Wie verheißen......

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Vera-Lena

Mitglied
Wie verheißen.....

Als der Himmel seine
Puzzleteilchen herabwarf
fiel eines mir zu

Durch alle Kontinente
eilt mein Fragen

Beide erbeben wir
im Erleben
ja es passt

Ein Suchboot sind wir
nun
mit Kompass
Ewige Stadt

immerfort das ganze Bild
ersehnend
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo vera-Lena!

Ein Gedicht, aus dem viel Sehnsucht spricht.
Ein vollständiges Bild werden wir nie erhalten, eigentlich wissen wir das, aber dieses ständige Suchen nach neuen Teilen des Puzzles hält uns am Leben.

Gerne gelesen!

Liebe Grüße
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Diese Gedanken hast du wunderschön Worte werden lassen, Vera-Lena.

Ich sage immer, mein Puzzle ist fertig, wenn ich sterbe, Deshalb verschmähe ich kein Teilchen, wenn ich auch manches lange am Rande liegen ließ, da sein Einsetzen zu schmerzhaft war.

Liebe Grüße von Maren
 

wirena

Mitglied
Liebe Vera-Lena, guten Abend

da sind wir ja mit unserer lebenslangen Sucherei in bester Gesellschaft :)

Doch hoffe ich von Herzen, dass hin und wieder ein ruhiges Plätzchen zum Verschnaufen zu finden ist. Mein Leben schenkte mir immer wieder solche Ankerplätzchen - nur so freue ich mich immer wieder neu auf einen Aufbruch, einem neuen Wegstück entgegen und bin, so empfinde ich, junggeblieben damit und voll Lebensfreude. In diesem Sinne, wünsche ich Dir weiterhin gute und vorallem freudvolle Fahrt, sowie erfolgreiches Puzzlen, bei bester Gesundheit.
lg wirena
 

Vera-Lena

Mitglied
Ihr Lieben, Franke, Woschanova, Maren und wirena,

ich fühle mich von Euch verstanden und danke Euch für Eure freundlichen Kommentare. Ja, der Weg ist noch weit, aber es stimmt schon ohne diese Suche, diese Sehnsucht, diese Ahnung von der Gesamtheit des Bildes hätten wir kein Ziel und keinen Ansporn. Also lasst uns weitermachen... :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Woschanova

Mitglied
Liebe Verna,
mehrfach nun gelesen, bleibe ich an der "ewigen Stadt" hängen.
Ewig, was ist ewig, Rom sollte es sein, blieb es aber nicht.
Vielleicht hängt mir der Bergriff Ewig auch falsch im Hirn, er ist in mir verknüpft mit Wachstum gegen Unendlichkeit. Eine eh'r technische Erklärung. Die Sehnsucht in uns... mag lang andauernd sein, ist aber endlich.
Lieben Gruß Wolfgang
 

Vera-Lena

Mitglied
Naja, lieber Wolfgang,

man kann den Text mehrfach interpretieren, wenn man aber die "Ewige Stadt" von der Autorin erklärt haben möchte, dann bleibt nur noch eine Möglichkeit übrig, nämlich den Text als religiösen Text zu lesen.

Die "Ewige Stadt" (und deshalb habe ich das "E" auch groß geschrieben) ist der Bibel entnommen, genauer der "Offenbarung des Johannes". Gemeint ist das "Ewige Jerusalem" das als Synonym steht für eine erlöste Menschheit, die den Weg ins Paradies gefunden hat, aus dem sie nun nicht mehr vertrieben wird.

Jeder Mensch trägt einen göttlichen Funken in sich. Dieser ist aber meist verhüllt. Erkennen zwei Menschen sich aber an ihrem göttlichen Funken, dann ist das unbeschreiblich und die Welt scheint für einen Augenblick still zu stehen.

Die Sehnsucht nach dem ganzen Bild bedeutet demnach, das immerwährende Wünschen, dass alle Menschen sich in dieser Weise erkennen können. Dann gibt es den Frieden auf Erden und all die wunderbaren Dinge, die in der "Offenbarung des Johannes" nicht direkt aber bildhaft angesprochen sind.

Die "Offenbarung des Johannes" ist ein total verschlüsselter Text. Als ich sie mit 14 Jahren las, habe ich keine Silbe davon verstanden und mir ist schlecht geworden, ob all der Greuel, die dort auch beschrieben sind. Erst vor wenigen Jahren hat sich dieser Text für mich entschlüsselt.

Mir ist es aber lieb, wenn andere Leser, den Text so lesen, wie Maren es tut und auch wirena und auch Franke, denn ihre Deutungen sind für mein Verständnis auch vollkommen zutreffend.

Ich hoffe, ich habe Deine Frage ausreichend beantwortet und es freut mich immer, wenn sich jemand so genau mit einem Text befasst und ich gebe auch sehr gerne Auskunft.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Ralf Langer

Mitglied
ja,
Verena
wir tragen in uns
die Keime aller Götter
das Gen des Todes
und das Gen der Lust
wer schuf sie
die Qualen
und die Statt auf der sie enden
für Stunden nur
ein erbärmlich Heim

kann keine Trauer sein!

lg ralf
(thanks G.B)
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Ralf,

danke für Deine Antwort!

Ja, da ist so Vielerlei in uns und manchmal dauert es unendlich lange bis wir wieder einmal durchatmen können, dennoch.......auch Hoffnung ist uns geschenkt.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Wie verheißen

Hallo Vera Lena,
du weißt, dass ich deine Lyrik sehr schätze, besonders die wunderbare Sprache.
Das Verstehen fällt mir manchmal schwer. Ich muss deine Gedichte sehr oft lesen.
In diesem Gedicht irritierte mich ''Ewige Stadt''. Als ewige Stadt kenne ich nur Rom. Sie hat nun mal diesen Beinamen.
Wenn du Jerusalem meinst, müsste m. E. ''Gottes Ewige Stadt'' dort stehen.
Viele liebe Grüße
Marie-Luise
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

niemanden möchte ich in die Irre führen. Dass Rom den Beinamen "ewige Stadt" trägt, war mir gänzlich entfallen.

Jetzt das Zitat aus der Offenbarung des Johannes Kapitel 21, Vers 10 :

"Da entrückte er mich in der Verzückung auf einen großen,hohen Berg und zeigte mir die [blue]heilige Stadt[/blue] Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam,"

Gerne bin ich deshalb bereit, die ewige Stadt in heilige Stadt umzuändern. Gottes Ewige Stadt wäre natürlich auch eine gute Möglichkeit, um Missverständnisse zu vermeiden. Aber wenn es ans Ändern geht, dann möchte ich doch lieber beim Original aus der Bibel bleiben. Ich habe nicht nachgeschlagen und hatte das anders im Kopf.

Ich freue mich immer über Deine Kommentare. Du liest sehr sorgfältig, ja, und Dein Lob freut mich natürlich auch. :)

Dir einen schönen Sonntag und liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Wie verheißen.....

Als der Himmel seine
Puzzleteilchen herabwarf
fiel eines mir zu

Durch alle Kontinente
eilt mein Fragen

Beide erbeben wir
im Erleben
ja es passt

Ein Suchboot sind wir
nun
mit Kompass
heilige Stadt

immerfort das ganze Bild
ersehnend
 

atoun

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

ich hab hier auch noch einen Vorschlag zu deinem Gedicht. Erst hatte ich eine ganz lange Erklärung dazu geschrieben, aber die habe ich wieder gelöscht, weil ich sie gar nicht notwendig finde. Nun, der Vorschlag:

____________________________
Wie verheißen.....

Als der Himmel seine
Puzzleteilchen herabwarf
fiel mir eines zu

Durch alle Kontinente
eilt mein Fragen

Beide erbeben wir
im Erleben

Ja es passt!

Ein Suchboot sind wir
nun
mit Kompass

immerfort die Heilige Stadt
in Sehnsucht
____________________________


viele Grüße
atoun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe(r)? atoun,

ja so ginge es auch ohne Weiteres. Die Heilige Stadt in Sehnsucht wäre dann inhaltlich zu lesen wie: Die Heilige Stadt im Visier, insofern hätte man hier etwas Doppeltes.

Die Aufteilung der Zeilen, die Du mir vorschlägst bringt den Grund des gemeinsamen Erbebens noch stärker heraus.

Diese mittlere Zeileneinteilung übernehme ich gerne.

Das Ausrufungszeichen in einem Text, der ansonsten keine Zeichensetzung hat, empfinde ich als ziemlich gewagt, andererseits macht es gerade dadurch eine starke Aussage.

Auf das "ganze Bild" möchte ich aber nicht verzichten, weil die Puzzleteile sonst ganz oben keine weitere Verbindung mehr im Text hätten und das Verständnis, für mein Gefühl, noch mehr erschwert wäre.

Das heilig von heilige Stadt könnte ich aber tatsächlich groß schreiben, auch wenn es in der "Offenbarung des Johannes" klein geschrieben ist.

Also, wenn es Dein Text wäre, würde er mir 100%tig gefallen. Ehrlich!

Aber ich muss ja nun auch ganz wahrhaftig bei mir selbst bleiben.

Danke für Deine interessante Lesart, die ich Deinem Vorschlag entnehme!

Und danke auch, dass Du mir diesen Vorschlag unterbreitet hast. :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Wie verheißen.....

Als der Himmel seine
Puzzleteilchen herabwarf
fiel eines mir zu

Durch alle Kontinente
eilt mein Fragen

Beide erbeben wir
im Erleben

Ja es passt!

Ein Suchboot sind wir
nun
mit Kompass
Heilige Stadt

immerfort das ganze Bild
ersehnend
 

atoun

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

du hast Recht, das ganze Bild muss bleiben, sonst hängt das Puzzleteil in der Luft und geht nicht auf.
Dann würde ich die letzte Strophe so formulieren:

im ganzen Bild
immerfort die Heilige Stadt
in Sehnsucht


Danke, dass dir mein Vorschlag gefällt. Warum ich so selten bei dir kommentiere? Nun, wenn alles perfekt ist, gibt es kaum etwas zu sagen (schreiben). ;-)

viele Grüße
atoun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe(r) atoun,

danke für Deinen neuerlichen Vorschlag!

Verben haben ja in jedem Text die stärkste Wirkung, finde ich.
Jetzt hatte ich schon in der vorletzten Strophe nur das schwache "ist".

"ersehnend" ist zwar auch kein Verb, steht aber dem Verb doch nahe und wirkt deshalb auf mich lebendiger, als die vielen Substantive in Deinem Vorschlag.

Ich werde es also nun so belassen. Habe Dank! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

atoun

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

ich bin niemandem böse, wenn er einen Vorschlag von mir nicht annimmt. Es entscheidet immer der Autor und mir hat es in jedem Fall Spaß gemacht, mich mit seinem Werk zu beschäftigen. Und ich rede dann auch gern darüber.

Eine kleine Anmerkung noch: in der vorliegen Version würde ich die Heilige Stadt doch der letzten Strophe näher setzen. Denn das Bild mit dem Suchboot und Kompass ist so stark, es verdient eine eigene Strophe, finde ich.

Ein Suchboot sind wir
nun
mit Kompass

Heilige Stadt
immerfort das ganze Bild
ersehnend


Dann fände ich dein Gedicht perfekt. ;-) Aber es ist natürlich dir überlassen, ich wollte dir hierzu nur meine Meinung mitteilen.

Das Substantiv am Ende habe ich vorgeschlagen, damit "ersehnend" mich nicht von deinem Text fortträgt.
Aber diese Wirkungen empfindet wohl jeder unterschiedlich.
Es ist beides schön. Ob "ersehnend" oder "in Sehnsucht" - wobei Sehnsucht in meinen Augen immer einen etwas mehr träumerischen Aspekt beinhaltet.

Wenn die Zeilen jedoch so, wie hier, aufgeteilt sind, dann finde ich "ersehnend" sogar besser, denn es reflektiert auf das ganze Gedicht (Wie verheißen...) zurück.

liebe Grüße
(die) atoun
 



 
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