Widersprüche

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werther

Mitglied
Ich kann einfach nicht schlafen,
bin ich doch so müde,
dass ich mich winde,
in Rastlosigkeit
und verabscheue die Menschen,
da sie Wechselwesen sind
und wie ich nie Frieden finden,
mich treiben, ruhig zu sein


Ich flieh so gerne in den Rausch,
handle ich doch so nüchtern,
dass ich die Kontrolle habe,
über den Wahn
und verabscheue die Menschen,
da sie Gefasstheit predigen
und wie ich Verfall betreiben,
mir Klarheit in die Ohren lallen


Ich zerfließ so gern in Selbstmitleid,
weiß ich doch so viel,
von mir vor allem,
dass ich wenig weiß
und verabscheue die Menschen
da sie Menschliches vermissen lassen
und wie ich nicht zeigen können
mich keinen Menschen schimpfen wollen
 
L

Lotte Werther

Gast
An werther

An diesem Gedicht schätze ich Inhalt und Form. Beides verrät mir, dass du dich intensiv damit beschäftigt hast.

Du erkennst das Menschlich Unmenschliche in all unseren Gesten und vor allem in unseren Unterlassungen. Und selbst schließt du dich natürlich nicht aus.

Das Ende der dritten Strophe stört mich. Die beiden anderen Strophen enden auf durchaus lyrische Formulierungen.

und wie ich nie Frieden finden,
mich treiben, ruhig zu sein

und wie ich Verfall betreiben,
mir Klarheit in die Ohren lallen


Die letzte ist zwar korrekt, aber nicht lyrisch. Du solltest sie überarbeiten.

und wie ich nicht zeigen können
mir vorwerfen, es nicht zu tun


Lotte Werther
 

werther

Mitglied
Danke für die Anregung, ich hab an dieser Stelle schon länger gesessen aber keinen passenderen Abschluss gefunden, der die Aussage nicht verzerrt. Vielleicht in naher Zunkunft ...
 

werther

Mitglied
Änderung

So, habe den Abschluss geändert und hoffe dadurch sogar die Aussage noch etwas unterstrichen zu haben. Danke nochmals für die Anregung
 



 
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