Wieder einmal

J

Jasmin

Gast
Wieder einmal

wieder einmal
ist das Glas zerbrochen
wieder einmal
hast du einen deiner
Sterne vom Himmel heruntergerissen
du hast wieder einmal
nicht geschafft
deine Einsamkeit
zu verdrängen
es kehrt alles wieder
zu dir zurück
wieder einmal hast du
gegessen
du schluckst noch lange
hart daran
es kostet dich Mühe
jeder Bissen eine Qual
wieder einmal
Nebel umhüllt dich
dein klares Lachen
wo bleibt es jetzt?
deine Schwingen hast du selber
beschnitten
Worte fressen sich mühsam durchs Papier
wie Walzen durch den Schlamm
du versickerst stetig im Sumpf
schwimmst in einem Boot ohne Ruder
deine Augen bewegen sich starr
auf einen Fixpunkt zu
Sterbliche
wieder einmal
gestorben
den täglichen Tod
jeden Tag
stirbst du aufs Neue
um am nächsten Morgen
wieder einmal
aufzustehen
bis zum nächsten
Tod
 

Chrissie

Mitglied
Die unendliche Mühsal des Alltags in wundervollen Versen geschildert.
Ein Lichtblick im Grauen des Daseins, dieses Gedicht.

Liebe Grüße
Chrissie
 
J

Jasmin

Gast
Lichtblick

Hallo Chrissie,

auch deine Reaktion ist ein Lichtblick. Ich glaube, die meisten koennen dieses Gedicht nicht verstehen, weil sie nicht so empfinden.
 

lisa

Mitglied
Warnung?!

Hallo Jasmin,
auch mich hast Du mit diesem Gedicht berührt!
Allerdings läuten bei mir alle Alarmglocken.... ich schreib Dir mal `ne mail.

Bis dahin, lisa
 
J

Jasmin

Gast
Keine Sorge!

Hallo Lisa!

Keine Sorge! Das Gedicht ist schon ein paar Jahre alt, es geht mir inwischen etwas besser.

Ueber eine Mail wuerde ich mich trotzdem freuen.

Liebe Gruess
 



 
Oben Unten