Wo ist die Zeit geblieben?

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DayDreamer

Mitglied
Wo ist die Zeit geblieben?

Ich zähle die Stunden.

Eingekerkert in der Angst, man würde mir meine Zeit stehlen. Wie Miriam selbst, so sitze ich in meinem Zimmer und umfasse mein Handgelenk mit beidseitigem Einverständnis. Zählen, zählen, zählen – jede Sekunde und Minute. Die Sekunden, dessen Quersumme durch 7 teilbar ist, zähle ich doppelt. Sicher ist sicher.

Agnes macht das anders. Unbeeinflusst von diesen äußeren Befindlichkeiten. Alle Zeit, die sie hat, stopft sie in einen Samtplastiksack. Ungeordnet. Egal ob sie angebraucht ist oder nicht. Manchmal sind es regelrechte Zeitbrocken, die sperrig ihren Platz beanspruchen. Was nicht mehr in den Sack passt wird weggeworfen. Auf jede Sekunde ist sie auch nicht angewiesen.

Mein bester Freund macht das anders. Hat seinen eigenen Stil. Eine Zeitbank. Jede Sekunde, außer schlafen selbstverständlich, wird in das Schließfachkonto gelegt. Vor 4 Einzahlungen hat er sich gefragt, wer sich wohl um seine Zeit kümmern wird, wenn er gestorben ist. Sein Vorsatz, hierfür eine Stellen- bzw. Nachlassverwaltungsanzeige aufzugeben ist bis jetzt gescheitert. Zeitmangel.

Hoffentlich findet er nächsten Monat ein paar Sekunden dafür.
 

Ully

Mitglied
Hallo

finde die Geschichte reizvoll, sie hat etwas, aber der erste Satz käme so vielleicht besser:

[blue]Ich zähle die Stunden, eingekerkert in meiner Angst man würde mir Zeit stehlen.[/blue]

vG Ully
 

DayDreamer

Mitglied
hi =)

sorry erstmal für die verspätete antwort :)

hmm... guter einfall... das komprimieren der entscheidenden wörter ... und auch der wegfall von "meine zeit" hin zu "zeit" ist ne gute sache...

danke! =)
 



 
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