Wohn-Haft (KEIN Haiku)

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H

HFleiss

Gast
wohnhaft

Nein, Allina, das ist wirklich kein Haiku, auch wenn die Silbenzahl stimmt. Aber sehr lakonisch.
Hanna
 

Gerd Geiser

Mitglied
Wohl dem, der ein Schloss besitzt.

Mein Wohnungsschlüssel
vertraute Drehung im Schloss
mir ist nach Tanzen*

*wegen der Drehung

(Warum muss ich immer nur Blödsinn schreiben?)

Lieben Gruß,
GG
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Triviallyrik
Völlige Leere im Kopf
Der Blümchendichter

....auch kein Haiku....

J.
 

Carlo Ihde

Mitglied
Oder so: (auch keine Haikus)

Dein Wohnungsschlüssel
versagt die Drehung im Schloss:
er ist verbogen.

Kein Hereinkommen,
nun wird mir draußen ganz kalt,
Schlüssel-Schloss-Prinzip:

ist echt ziemlich blöd
verlangt nach Trivialem:
Wer sucht der findet.



(Keine Kritik, aber eine gewisse Übereinstimmung mit JoteS, oder so)
 
H

HFleiss

Gast
wohnhaft

Selbstverständlich ist das "Triviallyrik". Ich würde sogar sagen, das ist gar keine Lyrik. Aber ein schöner Gedanke. Denk nur mal dran, was du denken würdest, wenn du deinen Schlüssel verloren hast. Hanna
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,
also, da ist schon was dran an dem Text.
"Schlüssel", "vertraut", "das zu Hause"
(statt Wohnung könnte man auch "mein Haus" nehmen?)

Spontan hatte ich das Gefühl, der Schlüssel steht für etwas zu dem nur "ich" Zugang habe. Meine eigene, kleine Welt, das Vertraute, etc. in dem ich mich (endlich) frei und ungezwungen bewegen kann. In dem ich ganz ICH sein kann. Anders dort, was auf der anderen Seite der Tür liegt.

So empfinde ich es. Und es gefällt mir. Gerd hat das Wort tanzen rein gebracht, finde ich auch passend.

Vielleicht würde ich mich nicht so auf die Silbenanzahl versteifen, sondern einen etwas längeren Text draus machen, wenn auch in Kürze gehalten (und prägnant)

Aber vielelicht hat er eine andere Bedeutung. Ich kann nur sagen, wie er auf mich wirkt, was er auslöst und was ich assoziere.Für mich drei sehr inspirierende Zeilen.:)

lG
Sanne
 
H

HFleiss

Gast
wohnhaft

Naja, Stoffel, man kann natürlich vieles in ein einziges Wort hineininterpretieren. Was interpretierst du zum Beispiel bei dem Wort "Sturm"? Siehst du. Ich bin aber der Meinung, dass der Verfasser auch etwas anbieten muss mit seinem Gedicht und sich nicht nur auf interpretationswillige Leser verlassen darf. Aber das auszudiskutieren würde vielleicht zu weit führen. Hanna
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Hannah,
nehme ich den Dreizeiler, würde ich eher schreiben

"Mein Wohnungsschlüssel
gewohnte Drehung im Schloß
vertraute Wohnung"

Wobei ich dennoch meine, ein bisschen fehlt da noch.(etwas was mit dem "Draussen" zu tun hat.
In jedem Text, sofern nicht ausgefüllt die Zwischenräume, gibt doch mehrere Interpretationen. Die darf ich, der Leser doch haben. Um so schöner noch. Vielleicht, wenn ich es auch nicht sonderlich mag, könte uns die Autorin uns ihre geben?

Für mich gibt der Text das "Aussen" und "Innen" wieder.
Und dennoch auch hier, so wie der Text da steht, lässt er mir viel Raum. Und dazu noch inspiriert er mich stark.

Nur noch mal so meine Gedanken dazu.
Ulkiger Weise sind es meist diese kurzen Dinger, die zu Anregung, Inspiration und Diskussion anregen. *smile*

Schönen Tag
lG
Sanne
 
H

HFleiss

Gast
wohnhaft

Diese kurzen Dinger haben aber eben auch einen Nachteil. Durch die Komprimierung geht meiner Ansicht nach das, was ich mal als lyrischen Ausdruck bezeichnen würde, ein bisschen zu sehr verloren. Bei diesem Gedicht hier hätte ich mir gewünscht, den Grund dafür zu erfahren, warum sich das LI so sehr nach dem Drinnen sehnt. Und das in doch in Maßen gehobenerer Sprache. Erst dann wäre es für mich ein Gedicht, das "sitzt".
Hanna
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Hannah,

ich schreibe ja auch gern solch "kurze Dinger", weil ich mich da gut üben kann in Komprimierung. Verdichtung(?)
Ich nenne sie auch nicht Gedicht, eher Text. Hier fehlt mir fast nur eine einzige Zeile. Und mehr brauche ich nicht, weil ich schön viel Platz habe, um selbst rein zu interpretieren. Meinen Erfahrungsschatz, mein eigenes Gefühl. Hier wäre es mir zu viel Erklärung.

Es gab ja extra mal ne Rubrik, für so kurze Sachen. Ich bedauere es, das es ihn nicht mehr gibt.

lG
Sanne
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo allerseits

Das Haiku ist immer auch eine Kalligraphie und zudem thematisch eng begrenzt. Ohne diese optische Komponente ist diese Form bereits viel schwächer. Bereits eine weitere "Lockerung" als Senryu verträgt sie im Deutschen kaum.

Erbsensilbenzählerische Kurzlyrik wie die, die hier vorliegt, halte ich für absoluten Blödsinn und deren Estimierung für pseudo-intellektuell.
Für einen solchen Text benötigt man keinerlei Können, er hat weder optisch, klanglich, noch formal irgend einen Reiz und ich ich halte so etwas daher für überflüssigen Humbug.

Das ist nur eine persönliche Meinung.....

Gruss in die Runde

Jürgen

P.S.: Sanne, das ist auch keine vernünftige Übung. Metaphern in solchen Texten wirken lächerlich und eine Beschränkung auf eine sonst nicht gebräuchliche Silbenzahl und vor allen auf ein in andere Texte nicht übertragbares Schema sind gar das Gegenteil einer Übung. Schlimm.....
 
S

Stoffel

Gast
Hi Jürgen,
ich bitte doch aber höflich, es mir zu überlassen, was mir ein Text gibt.;)
Deine Meinung, meine, ihre...
Vielleicht kopierst Du Deinen letzten Kommentar und fügst ihn unter hunderte anderer hier in der Lupe stehende ein.
Mei, es gibt so viele Gedichte hier, lange, kurze, die haben auch oft nicht mehr Aussage als das hier.

Ich wollte der Autorin lediglich mitteilen, was ich denke.
Und ich warte mal ab, was sie noch schreibt.
Ansonsten lese ich jetzt lieber noch woanders bissl rein.*smile*

lG
Sanne
 
S

Stoffel

Gast
*lach*
Hi Gerd,
das ist echt nett, stells doch mal ein. Weil, es ist ein völlig anderer Sinn.Hübsch, glatte 8. :)

lG
Sanne

Draussen ist es kalt
ich dreh'den Schlüssel zu mir um
drinnen ist es war.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Bohnenschüssel
vertraute Blähung im Schoss
gehe lieber raus...​
 
S

Stoffel

Gast
???

*grübel*

Sorry Jote, aber WAS kann die "Bohnenschüssel" dafür?

Ok, Spass beiseite.
Findest Du es nicht ein wenig abwertend der Autorin gegenüber?
Dein Problem.

Sanne
*sehrerstaunt*
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Sanne

Nein, ich empfinde das der Autorin gegenüber nicht als abwertend. Ich halte derartige Texte generell für Bullshit und wenn ich mit dieser Meinung noch so allein dastehe, so wird sich diese dennoch nicht ändern. Wer solchen Mist schreibt ist mir eigentlich egal.

Lustig finde ich jedoch, dass Dich GGs Persiflage amüsiert, meine jedoch aufzubringen scheint. Ich bin mir recht sicher, dass er (auf etwas freundlichere Art) damit die selbe Meinung vertreten wollte, die auch ich vertrete......

Nix für ungut

Jürgen

P.S.: Erkennst Du irgendeinen qualitativen Unterscheid zwischen der Persiflage und dem Original???
 
S

Stoffel

Gast
Hi Jote,

also, "aufgebracht" bin ich nicht. Wieso? Hast Du den Eindruck, dann korriegiere ich ihn hiermit. Hatte extra Smilies rein.*tse*

Ich frage mich aber im Gegenzug, denn es liest sich so, warum bringt DICH das so auf?
Würde ich den Text hier als "ferig" erachten, würde ich ihn werten. So aber warte ich damit, bis die Autorin was dazu sagt. Sagt se nix, dann heisst es"überarbeitungsbedarf".

Ich vermute etwas an und aufgestautes, was HIER raus gelassen wird. ("generell")Hm.Ist mri auch schon passiert. Und ich versuche mehr und mehr schnell wieder "abzuhauen" wo es trivial wird. Ohne Wertung, ohne Kommentar. Auch mir, Jote, fällt es scwer manchmal zu sagen."Is doch wurscht. Solln se ihre 8-10 kriegen für sone Schitte. Haben sie halt ihre Leser, ihre Fans.."

Mich nervt es nur ein wenig, das ich mich auf solch Hin und Herschieberei eingelassen habe. Zeitfaktor.

lG
Sanne
:cool:
 



 
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