Wort.salat.ökonomie

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Walther

Mitglied
Wort.salat.ökonomie


Ich wende mich zur Aktiv.seite
Und trage meine Zahlen vor
Addiere Sinn und Zins zu Summen
Und feile mir mein Soll zu.recht

Anschließend suche ich das Haben
Und gebe Plan was auf Ver.lust
Um um.zu.rubeln nach akonto
Was degressiv scheint oder leer

Dann rücke ich die Zahl gerade
Und wähle mir ein Window.dress
Ich zapfe die Rendite passiv
Und werfe Saldi in die Luft

Was soll die Wendung ins Liquide
Die Buchung sucht den Bulle.n.bär
Noch gestern legt’ ich an in Kursen
Die Welt.er.klärung oder mehr

Hart greif’ ich neben die Schatulle
Das Bänke.r.drücken bricht mein Kreuz
Un.summen substrahiert in Renten
Ich schreibe jetzt mich selber ab
 

noel

Mitglied
verspielt doch sinn
_haft, gut das
wie du auf
_brichst um mehr zu haben
wie ein guter wein
ein gutes essen was man für die poren der zunge zerfetzt
um es letzen zu können
 

Walther

Mitglied
Hallo Noel,
danke für die "Blumen".
"Ich schreibe jetzt mich selber ab."
Darum ging's. In allen seinen Facetten. Immer wieder.
Bis man abgeschrieben ist.
Lieber Weihnachtsgruß W.
 
P

Prosaiker

Gast
Ja, wem geht es nicht so - öfter, als einem lieb sein darf?

Grüße,
Prosa.
 

Walther

Mitglied
Hi ganji,
danke fürs Kompliment. Es ging um Sprach.schwach.sinn, der kein Wort.flach.sinn ist.
Wenn das er.reicht wird, dann ist genießen er.laubt.
Gruß W.
 

Walther

Mitglied
(1) Bulle.n.bär = Börsenslang = Bullenkurse (rauf), Bärenkurse (runter). Daher steht vor der Frankfurter Börse auch der Riesenbulle. Die hättens gern immer rauf. :D

(2) Bänkedrücken = Gewichtheber- und Boxerslang; hier wird die Bank bezeichnet, auf der der Drücker liegt.
Bänkerdrücken = naja, das ist figurativ und meint, die Bänker zu drücken (im Sinne von Zinsen)

Greetz W.
 

Druidencurt

Mitglied
"Bulle.n.bär"
gibt es im direkten sinn nicht
nur bullen oder bären
...wobei die bären
mit ihren hörnern
steigende kuse symbolisieren
die bären mit ihren tatzen...fallende

endlich mal was "genießvolles"
für den druiden, ob ihr wollt oder nicht
und!
obwohl der titel durchaus auch
spe(c)k-ulations.salat heißen könnte,
eine gute kost...

MfG
DC

ps. die bänke.r drücken "immer"
wenn man "durchs" stop loss gefickt wird....
 
P

penelope

Gast
lieber walther,

kann mich nur meinen vor.gängern un.ein.geschränkt anschließen:
köstliche kost, durchaus im experimentiellen, dennoch so.viel kraft+poesie. un.glaublich. denn sprache kommt immer, wenn etwas vergeht, wie eine nebenwirkung eines medikamentes. deine sprache hakt, hakt ab, stolpert und pausiert, wie wundwasser fließt sie und gerinnt in ein gegenwärtiges, ortet aus, wie eine sonde, leuchtet die wundhöhlen aus, auch die ganzen fachausdrücke passen dazu, unglaublich, wie du dich selber abschreibst...

reinste begeisterung.


lg penelope
 

Walther

Mitglied
Guten Tag DC,

welch Wunder, Deinen Geschmack getroffen zu haben. :) Mensch dankt. :D

Lb. LeiseWege,

danke, daß Du die Satire durchschaut hast. :)

Lb Penelope,

was soll man ob des Lobes da noch sagen. Es ist und bleibt ein Riesenspaß, dieses Wortklaubereiwerk. Man muß sich von den SInn hinter dem Schwachsinn einlassen. Danke. ;)

Gruß W.
 

Ellen

Mitglied
Originelle Bilanz :)

[blue]Was soll die Wendung ins Liquide
Die Buchung sucht den Bulle.n.bär[/blue]

Ich finde auf der Gefühlsebene stehen da doch sehr viele Möglichkeiten offen wie das Wort Bulle (fr.Bulle) so schön ausdrückt.

Bulle = Blase (Sprechblase,Seifenblase, manchmal auch einfach die Zahl Null, oder als Verb gesehen Nichtstun,Raum )

N=nun=Existenz

Bär als Bild der Kraft

Ich hoffe dass dir dein Kraftraum erhalten bleibt und als Haben auf dem Konto steht
 

Walther

Mitglied
Hi Ellen,

das ist Spiel mit der Finanz- und Wirtschaftssprache, wobei Bullen- und Bärenmarkt hier http://de.wikipedia.org/wiki/Bullen-_und_Bärenmarkt gut erläutert sind. Der "Bullenmarkt" ist ein steigender, der Bärenmarkt ein sinkender. Derzeit haben wir einen sinkenden, also einen Bärenmarkt.

Der zitierte Vers zeigt das Verhalten der Fonds, die immer ins Liquide, also die Anlage in Geldmitteln, also Tages-, Wochen-, oder Monatsgelder, sich wenden, wenn ein Bärenmarkt besteht.

Jedenfalls danke für die zweite Ebene, die Du entdeckt hast. Letztlich ist das Gedicht eine Spiel mit Bedeutungsebenen, also angewandte Semantik und Semiotik.

Lieber Gruß W.
 

Ellen

Mitglied
Danke Walter ;)

Wieder was dazugelernt kann mir nur zugute kommen sollte ich einmal Lust verspüren an der Börse zu spekulieren.
 

Walther

Mitglied
Tu's nicht, das sollten Leute tun, die nur das tun, oder solche, die zuviel Geld haben ... :D
Gruß W.
PS.: Für mich trifft beides nicht zu ...
 



 
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