurzen Text presst. In einem Roman, so meine ich, würden über mehrere Seiten vll erst einmal zwei Charaktere eingeführt, die sich für die anstehende Demo wappnen. Bei dir wird das Verhältnis aller Charaktere schon erklärt.

Auch enthält m.E. der erste teil schon zu viele Andeutungen auf spätere Geschehnisse, was den Text nicht interessant, sondern vorhersehbar macht.

„Weg mit diesem Ungeziefer!“, brüllte er über die Köpfe hinweg.
Genau der gleichen Sprache haben sich übrigens die Nazis bedient, um die Juden zu stigmatisieren. Ist das hier so gewollt?

„Deinem Vater gehört also die Druckerei“, sinnierte Felix und machte sich mit ihr auf Weg.
Vielleicht irre ich mich, aber hier wird eine Fugblattaktion mehr als nur angedeutet.

Insgesamt möchte ich das Problem mit Mikro- vs. Makrotextualität umschrieben. In einem Roman werden kürzere Szenen ausgiebig, detailliert beschrieben (Mikrokosmos), sie werden abgelöst von Makrotexten, die das Geschehen in einen größeren Konetxt einbetten. Dein Text ist weder das eine noch das andere. Man rast durch eine Handlung, verweilt nicht bei den Charakteren (die dadurch öberflächlich, klischeebeladen wirken) und findet vor allem zum Thema nichts Neues.

Solange du dich nicht zwischen Kurzgeschichte oder Romanform entscheiden kannst, wird er weiterhin genauso wirken. Wie ein literarischer Zwitter.

Liebe Grüße,

CPMan
 

Carmen Engel

Mitglied
Hallo CPMan,

besten Dank für Dein Feedback.

Da ich genau das erkannt habe, werde ich das Ganze als Roman schreiben und hier nicht weiter fortsetzen.

Beim Schreiben habe ich selbst immer mehr gemerkt, dass mir einiges viel zu kurz kam und auch für eine Erzählung zu viel ist.
War allerdings gut, schon so viel Hinweise und Feedback zu bekommen.

Viele Grüße
Carmen
 

Carmen Engel

Mitglied
Die Abiturientin Lisann nimmt am Abend der Machtergreifung Hitlers das erste Mal an einer Demonstration teil. Ihre Freundin Doro macht sie mit Mitgliedern der kommunistischen Jugend bekannt. Sie weiß, dass der Umgang mit ihnen immer gefährlicher wird. Doch die Geschehnisse treiben Lisann an. Zusammen mit Felix, dem Ortsgruppenführer der KJD, gerät sie in einen Hinterhalt der SA. Ihre Welt ändert sich für immer.

- Mehrteiler mit abgeschlossener Handlung
- ich arbeite noch am Text
- stelle nach und nach die weiteren Teile ein
- freue mich über konstruktives Feedback

An alle Leser und Feedbackgeber:

Herzlichen Dank für Eure Hinweise und für´s Lesen. Das war sehr wertvoll für mich und hat mir Spaß gemacht.
Ich habe mich entschieden, aus diesem Text einen Roman zu machen. Daher habe ich die eingestellten Texte gelöscht.

Viele Grüße
Carmen


Wider Haken - Teil 1, Fackelzug
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Wider Haken - Teil 3, Erwartungen
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Wider Haken - Teil 7, Das Versprechen
 



 
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