Winterruhe

Winterruhe

siebenseenweide
deine wurzeln
sind meine klanghöhle
seelenfluss
gebogen vom himmel
zur herzerde
deine wasserbilder
quellen aus oberland

unterlands schlafen
die wiesen und bäche
schnarchen die knollen
in meinen zuckenden füßen
in meine lippen
murmeln sich stadtstürme
schneelichter
und nachtstill an nachtstill

siebenseenweide
ich bleibe unter deiner zunge
bis mein blut wieder grün ist
bis der tag meine träume lesen kann
und die warmen sonnenkleider
aus den schweigewäldern
auf meinem singen glänzen

Hallo Mara,

die Verschmelzung von ICH und Umwelt / Natur spricht mich sehr an.
Dein Stil ist traumhaft schön.

Liebe Grüße

Robert

Liebe Mara Krovecs!

Danke für dieses Gedicht!
Man meint, einen Naturgeist sprechen zu hören. Überaus poetisch und faszinierend, deine Bilder!

Liebe Grüße, Daniel

Mara

Wie Du siehst, gefällt Deine Lyrik manchen Menschen sehr. Mir könnte sie auch gefallen, wenn Du die drastischsten Deiner sonderbaren Wortgebilde etwas vom Himmel der Pathetik herunterholen könntest.

[blue]siebenseenweide[/blue]WEIDE
deine wurzeln
sind meine klanghöhle
seelenfluss
gebogen vom himmel
[blue]zur herzerde[/blue] zum Herzen der Erde
deine wasserbilder
quellen aus oberland

unterlands schlafen
die wiesen und bäche
[blue]schnarchen[/blue] die knollen schnarchen entzaubert für mich die Stimmung
in meinen zuckenden füßen
in meine lippen
murmeln sich stadtstürme
schneelichter
und nachtstill an nachtstill

[blue]siebenseenweide[/blue]WEIDE
ich bleibe unter deiner zunge
bis mein blut wieder grün ist
bis der tag meine träume lesen kann
und die warmen sonnenkleider
aus den [blue]schweigewäldern[/blue]schweigenden Wäldern
auf meinem singen glänzen

Zum Vergrößern anklicken....

Gruß
Inu

wahnsinn. aus den bildern stricken andere mindestens 5 gedichte. die zweite strophe ist großartig. das "schnarchen" finde ich herrlich. ich scheine nur superlative zu finden. mich sört die kleinschreibung ein wenig, aber das ist geschmackssache und eine rein optische frage. das ist wirklich eine bezaubernde "winterruhe", die du hier kreierst.
ich kann den winter zwar nicht ganz so gut leiden, aber man kann recht angenehm über ihn schreiben. das ist dir gelungen.
viele grüße,
Prosa.

Liebe Mara,

obwohl ich Deine Gedichte fast immer schätze:
Dieses gefällt mir nicht!

Ich als Leser fühle mich von Bildern überworfen,
so schön sie einzeln auch klingen mögen. Auch der
Schluß gefällt mir nicht:

Wälder schweigen nie; auch nicht im Winter. Wer
regelmäßig im Wald ist, wird dort Stille gen-
nießen können, aber nie wirkliches Schweigen
finden.

Und ein Singen, muß das glänzen?

Dir trotzdem von Herzen

Liebe Grüße
Sonnenkreis

Mara

Bei nochmaligem Lesen kann ich dieses falsche und ( verzeih mir ) verschrobene Pathos nicht akzeptieren, weniger noch als beim ersten Mal. Auch Lyrik, denke ich, sollte nicht in einem Wolkenkuckucksheim stattfinden, sie sollte wahr sein. Ruhig auch in überhöhter, unalltäglicher Sprache.

Dieses Gedicht ist eine Aneinanderreihung von Schwulst, die ins Nebulöse führt. Für mich ein rotes Tuch. Der allgemeinen Bewunderung zum Trotz gebe ich Dir eine 4. Am Liebsten hätte ich Dir eine 1 gegeben, aber das wäre übertrieben, Deine Rechtschreibung und Grammatik sind makellos

Gruß
Inu

mara, dir ist hier etwas ganz besonderes gelungen
eine wunderbare verschmelzung mit der natur,
eine 10 von mir.

liebe grüße ingrid

ps. inu....pssst, ganz still sein, sonst vertreibst du die
schönen geister

Inken
Diese schönen Geister sind nicht meine. Soviel Schwulst nimmt mir die Luft zum Atmen weg. Und wer gibt Dir das Recht, mir den Mund zu verbieten?

Ich hatte ja in meinem ersten Kommentar gesagt, dass das Gedicht hätte sehr gut sein können, wenn Mara es etwas vom Ballast der Pathetik befreit hätte. So wie es jetzt steht, schießt es irgendwie über die Kippe des Erträglichen hinaus ... für meine Begriffe zumindest. Man kann die Herzinnig- und Gefühligkeit auch über die Spitze treiben. Dann wird sie widerlich.

Gruß
Inu

Inu, die Bilder sind stimmig, weil sie magisch sind,
aber du weißt doch...pst,pst... ganz leise sein
jaaaa...so ists brav
liebe grüße inken

Hallo lieber Robert,Daniel, Prosa und liebe Inken,


Ich freue mich sehr, dass ich Euch mit meinem Text ein wenig unterhalten durfte und dass er Euch gefällt ist natürlich
ein Zeichen, dass meine Wortspiele um meine Eindrücke und Empfindunegen herum auch in meinem Sinne verstanden werden können

Ich bedanke mich und wünsche weiterhin viel Freude am Lesen und Kommentieren

Alles Liebe Mara

Inu,

wir zwei kennen unsere Art Gedichte zu schreiben schon so lange und sicher wirst Du nicht davon ausgehen, dass sich meine Persönlichkeit und meine Art zu schreiben Dir zum Gefallen verändert.
Du hast schon viele meiner Gedichte gelesen und die meisten
nicht gemocht. Daran habe ich mich gewöhnt, Du bist sogar fast gradlinig dabei.

Deine Vorschläge nun zu meinem Gedicht sind nett, aber nicht mein Stil.

Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist warum Du es nicht dabei belassen kannst mich Deiner Einschätzung nach zu bewerten, Deine Kritik zu äußern und dann eben mit meiner Reaktion darauf zu leben.

Warum mußt Du hier noch weitere Male auftauchen, um dann im letzten Kommentar "so" ausfallend zu werden. Ich finde "widerlich" hat in einem Gedichtkommentar nichts zu suchen.Das klingt gehässig und hilflos.

Gruß

Mara


Hallo Sonnenkreis,

ich bedanke mich fürs Lesen und Kommentieren.
Deine Kritikapsekte kann ich so allerdings nicht teilen.
Wie Du weißt habe ich selten weniger Bilder, eher noch mehr, und "glänzendes Singen" ist wahrlich Geschmackssache.


L.G

Mara

total überschwappend.

Hallo,

also, mich zog der dicke Balken rein und ich dachte, schaun ma doch mal, was sich da so tolles hinter verbirgt.

Leider schwappt es auch mir zu über. Mich reißt es sogar förmlich weg, statt mit. Und mir wird schwindelig beim lesen.
Tut mir leid.
Zu viel des "Guten".

Nur meine Meinung.

lG
Stoffel

tja, fast hege ich den verdacht, mara wollte uns mit ihrem
gedicht verarschen:
mal sehen, wie viele dieser winterruhe auf den leim gehen.

bon.

*lach*
ich denke nicht, dass es Verarsche ist.
Jeder schreibt wie er kann.
Muss doch nicht jedem gefallen.
Kennste doch von Deinen Sachen. Und ich von meinen.
Aber Du kennst sie besser.

lG
Sanne

möglicherweise schwappt es an manchen stellen über,
was mir aber durchgängig gut gefällt an diesem und
an den anderen gedichten von mara, das ist das
empfindungsfähige, das fröhliche, lebendige und
zur liebe fähig sein könnende - wenn liebe hingabe heißt

seid doch mal ehrlich, wie viele gedichte haben wir
hier in der ll, die uns den verzweifelten,
melancholischen, den-an-nichts-mehr-glaubenden,
den mit-dem-erhobenen-zeigefinder-daherkommenden,
den traurigen, den anklagenden, den im-weltschmerz
versinkenden ...usw. menschen erinnern und wie viele schreiber gibt es dagegen, die ein postives weltgefühl
aussenden.

schaut euch mal die kinder an, sie kommen in die welt,
egal in welche gesellschaft oder zeit - sie sehen die
welt immer positiv, empfinden die jahreszeiten als
glücklich und freuen sich - es ist wahrscheinlich eine
große kunst, einen teil davon mit ins erwachsenenleben hinüberzuretten, einen teil der magie, die uns als kindern
so verständlich ist.

ganz davon abesehen, malt mara eben wirklich schöne
bilder "nachtstill an nachtstill" berührt mich
beispielsweise, denn das ist es, was ich auch hier
in berlin spüre - es ist nachts viel stiller als sonst.

liebe grüße ingrid

Hi Inken,

jedem was ihm gefällt,oder?

Übrigens, kenne ja Berlin 10Jahre lang...
stimmt..Nachts ist es kälter da,als draußen.*smile*

lG
Stoffel

Hallo Mara,
nun habe ich dein Gedicht wieder und wieder gelesen und bin immer noch unschlüssig. Einerseits gefallen mir deine Bilder, andererseits... ich weiß auch nicht. Ich glaube, ich fühle mich einfach von ihrer Fülle erschlagen.
(Das ging mir übrigens schon beim ersten Lesen so; interessant nun die Disparität der Kommentare.)

LG Mel