Wie von weither

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Vera-Lena

Mitglied
Wie von weither

Das Singen der Sonne
Leuchtet aus deinen Augen
Lässt uns stumm sein
Zwei Muscheln
Perlenschwanger
Weißes malt sich
Zwischen uns
Botschaften
Vom Lebendigsein
Feuerrosen
Im Diesseits
Jenseitiges
Versprechend



(Valentin Tomberg: "Die vier Christusopfer und das Erscheinen des Christus im Ätherischen". Zitat: Seite 23 "Die Mondbewohner hatten ein sonnenhingegebenes Bewusstsein auf der Lichtseite des Mondes und ein Bildbewusstsein auf der finsteren Seite des Mondes; es war ein Pendeln zwischen der tönenden Sonne und dem stummen Wahrnehmen der Mondumgebung." Zitatende.)
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Vera-Lena!

Mal ein kurze Anmerkung erst:
Warum hast du soviele Zeilenumbrüche gemacht? Sie stören den Lesefluss m.E. doch erheblich.

Liebe Grüße
Manfred
 
Liebe Vera-Lena,
mir gefällt dein Liebesgedicht. Aber ich stehe nun einmal auf maretimer Lyrik und bin deswegen nicht gerade objektiv...
Herzliche Grüße
Karl
 
H

Heidrun D.

Gast
Ach,
die tönende Sonne ... ein grandioses Bild, das mir durch & durch gefällt!

Mit den Umbrüchen hatte ich zunächst auch etwas Schwierigkeiten, bis ich bemerkte, dass die Verse ja zeilenübergreifend gelten und zudem den Kontrast zwischen Gesang und Schweigen, Hell und Dunkel (Sonne & Mond), Diesseits & Jenseits aufzeigen sollen.

Ein sehr fein ziseliertes Werk.

Glückwunsch!
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred,

Die Zeilenumbrüch habe ich gesetzt, weil jedes Wort, das nun eine eigene Zeile hat, sie auch braucht. Der Text ist sehr komprimiert und die einzelnen Wörter haben jedes eine weitreichende Bedeutung, von der ich nicht wollte, dass sie im raschen Lesen übergangen wird.

(Schade, schade, dass ich immer noch keine Möglichkeit gefunden habe, kostenlos ein wirklich funtionierendes Programm auf meinen PC herunterzuladen, so dass ich Dir den Text vorlesen könnte! Dann nämlich würdest Du das sicher gut verstehen, wie ich es meine.)

Nach "Lässt uns stumm sein" muss man zB eine große Pause machen, denn dann wird offenbart, was diese beiden Menschen miteinander verbindet. Die nächste große Pause ist notwendig nach "Perlenschwanger", denn dann wird deutlich gemacht, wie diese beiden Menschen zueinander stehen. Nach "Vom Lebendigsein" muss eine große Pause gemacht werden, denn dann wird deutlich gemacht durch die "Feuerrrosen", die eigentlich noch einmal für den gesamten Text dort stehen, von welcher Art Lebendigsein diese beiden Menschen durchströmt sind. Nach diesem einen Wort muss wieder eine Pause gemacht werden, denn dann wird deutlich gemacht, was die Beiden sich erhoffen und über welche riesigen Zeiträume hinweg sie diese Hoffnung setzen.

Ach, ich bin gar nicht damit zufrieden, dass ich das jetzt hier aufgelistet habe. Im Vergleich zum gesprochenen Wort ist es geradezu ein erbärmlicher Ersatz. Aber ich wollte Dir Deine Frage sehr gerne beantworten.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Karl,

das freut mich sehr, dass Dir dieses Liebesgedicht gefällt.

Eigentlich denke ich, dass man Lyrik gegenüber sowieso nicht objektiv sein kann. Es ist, nach meinem Empfinden, ähnlich wie mit der Musik. Da Lyrik sehr komprimiert ist und außerdem auch von Klängen lebt, ist sie imstande, fast wie Musik, das Unbewusste leicht zu erreichen und dort ist man ja dann schon ausgeliefert.

Es ist sicher kein Zufall, dass man sich im Alter von 20 Jahren für andere Texte begeistert, als mit 40 Jahren und mit 60 Jahren wieder für andere Texte. Man wandelt sich, man versteht mehr, man bekommt eher einen Zugang zu verschlüsselten Dingen usw. Das alles ist aber subjektiv.

Danke für Deinen freundlichen und verständnisvollen Kommentar! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

na, da hüpft mir das Herz im Leibe.:)

Ja, es gibt Zeilenübergreifendes mit Ausnahme der "Feuerrosen", die als Einziges auch allein stehen können.

Mit den Kontrasten hast Du Recht...Jenseits - Diesseits, Gesang-stumm.

Ich danke Dir für Dein einfühlsames Lesen und Deinen zutreffenden Kommentar.

Auch Dein Lob freut mich natürlich.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Vera-Lena!

Danke für deine ausführliche Erklärung.
Das alte Problem: Ein Gedicht wirkt manchmal gesprochen besser, als stumm auf Papier gebannt.
Geht mir so mit Villon. Das kann ich nicht lesen, aber wenn Kinski ihn spricht, dann hab ich Dauergänsehaut.

Davon abgesehen hast du aber trotzdem ein klasse Gedicht geschrieben, das mich im ersten Moment etwas irritiert hat.

Liebe Grüße
Manfred
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred,

herzlichen Dank für Deine nochmalige Antwort!

Klaus Kinski konnte ich zu Beginn seiner Karriere in der FU Berlin erleben, wo er mit einem Übermaß an Körpersprache die gesprochenen Texte verdeutlichte.

Das war damals etwas ganz Neues und ich gebe zu, so jung,wie ich damals war, gerade erst 20jährig, fand ich das sehr gewöhnungsbedürftig.

Ihn nur zu hören, ist mir sogar heute noch lieber.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera Lena,
wie du ja weißt, habe ich oft Schwierigkeiten, deine Gedichte zu verstehen. Und doch kann ich mich dem Zauber, der davon ausgeht, nicht entziehen.
Besonders die Zeilen

Das Singen der Sonne
Leuchtet aus deinen Augen
gehen mir nicht aus dem Kopf. Das wollte ich dir kurz mitteilen.

Viele Grüße
Marie-Luise
 
Liebe Antwort,
über deine Antwort zu meinem Kommentar habe ich mich sehr gefreut. Jaja, mit dem lyrischen Geschmack ist das schon so eine Sache. Ich kann dir da nur zustimmen.
Danke und liebe Grüße
Karl
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

durch Deine freundliche Antwort hast Du ja jetzt geradezu bestätigt, was ich in meiner Antwort an Karl geschrieben hatte, nämlich dass Lyrik durch Klang und durch die komprimierte Sprache das Unterbewusstsein erreichen kann.

Ach, das freut mich jetzt doppelt, dass Du mir schreibst, welche Zeilen Dir nahegehen und dass Dich der Text berührt.

Von Herzen danke ich Dir. :)

Ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 

Meral Vurgun

Mitglied
Feuerrosen.

das brennt die haut. aber Feuerrosen brennt die Seele, das Herz. aber ich liebe die Feuerrosen.

sehr schön.

Gruss und Umarmung schicke ich dir.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Meral,

ja so ist es, die Feuerrosen würden die Haut verbrennen, aber Herz und Seele werden davon erwärmt und belebt.

Ich weiß, dass Du meine Liebesgedichte immer verstehst. Wir sind einander so nah im Denken über diese allerhöchste Sache im Leben der Menschen.

Auch ich umarme Dich.

Ganz liebe Grüße nach Basel :)
Vera-Lena
 



 
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