Wintergedicht

K

Krott

Gast
Kühlen feuchten Winterwald
wärmt vom Meer her milde Luft.
Wir spüren, der Frühling kommt bald
mit süßem, zartem Blütenduft.

Feldwege wabern wüst in Eis und Schlamm;
Ackererde, mit Schnee noch gefleckt,
liegt schwer wie ein nasser Schwamm.
Am Himmel, mit grauen Wolken bedeckt,
dunkel und dicht, im trüben Licht,
wartet der kalte Winter auf eine weitere Schicht.

Wer mag so düster ahnend sein,
schaurig den Frühling zu verscheuchen?
Wer lädt den Winter klagend ein,
uns heimlich noch zu täuschen?

Dichter und Denker neigen zum Klagen,
düstere Gedanken zu formen im fahlen Schein.
Ihr bitterer Trank belastet den Magen
und verdirbt den süßen wahren Wein.

Begrüße frei des Frühlings warmen Wind!
Er ist des Frohsinns liebstes Kind, -
wie leicht es schwebt und dich erhebt
weit hinweg vom tiefen Leid,
Heiterkeit, die in dir lebt,
zu jeder Zeit, auch wenn es schneit!

Wenn auch der Winter wieder kommt,
dann ist uns das egal.
Es kommt drauf an, wie es uns frommt:
Wir haben stets die gute Wahl.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
eingeschenkt

und verdirbt den süßen wahren Wein.
Ja, das finde ich auch, das der "süße Wein" der wahre ist, und nicht dieser "trockene", den alle (außer mir und Dir) für den "wahren" halten.

Da sind wir schon zwei.
 

Betzebub

Mitglied
Hallo,

du hast das Versmaß nicht eingehalten.

Zwei Strophen haben je 6 Zeilen, viel haben 4 Zeilen.


Bei den zwei 6-zeiligen Strophen kommt erst ein direkter Reim über zwei Zeilen, die anderen 4 Zeilen ist der Reim versetzt.


Dabei musst du dich entscheiden:

Mache ich die Strophen SECHS Zeilen oder VIER Zeilen lang?
Wenn du dich für vier Zeilen entscheidest, kannst du diesen Reimstil beibehalten, wenn du aber sechs Zeilen wählst, musst du dir eine Alternative für die Verse suchen.


Einige der Reime sind dir auch nicht so gut gelungen:

- Schlamm und Schwamm
- klagen und Magen
- Wind und Kind

um einige zu nennen.

Solltest du nochmal gründlich überarbeiten.


LG

betze
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
nun ja

Einige der Reime sind dir auch nicht so gut gelungen:

- Schlamm und Schwamm
- klagen und Magen
- Wind und Kind

um einige zu nennen.
Sehe ich nicht. Die drei Beispiele sind nicht einmal "unrein", da sie die betonten Ausklänge der jeweiligen Verszeilen sind. Da dürfen sie einsilbig reimen.

In der Tat wechselt die Zahl der Versfüße pro Vers permanent, aber das ist so unregelmäßig verteilt, daß man es als Prinzip dieses Liedes sehen kann. Das ist eine freie Wahl der Form, eine Selbsterlaubnis, der wir nicht widersprechen müssen.

Weniger mit der Form als vielmehr mit dem Inhalt habe ich die Schwierigkeit, daß ich das eigentlich Originelle, Besondere, Neue des Liedes nicht finde. Was weckt es in mir?

Schnarch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
etwas mehr Begründung

Ich überlege, warum es mir nicht gefällt. Es ist ja nicht ganz armselig (!). Hier und da schon einige nette Beobachtungen. So ein Naturgedicht, das Siebzehnmilliardste.

Aber es sind zu viele gängige Phrasen.
Und es ist zu lang. Es ist nicht verdichtet.
Es hat keine wirkliche Neuaussage, keine inhaltliche Pointe.

Deshalb genügt es nicht.
 

Tula

Mitglied
Hallo

eine Bemerkung zu einem Kommentar:

Dabei musst du dich entscheiden:
Mache ich die Strophen SECHS Zeilen oder VIER Zeilen lang?
Ich denke, das ist eine 'halbe' Wahrheit, die man nicht absolut nehmen sollte. Es gibt auch schöne Reimgedichte, die sich nicht streng an solche Prinzipien halten (weil sie auch oder gerade deshalb nicht so monoton daherleiern). Aber eine gewisse 'Symmetrie' sollten die Strophen schon haben.

Ansonsten alles gesagt, das Gedicht (wie das andere) hat zu wenig sprachliche Überraschung. Und weniger ist manchmal mehr.

LG
Tula
 



 
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