Wie Freeclimbing

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Devika

Mitglied
Wie Freeclimbing

Als du mir sagtest, das du mich liebst
War mein Leben wie Freeclimbing
Mit der Leichtigkeit der Liebe kletterte ich durchs Leben
Jeder Schritt, jeder Griff, leicht und kraftvoll
Getragen durch die Spannkraft der Liebe
Ich stand über den Dingen, war zwischen Falken
Ich war umgeben von frischer Luft
Ich stieg auf den Gipfel des Lebens
War in der Höhe, war frei

Als du mir sagtest es ist vorbei
War mein Leben wie ein freier Fall
Eine Felsschuppe brach unter meinen Fingern
Meine Füße verloren den Halt
Ich fiel ungesichert und ungebremst
Beschleunigt durch die Kraft der Hoffnungslosigkeit
Ich schlug auf, niemand war da um mich zu retten
Ich betrachtete die Welt eine Weile von unten
Dann stieg ich auf wie ein weißer Falke
Nun bin ich wieder frei und werden nie wieder fallen

(c) Devika 2002
 

silverbird

Mitglied
mir gefällt dein Gedicht sehr. Nur für den Schluss möchte ich dir einen Vorschlag machen. Dass du wieder frei bist, ist wichtig. Aber ob du nie mehr fallen wirst, ist ungewiss. Wir fallen ja immer wieder, erheben uns und fallen vielleicht erneut. Ich würde nur schreiben "nun bin ich wieder frei". Einfach so ne Idee.
Lieben Gruss
silverbird
 

Devika

Mitglied
danke und...

Danke silverbird für deine Kritik, die aber leider entlarvt, das mein Gedicht nicht das transportiert, was ich sagen wollte.
Ich habe eine Analogie zum Free Solo Klettern gebildet. Am Ende falle ich (als Mensch), niemand kommt um mich abzufangen, niemand hilft mir, also sterbe ich. Ich steige auf als Falke (übersinnliches was auch immer, wollte keinen plumpen Engel einsetzten. Sondern die Analogie des Free Solo konsequent weiterverfolgen und da gibt es nunmal Vögel an der Wand, die wunderbar aufsteigen und nicht fallen können, im Gegensatz zu dem schwitzenden, zitterndem menschlichen Ding, das sich an Felsschuppen krallt um nicht zu Tode zu stürzen.)
Deshalb werde ich also nie wieder enttäuscht/fallen.
 
B

bonanza

Gast
ob du nie wieder fallen wirst, sei mal dahin gestellt.

dein gedicht gefällt mir, weil es ziemlich unverschnörkelt
das absurde der liebe beschreibt.

bon.
 
B

bonanza

Gast
gratuliere. die autorin meinte ich nicht.
für die andere tut`s mir leid, daß sie den "fall" nicht
überlebte.
 

Perry

Mitglied
Hallo Devika,
interessanter Vergleich. Den Zuordnungskonflikt zwischen lyrischem Ich und Autor könntest Du vielleicht umgehen, wenn Du das Ganze in eine Erzählform bringen würdest:
Z.B.:
Als er sagte, dass er sie liebt
war ihr Leben, wie Freeclimbing
usw.
Vielleicht könnte man den Text auch noch ein wenig verdichten, damit er etwas lyrischer wirkt.
LG
Manfred
 



 
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