Wie man´s macht, macht man´s verkehrt (gelöscht)

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G

Gelöschtes Mitglied 18005

Gast
Es hat Spaß gemacht diese kleine Szene zu lesen.

Ich finde es bloß schade, dass du am Ende eine Nachbemerkung dazugeschrieben hast, denn dadurch gibst du dem Leser eine explizite Interpretationsrichtung vor und erlaubst ihm kaum einen eigenen Blickwinkel.

Wie ich aus diesem Anhang verstanden habe, ist es deine Absicht, den Beamten so richtig ungerecht, verständnislos, stur und besserwisserisch darzustellen. So, als wäre es völlig gleichgültig wie sehr der Offizier eigentlich im Recht liegt oder nicht, da nur das (Vor-)Urteil des Beamten zählt.

Falls aber wirklich das deine Intention ist, dann könntest du den Beamten doch noch ein wenig mehr zuspitzen, ihn noch viel ungerechter, verständnisloser usw. erscheinen lassen.
So dass der Leser regelrecht empört darüber ist, wie der Offizier behandelt wid.

Hier war ich igendwie von beiden Hälften überzeugt und fand beide Argumentationsgänge einleuchtend. Ich war am Schluss tatsächlich unsicher wem ich Recht geben soll. Erst die Nachbemerkung hat mich aufgeklärt.

Mit einer intensiven Zuspitzung der Szene, wird auch die Nachbemerkung überflüssig, denn der Leser wird selbst einsehen müssen, dass man vor solchen Personen die "Höllenlotterie" gezogen hat.

Die informativen Aspekte der Nachbemerkung sind für dich vielleicht noch bedeutend (sonst ständen sie ja nicht da). Aber weshalb möchtest du die Paralellen selber betonen? Wer den historischen Sachvorfall kennt, dem musst du das nicht erzählen, wer jedoch nichts Spezifisches über die Titanic weiß, den interessiert die Analogie wohl auch nicht. Ich spreche dabei bloß aus meiner Erfahrung bei deinem Text, da für mich die Nachbemerkung eher unnötig war.

Ich habe nur versucht darauf einzugehen, wovon ich denke, dass es das Ziel dieses Texts ist, nimms nicht als Kritik sondern als Vorschlag.

Davon abgesehen mag ich deinen Stil wirklich sehr und finde es gut, dass du ganz deine eigene Richtung verfolgst. Ich freue mich auf eine nächste dramenartige Veröffentlichung von dir.

Herzliche Grüße,
Etma
 
Hallo Etma,
vielen Dank für die freundliche Aufnahme unseres Textes.
Was den Nachtrag angeht, haben wir (wir sind ein Team) den auch nur mit leichtem Bauchgrimmen hinzugefügt. Dein Gefühl trügt dich nicht. Wir reagierten hier ein bisschen wie ein gebranntes Kind. (Falls du es dir antun willst, dann lies die Diskussion zu "Es wird wärmer". Dann weißt du, was ich meine.)
Ohne diesen Zusatz hätte uns vermutlich irgendwer vorgeworfen, wir würden den historischen Murdoch anklagen, die falsche Seite gewählt und somit über 1500 Menschen einschließlich sich selbst umgebracht zu haben.
Allerdings kam es uns auch darauf an, ganz altmodisch die Moral von der Geschicht im letzten Satz der Nachbemerkung nochmals zu betonen: Hätte Murdoch auch nur eine einzige Beule ins Schiff gefahren, egal ob links oder rechts, hätten die 1500 Geretteten ihm wohl auch nicht mehr helfen können, weil die unerkannt geblieben wären.
Viele Grüße
Ein Gelbes Huhn
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo GH,
Auch wenn ich mir persönlich mehr eine "richtige" Geschichte mit Handlung und allem drum und dran wünschen würde (nicht vergessen: egal wie man´s macht, man macht´s falsch...:D), denke ich, dass diese Dialoge die Du uns präsentierst, alles andere als einfach zu schreiben sind und Du (ihr) das immer wieder sehr gut meistert.
Und derjenige der denkt: Iss doch ganz einfach, dem sag ich: na denn mach ma...:p
 
G

Gelöschtes Mitglied 18005

Gast
Oh Gott, ich habe tatsächlich die Diskussion durchgelesen und bereue es wirklich sehr - so eine Zeitverschwendung, was habe ich mir dabei gedacht! Wenigstens verstehe ich aber jetzt eure Motive, so eine Diskussion möchte man wirklich unbedingt vermeiden.

Was meint ihr denn zu einer historischen oder inhaltlichen Verfremdung dieses Textes? Ihr könnt ja den Leser auch beeinflussen (zum Nachdenken anregen oder was auch genau euer Ziel ist) indem die Geschichte zum Beispiel nicht genau um den historischen Fall der Titanic handelt. Falls eure Grundaussage die ist, Obigkeiten seien in ihrem Urteil oft besserwisserisch, ungerecht und voreingenommen, könnt ihr doch auch eine ganz andere Situation skizzieren, die keinen historischen Hintegrund hat. So können einerseits lästige Diskussionen über den Realitätsgehalt vermieden werden, andererseits wird aber weiterhin die selbe Wirkung beim Leser erreicht. Soll er nur zum Nachdenken über die allgemeine Gesinnung der Hochgestellten angeregt werden, oder geht es im Spezifischen über den Vorfall bei der Titanic?

Obwohl, das ist irgendwie euer Ding, habe ich das Gefühl, solche historischen Ereignisse mit so vielen Analogien aufzugreifen.

Verfolgt ihr ähnliche Absichten wie Brecht oder Dürrenmatt?

Wie auch immer, nachdem ich diese lange Diskussion gelesen habe, wurde ich neugierig.

Ach, jetzt sehe ich die neuen Kommentare und eure neue Version: Ich finde diese Lösung optimal!
Das beruhigt die hitzköpfigen Haarspalter und hat keine negative Auswirkung auf den Leser.


Freundschaftlich,
Etma
 
A

aligaga

Gast
Sorry – so stellt sich allenfalls eine „Landratte“ die amtliche Untersuchung eines Schiffunterganges vor, bei dem der Kapitän das Glück (oder das Pech) hatte, zu überleben. Ein „Beamter“ und der Herr Kapitän tête-à-tête.

Da muss @ali herzlich lachen. Wie’s der Zuphall will, ist heute Nachmittag der Bayerl Siggi vor Gericht gestanden und wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden, weil die beiden Rentner, die mit seinem Kahn im November 2014 in seinem Fischweiher im Landkreis Pfaffenhofen auf Entenjagd unterwegs warten, erst kenterten und dann ertranken. Sie trugen keine Schwimmwesten.

Der Prozess ging in Berufung. Es waren drei vereidigte Sachverständige am Werk; der TÜV, das Innenministerium, das Wasserwirtschaftsamt, die zuständige Polizeidienstelle, der Landesjagdverband, der Landesfischereiverband und das Landratsamt hatten umfangreiche Gutachten gefertigt. Insgesamt waren bei jeder Verhandlung, inklusive Richtern, Beisitzern, Staatsanwalt, Protokollbeamtin, den Behörden- und den Verbandsvertretern, den Sachverständigen und den Verteidigern nie weniger als 25 Personen im Saal, Zeugen und Publikum nicht mitgerechnet.

Mit einer „Untersuchung“ wie der von deinem "Team" geschilderten wird man daher auch dann keine Betroffenheit erzielen, wenn man sich müht, ein paar seemännische Fachbegriffe einzustreuen – zu dünn ist das G`schichterl.

Dabei gäb’s doch – außerhalb des Wiki-Seinfenkisterls – recht gute Beispiele, wie solche Verhandlungen wirklich ablaufen, ganz gleich, ob dabei Recht oder Unrecht gesprochen wird.

@Ali empfiehlt deinem „Team“ die gemeinsame Lektüre von Cecil S. Foresters „Leutnant Hornblower“ und dort das Kapitel 15 „Auf Jamaica“, wo eine solche Untersuchung sehr ausführlich und plastisch geschildert wird. Oder, noch besser, Wouks „Die Caine war ihr Schicksal“, wo in Kapitel 6 deutlich wird, dass selbst vor einem Kriegsgericht ein in Verdacht geratener Kapitän oder Mannschaftsgrad nicht allein vor einer Untersuchungskommission sitzen muss, sondern mindesten einen Anwalt hat. Spannende Geschichte! Lohnend!

Wie schon einmal an anderer Stelle empfohlen: Vor allem bei Anlehnung an historische Ereignisse auf Authentizität achten! Die Texte wirken sonst, so wie hier, rasch lächerlich, statt zu beeindrucken. Und jetzt bitte nicht mit Herrn Kafka winken - das hat arme Kerl wirklich nicht verdient!

@Ali wundert sich. Die [blue]„Costa Concordia“[/blue] ist vor gut vier Jahren vor Giglio abgesoffen, und Kapitän Schettino hockt immer noch nicht im Knast – er hat nur Hausarrest und isst bei Mama Spaghetti.

Diese Posse hätte doch viel mehr hergegeben als ein lahmer Titanic-Aufguss wie dieser, oder nicht?

Sehr heiter

aligaga
 
Hi Ji,
danke für die Anerkennung. Es wird, hoffe ich, auch wieder Geschichten „mit allem drum und dran“ von uns geben, aber auch weiterhin solche Szenen.

Hi Etma,
unserer Meinung nach ist es nicht nur die „Obrigkeit“, die „besserwisserisch, ungerecht und voreingenommen“ reagiert. Bei der allerdings sind oft die Folgen schlimmer und deswegen versuchen wir, diese Herrschaften aufs Korn zu nehmen.

Wir verwenden historische Ereignisse mit der Fragestellung: „Was wäre, wenn...“ (wie hier) oder auch: „Könnte es so gewesen sein?“ (wie in „Es wird wärmer“). Es geht uns um die Beleuchtung von Schuld und Verantwortung aus einem anderen Blickwinkel.
Das kann man neutraler machen, wie du vorschlägst, aber unserer Meinung nach ist es so anschaulicher und nachhaltiger. Der Leser hat bereits ein Bild im Kopf, der Schreiber muss es ihm nicht erst eingeben. Und – wichtiger – der Leser muss dieses Bild einer Revision unterziehen. Wir versuchen an konkreten, jedermann bekannten Beispielen die allgemeine Voreingenommenheit (die uns alle lähmt, nicht nur die Obrigkeit) aufzuweichen und zu beschädigen. Die daraufhin folgenden Diskussionen müssen wir ertragen. Unser Versuch, dies abzuwimmeln, war ein schwerer Fehler, auf den die uns aufmerksam gemacht hast.

Brecht und Dürrenmatt sind für uns lange her. Mit beiden (aber wahrlich nicht nur mit denen) verbindet uns eine skeptische Sicht auf gesellschaftliche Verhältnisse. Formale oder inhaltliche Ähnlichkeiten... keine Ahnung. Ist dir da was aufgefallen?

Viele Grüße an euch beide
ein Gelbes Huhn
 
Aligaga
leider sind da ein paar unbedeutende Fehlerchen in deinem Beitrag:

1. Murdoch war nicht der Kapitän.
2. Es hätte kein Kriegsgerichtsverfahren gegeben.
3. Es geht ausdrücklich nicht um die Vernehmung vor einer zivilen Untersuchungskommission, sondern um eine fiktive Aussage zur Vorbereitung einer solchen.
4. Die Titanic-Katastrophe und die der Costa Concordia unterscheiden sich in Ursache und Ablauf geringfügig.

Aber sonst hast du dir richtig viel Mühe gegeben und die Rezension ganz toll geschrieben, doch doch.
 
A

aligaga

Gast
1. Murdoch war nicht der Kapitän.
Nichts hält den Leser davon ab, anzunehmen, "Murdoch" wäre der Kapitän des havarierten Schiffes. Wenn euer "Team" @alis Kritk genau läse, würde es im Übrigen feststellen, dass er auch einen (anderen)
als möglichen Betroffenen einräumte.

2. Es hätte kein Kriegsgerichtsverfahren gegeben.
Das behauptet @ali auch nicht. Sondern er sagt,
dass selbst vor einem Kriegsgericht ein in Verdacht geratener Kapitän oder Mannschaftsgrad nicht allein vor einer Untersuchungskommission sitzen muss
- umso weniger also bei einem zivilen Verfahren.

3. Nach einer Schiffskatastrophe ist ein Zwiegespräch zwischen einem "Beamten" und dem verantwortlichen Schiffsführer in dieser Form absurd und albern. Was soll denn das für ein "Beamter" sein, der so tut, als verstünde er etwas von Ackerbau und Viehzucht? Denkbar wäre allenfalls ein Selbstgespräch oder ein advocatus diaboli.

4. Die Titanic-Katastrophe und die der Costa Concordia unterscheiden sich in Ursache und Ablauf geringfügig.
Hihi - bist du dir da so sicher? @Ali nicht. Er sieht da durchaus Vergleichbares. Allerdings - die "Costa Concordia" war um 20 m länger und 8 m breiter als die "Titanic", hatte 300 Mann Besatzung mehr und zum Zeitpunkt der Havarie fast dreimal soviel Passagiere an Bord wie die Engländerin (3200 statt 1300).

Daher nochmal der Rat: Beim Historisieren besser nicht fantasieren - und wenn, dann nur so, dass es die Leser nicht gleich merken. Sonst wird's nicht dramatisch, sondern was zum Schmunzeln.

Heiter

aligaga
 

FrankK

Mitglied
Vielleicht sollte es ja etwas zum Schmunzeln werden ...

Liebe Gelben Hühner

Der Titel passt sowohl zum Text als auch zu den Kommentaren. Man könnte auch sagen: "Es allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann."

Ein fiktives "Beinaheunglück", der "Beamte" pocht darauf, das möglicherweise ein umfahren des Eisberges auf der anderen Seite das Schiff nicht so beschädigt hätte.
Wer so etwas redet, hat nicht nur keine Ahnung von Ackerzucht und Viehbau. (Obwohl diese beiden nicht gerade Thema dieses Stückes sind).
Jeder kann sich vorstellen, dass diese "Beamtenseele" bestenfalls einen Schuldigen sucht, auf gedeih und verderb.

Interessant ist einzig die veränderte Perspektive. Hier ist es nicht zu einer Katastrophe gekommen, es geht die Debatte, wie das Unglück hätte vermieden werden können. Mit ziemlich den gleichen Argumenten, wie rings um das tatsächliche Titanic-Unglück. Spekulationen und Vermutungen, Hypothesen, Mutmaßungen und sogar Verschwörungstheorien gabe es zum echten Unglück, hier wird aber nur ein Teil davon aufgeboten..

Stilistisch und formal habe ich nichts zu meckern. Die "Szene" wird vom Dialog getragen. Ich kann mir vorstellen, irgendein "ich-möchte-wichtig" befragt den Offizier, ob man den jetzt Beamter oder Verwaltungsfachangestellter nennt, ist egal.

Inhaltlich wird das Notwendigste transportiert. Jenseits der reinen Dialogform, in einer "erzählenden Geschichte", hätte wesentlich mehr und differenzierter untergebracht werden können.

Die Grundidee (Was wäre wenn ...) ist nicht schlecht, der hier angebotene Stil der Umsetzung allerdings etwas mager.


Aufmunternde Grüße
Frank

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Geschätzter User hinter dem Nickname @aligaga:
Nichts hält den Leser davon ab, anzunehmen, "Murdoch" wäre der Kapitän des havarierten Schiffes. Wenn euer "Team" @alis Kritk genau läse, würde es im Übrigen feststellen, dass er auch einen (anderen)

als möglichen Betroffenen einräumte.
Tip: Die eigenen Kommentare sorgfältig lesen - könnte helfen:
Sorry – so stellt sich allenfalls eine „Landratte“ die amtliche Untersuchung eines Schiffunterganges vor, bei dem der [blue]Kapitän[/blue] das Glück (oder das Pech) hatte, zu überleben. Ein „Beamter“ und der [blue]Herr Kapitän[/blue] tête-à-tête.
Darüber hinaus: Jeder, der des lesens mächtig ist, kann im Stück erkennen:
[blue]OFFIZIER:[/blue]
und dann folgt der entsprechende Dialog.
Also auch nix mit "Mannschaftsgrad".


Kopfschüttelnd
Frank
 
Hallo Frank,
danke für die ausführliche Beschäftigung mit unserem Text.
Inhaltlich wird das Notwendigste transportiert. Jenseits der reinen Dialogform, in einer "erzählenden Geschichte", hätte wesentlich mehr und differenzierter untergebracht werden können.
Völlig richtig. Wir haben uns aber bei diesem Thema bewusst für die Dialogform und die damit verbundene Verknappung entschieden.
Jeder kennt das im Titel ausgesprochene blöde Gefühl: "Wie man´s macht..." Um dieses Alltagsgefühl herum sollten mit diesem eingängigen Beispiel Spekulationen angeregt werden, die vorschnelle Schuldzuweisungen infrage stellen. Das war alles. Mehr wollten wir nicht.
In diesem Zusammenhang irritiert mich allerdings bei deinem Beitrag (wie schon bei dem von Etma), dass ihr den Beamten als eine Person zu sehen scheint, die ganz weit weg von euch ist. Wenn wir alle uns in dem Beamten nicht ein klein bisschen wiedererkennen, dann hat der Text eigentlich seinen Sinn verfehlt. Dann waren wir nicht deutlich genug. Wir alle sind immer wieder mal dieser Beamte.

Du hast recht, man kann auf dieser Idee eine Erzählung oder sogar einen Roman aufbauen. Aber damit transportiert man dann bei weitem mehr Aussagen und schafft andere Wirkungen. Wer weiß, vielleicht machen wir das sogar eines Tages.

Viele Grüße
ein Gelbes Huhn
 

FrankK

Mitglied
Der Beamte als Synonym für den kleinen Wichtigtuer, den kleinen Erbsenzähler, der in uns allen steckt?
Mit dem konnte (wollte?) ich mich nicht identifizieren.
Sein verhalten war mir zu "Naseweis", zu herausfordernd und zu wichtigtuerisch, als dass ich mich als Leser mit ihm hätte identifizieren können (wollen?).

Typisiertes Rollenverhalten: Hier finden sich "Ankläger" (offensiv) und "Beschuldigter" (defensiv).

Als "Offizier" wäre ich wohl nach der dritten Fragerunde empöhrt gewesen und hätte den Dialog abgebrochen: "Wenn Sie glauben, dass Sie es besser gekonnt hätten, würde ich Ihnen empfehlen, sich das nächste mal selbst auf die Brücke zu stellen!"

Zum "mitfühlen" (identifizieren) hätte es [blue]für mich[/blue] "den kleinen Mann" gebraucht, den Angehörigen eines Opfers, welcher den Offizier bei irgendeiner Gelegenheit abpasst, zur Rede stellt und ihn damit (mit den gleichen Argumenten) konfrontiert.


Grüßend
Frank
 
G

Gelöschtes Mitglied 18005

Gast
Ich dachte vor allem an das Epische Theater von Brecht oder Dürrenmatt, mit dem gesellschaftlich-politischen Engagement.

Jetzt wo ihr es erklärt, sehe ich, dass euch aber tatsächlich über das Ziel (Entwicklung eines kritischen Blickwinkels des Lesers bezüglich gesellschaftliche oder politische Themen) hinaus kaum etwas verbindet. Eure Vorgehensweise ist ganz anders.

Da ihr dennoch wie es scheint dieses ganz ähnliche Ziel verfolgt und falls ich es richtig verstanden habe, nicht aktiv Dramentheorien dieser beiden Schreiber liest, wäre es doch empfehlenswert dies zu tun. Ich glaube als Fundament eurer Texte wäre die Auseinandersetzung mit Brecht und Dürrenmatt gar nicht so schlecht. Deren Vorgehensweisen, Mittel und Effekte sind meiner Meinung nach ganz effektiv und könnten die Wirkung eurer "Prosa" intensivieren.

Grüße,
Etma
 
Hallo Etma,
danke für die Anregung. Das könnte uns wirklich weiterhelfen.
Schaden wird es jedenfalls nicht, wenn wir uns die beiden alten Herren noch mal ansehen.
Viele Grüße
GH
 
Status
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